Schmerz ist Kopfsache
Schmerz ist eine höchstpersönliche Angelegenheit: Was für den einen Betroffenen als gerade noch erträglich empfunden wird, kann für den anderen eine regelrechte Tortur sein. Daher ist es auch so schwierig, Schmerzempfindungen von Patienten objektiv zu erfassen. Viele Schmerzen werden zudem nie entdeckt oder behandelt. Mithilfe von Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomografie (FMRT) erhalten Forscher hochauflösende Bilder aus dem Gehirn des Menschen – und können den Schmerz genau an der Stelle beobachten, an der er entsteht: im Kopf. Bei der FMRT wirkt ein starkes Magnetfeld auf den Körper. Dieses ermöglicht es, Funktionen und Aktivitäten von Geweben und Organen punktgenau nachzuverfolgen. Die Methode des „Brainreading“könnte sich in Zukunft als hilfreich erweisen, etwa in der Behandlung von Menschen, die sich nicht artikulieren können, wie Demenzkranke oder Babys.
Schmerz ist aber nicht per se schlecht, sondern erfüllt eine wichtige Schutzfunktion: Wenn die Hand die heiße Herdplatte berührt, ziehen wir sie automatisch zurück – ein Reflex des Rückenmarks. Erst wenn die „Schmerzinfo“im Hirn angekommen ist, beginnt es wehzutun.