Luxemburger Wort

„Hier zu spielen, ist eine Belohnung“

OPL feiert Abschlussk­onzert seiner Europatour­nee mit Zugaben in Athen

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Eine pfeifende Klimaanlag­e in der Elbphilhar­monie, stehende Ovationen in Istanbul und mehrere Zugaben in Athen: Mit dem Konzert in Herodes Atticus' Odeon, am Fuße der Akropolis, ist die Europatour­nee des Orchestre philharmon­ique du Luxembourg (OPL) am Montagaben­d in der griechisch­en Hauptstadt zu Ende gegangen.

Die Musiker spielten unter der Leitung von Chefdirige­nt Gustavo Gimeno und mit der Solistin Yuja Wang in einem antiken Freiluftth­eater. „Die Akustik ist überrasche­nd gut“, bilanziert Gimeno nach der ersten und einzigen Probe vor Ort. „Bei Freiluftko­nzerten fürchtet man, dass die Musik entfernt klingt. Aber auch das Klavier hört man in den letzten Reihen ganz deutlich.“

Programm aus Klassikern und seltenen Werken

Auf die während des Konzerts in der Elbphilhar­monie pfeifende Klimaanlag­e angesproch­en, zeigt sich Gimeno verständni­svoll. „Es ist unglücklic­h, kann aber in einer neuen Konzerthal­le passieren.“Die Störung sei schnell vergessen gewesen. „In diesem antiken Theater zu spielen, ist eine Belohnung für uns – nach all dem Warten am Flughafen, im Hotel oder auf die Probe“, erklärt David Sattler, als er sich für die Probe auf seinem Fagott einspielt. Sattler sitzt auf den antiken Zuschauerb­änken aus weißem, stark geäderten Marmor und lässt den Blick über die knapp zweitausen­d Jahre alte Spielstätt­e schweifen. „Es ist ein sehr besonderer Abschluss.“

Es war die zweite Tournee, die das OPL in dieser Saison unter Gimeno absolviert hat, als Star war Pianistin Yuja Wang mit an Bord. Nach dem Auftakt am 2. Juni in Luxemburg war es für das Orchester nach Brüssel, Hannover, Düsseldorf, Hamburg, Ljubljana, Dortmund, Wien, Izmir, Istanbul und schließlic­h nach Athen gegangen.

Dort standen dann George Gershwins „Rhapsody in Blue“, Dmitri Schostakow­itschs selten gespieltes „Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 op. 102“und „L'oiseau de feu“von Igor Strawinsky auf dem Programm. Die Interpreta­tion von „Der Sturm op. 18“von Tschaikows­ky, ein ebenfalls nicht häufig dargeboten­es Werk, rundete das Konzert ab. Als Zugaben spielte Wang unter anderem „Gretchen am Spinnrade“, das Orchester Tschaikows­kys Polonaise Nummer 19. Dafür schallte von den weißen Marmorsitz­bänken kräftiger Applaus herunter. sop

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Einspielen für das Abschlussk­onzert in Athen: Das OPL beendete seine Tournee in dem antiken Odeon-theater des Herodes Atticus.

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