Luxemburger Wort

Die Schlafmütz­e

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Wer mich kennt, weiß: Ich liebe es, zu schlafen. Was gibt es Schöneres, als sich in ein gemütliche­s Bett zu kuscheln und den Kopf auf ein weiches Kissen zu legen. Deshalb kann ich auch gar nicht nachvollzi­ehen, warum Kinder oft solch ein Tamtam veranstalt­en, wenn sie in den Kinderwage­n gesetzt und dann noch liebevoll zugedeckt werden. Schon fast neidvoll stelle ich mir vor, wie es wäre, nach – beziehungs­weise während – eines anstrengen­den Spaziergan­ges nur kurz die Augen für ein Nickerchen zu schließen. Angesichts dieser Überlegung­en können Sie es sich vielleicht bereits denken: Ich kann fast überall schlafen und bin dann auch nur schwer

Ich bin schwer zu wecken.

wachzukrie­gen. Das habe ich im Laufe meines Lebens auch mehrmals bewiesen. So verbrachte ich gemeinsam mit Freunden einmal die Nacht in einem Mehrbettzi­mmer einer Jugendherb­erge. Unter uns war auch ein unruhiger Schläfer: Mitten in der Nacht stieg er die Leiter seines Stockbette­s hinab, öffnete die Tür und lief in den Flur, nur um dann wieder zu seinem Bett zurückzuke­hren – er schlafwand­elte. Die Tür schloss er nach seiner nächtliche­n Wanderung nicht. Da mein Bett gleich neben dem Zimmereing­ang stand, verbrachte ich die Nacht neben einer sperrangel­weit geöffneten Tür, ganz ohne es zu merken. Ein anderes Mal zeigte ich bei einem Campingurl­aub, wie tief und fest ich schlafe. Als eine Freundin und ich morgens aus unserem Zelt krochen, fragten die Nachbarn, ob wir denn nichts mitbekomme­n hätten. Nur wenige Meter von uns entfernt hatte während der Nacht ein Zelt gebrannt, sodass ein großes Feuerwehra­uto anrücken musste. Ich hatte im Halbschlaf zwar Lärm gehört, mich dann aber auf die andere Seite gedreht, um weiterzusc­hlafen. Warum ich Ihnen diese Nachtgesch­ichten erzähle? Na, weil heute der Welttag des Schlafes ist. In dem Sinne: Gute ... gähn ... Na ... zzz. Sandra

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