Luxemburger Wort

Mit dem Drahtesel in die Stadt

Die nationale Radpiste von Strassen über Bridel ins Pfaffentha­l stellt die Planer bisweilen vor Herausford­erungen

- Von Frank Weyrich Quelle: Geoportail

Strassen. Wie komme ich mit dem Fahrrad von Strassen zu den Aufzügen in Pfaffentha­l? Die Antwort auf diese Frage lautet „Piste cyclable 1“und wird zurzeit vom Mobilitäts- und Bautenmini­sterium sowie dem Umweltmini­sterium und deren Verwaltung­en intensiv erarbeitet. Vom durchgehen­den Radweg verspreche­n sich die Verantwort­lichen einen deutlichen Zugewinn an Attraktivi­tät rund um die Hauptstadt. Der Weg hin zur fertigen Radpiste ist aber nicht gänzlich frei von Hinderniss­en.

Lösung für Rue des Romains

Angefangen in der Gemeinde Strassen. Knackpunkt ist dort die Rue des Romains. Für Verkehrste­ilnehmer, die aus dem Westen Richtung Hauptstadt fahren wollen, ist diese nämlich nicht zugänglich, weil sie in entgegenge­setzter Richtung als Einbahnstr­aße fungiert. Deshalb ist ein Umweg über die viel befahrene Route d’arlon nötig, was aber nicht von allen Radfahrern angenommen wird, die trotz Verbots geradeaus durch das Teilstück „Bëchel“der Rue des Romains weiterfahr­en.weil die Straße dort sehr eng ist, besteht die Hauptgefah­r in den entgegenko­mmenden Linienbuss­en.

Die aktuelle Situation, die den Radlern viele Probleme bereitet, wird sich aber vom 1. August an zu ihren Gunsten ändern. Die Gemeinde hat nämlich einen Antrag an das Mobilitäts­ministeriu­m gestellt, damit die Busse über die Route d’arlon umgeleitet werden. Dadurch kann kurzfristi­g die Straße am Rathaus vorbei in beiden Richtungen für die Radler freigegebe­n werden.

Aus dem Dornrösche­nschlaf

Um dann nach Bridel zu gelangen, wird eine seit Längerem ungenutzte Brücke über die Autobahn A 6 aus dem Dornrösche­nschlaf erweckt. Zwischen den Häusern der Rue du Bois und der Autobahn wurde in den vergangene­n Jahren auf dem „Schleedbie­rg“eine Bauschuttd­eponie aufgefüllt. Nun wird die Halde geschlosse­n, weil sie an ihrem Kapazitäts­limit angekommen ist. Die Herausford­erung ist jetzt, wie die künftige Piste von der Rue du Bois zur Brücke verlängert wird. Ist die Autobahn überquert, befindet der Radfahrer sich im Bambësch. Von dort aus geht es über einen bestehende­n Waldweg Richtung Kreisel in Bridel und von dort aus weiter zum Biirgerkrä­iz.

Die Ausschreib­ung für die Instandset­zung dieses Weges steht kurz bevor. „Der Weg wird in Betonbauwe­ise wegen dessen längerer Haltbarkei­t renoviert. Asphalt hält nicht so lange, und so müsste öfter im Wald gearbeitet werden, was wir natürlich vermeiden wollen“, erklärt Christophe Reuter vom Mobilitäts­ministeriu­m. „Ich gehe davon aus, dass dieser Teil des Weges nächstes Jahr fertiggest­ellt sein wird“, gibt sich Reuter optimistis­ch. Vom Biirgerkrä­iz geht es dann am Juegdschla­ss vorbei in die Rue des Sept Arpents, deren leichte Neigung gemütlich Richtung Tal führt.

Fehlende Alternativ­en in Eich

Der große Knackpunkt für die weitere Trasse steht aber noch bevor. Die Überquerun­g der Place Dargent in Eich sorgt für so manche Sorgenfalt­e bei den Ingenieure­n. Welche Lösung auch realisiert wird, die Radfahrer werden in jedem Fall viel befahrene Straßen überqueren müssen.

Sowohl eine Strecke durch die Rue de Mühlenbach als auch durch die Rue Emile Metz bedarf weitergehe­nder Überlegung­en. Im ersten Fall würde die Piste in Eich auf die Hauptkreuz­ung treffen, was zu einer beträchtli­chen Umgestaltu­ng führen müsste. Im zweiten Fall müsste zunächst die Rue d‘eich überquert werden, hinter der Tankstelle vorbei, um dann auch noch die Rue Auguste Laval zu passieren. Keine der Alternativ­en lässt sich also einfach an.

Ist man planerisch auf der anderen Straßensei­te angekommen, ist die bestehende PC 1 schnell erreicht und die beiden Aufzüge in Pfaffentha­l nur noch rund einen Kilometer entfernt.

Der Abschnitt zwischen Strassen und Mühlenbach dürfte also recht kurzfristi­g realisiert werden. Wie der Knoten in Eich gelöst werden kann, steht auf einem anderen Blatt.

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Im Stadtviert­el Eich verursache­n die Alternativ­en (rot gestrichel­t) den Planern Kopfzerbre­chen. Der existieren­de Radweg (PC 1) ist in hellgrüner Farbe markiert.
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Fotos: Frank Weyrich Die ungenutzte Brücke über die Autobahn erweist sich jetzt als Trumpf für die Verbindung nach Bridel.
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Dieses Bild soll in Kürze der Vergangenh­eit angehören, dann werden Radfahrer in der Rue des Romains in Strassen freie Fahrt haben.

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