Mit dem Drahtesel in die Stadt
Die nationale Radpiste von Strassen über Bridel ins Pfaffenthal stellt die Planer bisweilen vor Herausforderungen
Strassen. Wie komme ich mit dem Fahrrad von Strassen zu den Aufzügen in Pfaffenthal? Die Antwort auf diese Frage lautet „Piste cyclable 1“und wird zurzeit vom Mobilitäts- und Bautenministerium sowie dem Umweltministerium und deren Verwaltungen intensiv erarbeitet. Vom durchgehenden Radweg versprechen sich die Verantwortlichen einen deutlichen Zugewinn an Attraktivität rund um die Hauptstadt. Der Weg hin zur fertigen Radpiste ist aber nicht gänzlich frei von Hindernissen.
Lösung für Rue des Romains
Angefangen in der Gemeinde Strassen. Knackpunkt ist dort die Rue des Romains. Für Verkehrsteilnehmer, die aus dem Westen Richtung Hauptstadt fahren wollen, ist diese nämlich nicht zugänglich, weil sie in entgegengesetzter Richtung als Einbahnstraße fungiert. Deshalb ist ein Umweg über die viel befahrene Route d’arlon nötig, was aber nicht von allen Radfahrern angenommen wird, die trotz Verbots geradeaus durch das Teilstück „Bëchel“der Rue des Romains weiterfahren.weil die Straße dort sehr eng ist, besteht die Hauptgefahr in den entgegenkommenden Linienbussen.
Die aktuelle Situation, die den Radlern viele Probleme bereitet, wird sich aber vom 1. August an zu ihren Gunsten ändern. Die Gemeinde hat nämlich einen Antrag an das Mobilitätsministerium gestellt, damit die Busse über die Route d’arlon umgeleitet werden. Dadurch kann kurzfristig die Straße am Rathaus vorbei in beiden Richtungen für die Radler freigegeben werden.
Aus dem Dornröschenschlaf
Um dann nach Bridel zu gelangen, wird eine seit Längerem ungenutzte Brücke über die Autobahn A 6 aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Zwischen den Häusern der Rue du Bois und der Autobahn wurde in den vergangenen Jahren auf dem „Schleedbierg“eine Bauschuttdeponie aufgefüllt. Nun wird die Halde geschlossen, weil sie an ihrem Kapazitätslimit angekommen ist. Die Herausforderung ist jetzt, wie die künftige Piste von der Rue du Bois zur Brücke verlängert wird. Ist die Autobahn überquert, befindet der Radfahrer sich im Bambësch. Von dort aus geht es über einen bestehenden Waldweg Richtung Kreisel in Bridel und von dort aus weiter zum Biirgerkräiz.
Die Ausschreibung für die Instandsetzung dieses Weges steht kurz bevor. „Der Weg wird in Betonbauweise wegen dessen längerer Haltbarkeit renoviert. Asphalt hält nicht so lange, und so müsste öfter im Wald gearbeitet werden, was wir natürlich vermeiden wollen“, erklärt Christophe Reuter vom Mobilitätsministerium. „Ich gehe davon aus, dass dieser Teil des Weges nächstes Jahr fertiggestellt sein wird“, gibt sich Reuter optimistisch. Vom Biirgerkräiz geht es dann am Juegdschlass vorbei in die Rue des Sept Arpents, deren leichte Neigung gemütlich Richtung Tal führt.
Fehlende Alternativen in Eich
Der große Knackpunkt für die weitere Trasse steht aber noch bevor. Die Überquerung der Place Dargent in Eich sorgt für so manche Sorgenfalte bei den Ingenieuren. Welche Lösung auch realisiert wird, die Radfahrer werden in jedem Fall viel befahrene Straßen überqueren müssen.
Sowohl eine Strecke durch die Rue de Mühlenbach als auch durch die Rue Emile Metz bedarf weitergehender Überlegungen. Im ersten Fall würde die Piste in Eich auf die Hauptkreuzung treffen, was zu einer beträchtlichen Umgestaltung führen müsste. Im zweiten Fall müsste zunächst die Rue d‘eich überquert werden, hinter der Tankstelle vorbei, um dann auch noch die Rue Auguste Laval zu passieren. Keine der Alternativen lässt sich also einfach an.
Ist man planerisch auf der anderen Straßenseite angekommen, ist die bestehende PC 1 schnell erreicht und die beiden Aufzüge in Pfaffenthal nur noch rund einen Kilometer entfernt.
Der Abschnitt zwischen Strassen und Mühlenbach dürfte also recht kurzfristig realisiert werden. Wie der Knoten in Eich gelöst werden kann, steht auf einem anderen Blatt.