Mit Spielzeug in die Kreislaufwirtschaft
Differdinger Stadtrat beschäftigt sich mit dem Handel in der Innenstadt und könnte demnächst einen Citymanager einstellen
Differdingen. Abgesehen vom neuen allgemeinen Bebauungsplan (siehe oben), beschäftigte sich der Gemeinderat am Mittwoch vor allem mit der lokalen Geschäftsszene. Auf Nummer 18 an der Rue Charlotte wird die Beschäftigungsinitiative CIGL demnächst ein Spielzeug- und Kinderwarengeschäft eröffnen. Das Prinzip werde das gleiche sein wie beim Fahrradladen De Vëlosbuttik, einige Hausnummern entfernt, der ebenfalls vom CIGL betrieben wird, so Bürgermeister Roberto Traversini (Déi Gréng). In den CIGLLÄDEN können Arbeitsuchende eine neue Ausbildung erlernen und für eine gewisse Zeit eine Arbeitsstelle finden. So sollen sie wieder fit für den regulären Arbeitsmarkt werden.
Bei den Läden geht es nicht darum, alteingesessenen Betrieben Konkurrenz zu machen. Vielmehr können Bürger gebrauchte Ware dort abgeben oder verkaufen. Diese wird dann instand gesetzt und als Gebrauchtware zum Kauf angeboten. So soll allgemein das Müllaufkommen und die Ressourcenverschwendung reduziert werden. Von Zirkular- oder Kreislaufwirtschaft ist die Rede.
Für das Spielwarenprojekt vermietet die Stadt dem CIGL das besagte Lokal, in dem zuvor ein Fitnesswarenhandel untergebracht war. Seitens der DP erging die Forderung von Christiane Saeul, es müsse sichergestellt sein, dass wirklich kein unlauterer Wettbewerb entsteht. Gary Diderich (Déi Lénk) regte an, eine Art Ludothek mit Spielecke einzurichten. Der Bürgermeister – und Cigl-präsident – Roberto Traversini entgegnete, das sei ohnehin im Laden vorgesehen. Der Vorschlag von Christiane Brassel-rausch (Déi Gréng), es sollten auch Spielwaren im Auftrag von Kunden instand gesetzt werden, ohne dass diese die Ware dem Laden zum Weiterverkauf überlassen müssen, sei eine Überlegung wert, so Traversini. In einer ersten Phase sei dies aber so nicht vorgesehen.
De Vëlosbuttik. Indes gab der Bürgermeister bekannt, dass De Vëlosbuttik seit seiner Eröffnung am vergangenen 10. September einen großen Erfolg kenne. Viele würden ihre alten Fahrräder zum Verkauf auf Kommissionsbasis anbieten. Auch sei dem Laden schon so mancher alter Drahtesel geschenkt worden. Eignen sich diese nicht mehr zum Verkauf, so können sie als Ersatzteillager oder für die Fahrradschule, die ebenfalls vom CIGL betrieben wird, genutzt werden. Nur an Kinderrädern fehle es. Hier sei die Nachfrage größer als das Angebot.
Es erging der Aufruf an Bürger, die Kinderräder zu Hause rumstehen haben, sich mit dem Vëlosbuttik in Kontakt zu setzen. Indes wies Rat Gary Diderich darauf hin, dass fast alle Initiativen der Kreislaufwirtschaft in Differdingen mittlerweile in der Hand von nur zwei Akteuren seien. Seine Partei wünsche sich hier mehr Vielfalt unter den Anbietern, so der Vertreter von Déi Lénk.
Citymanager für lokalen Handel. Im Laufe der Diskussion rund um den neuen Cigl-spielzeugladen forderte Dp-rätin Christiane Saeul den Schöffenrat dazu auf, ein Gesamtkonzept für den lokalen Handel in der Innenstadt ausarbeiten zu lassen und hierfür einen Citymanager einzustellen. Der Bürgermeister entgegnete, dass dies bereits geplant sei. Die Schaffung eines solchen Postens werde in der kommenden Ratssitzung auf der Tagesordnung stehen. L.E.