Mit neuem Schwung
Porsche lässt den Cayenne jetzt auch als athletisches Coupé vorfahren
Graz. Es gehört inzwischen bei jedem namhaften Autobauer zum guten Ton, den Suv-modellen auch eine Variante mit mehr sportlicher Eleganz zur Seite zu stellen. Porsche macht da keine Ausnahme. Und so haben die Zuffenhausener die Silhouette ihres erfolgreichen Cayenne neu gezeichnet. Auch ihr Premium-suv fährt jetzt mit einer coupéartigen Dachlinie vor.
Beide Karosserievarianten vereint immer noch eine große Ähnlichkeit. Dafür sorgt in erster Linie die unveränderte Front mit ihren dominanten Lufteinlässen und schmalen Scheinwerfern. Von der A-säule an ist beim Cayenne Coupé aber vieles anders. Aufgrund der um 20 Millimeter abgesenkten Dachkante steht nicht nur die Frontscheibe flacher. Das Coupé ist zudem knapp zwei Zentimeter länger und breiter, was ihm den Designern zufolge einen dynamischeren und zugleich muskulöseren Auftritt verleiht.
Highlight des Neulings ist seine vollkommen eigenständige Heckpartie. Zu seinem festen Dachkantenspoiler gesellt sich ein zweiter adaptiver Heckspoiler, der ab einer Geschwindigkeit von 90 km/h automatisch um 135 Millimeter aus- und bei 60 km/h wieder einfährt. Dass er die ohnehin schon durch das stark geneigte Rückfenster eingeschränkte Sicht nach hinten weiter verkleinert, wird aber nicht als störend empfunden. Im Gegenzug sorgt der Spoiler mit erhöhtem Anpressdruck auf die Hinterachse für mehr Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten.
Neben der geschärften Form erhielt das Cayenne Coupé auch zwei verschiedene Dachkonzepte: Serienmäßig verfügt es über ein großes Panorama-festglasdach. Seine Durchsichtfläche von knapp einem Quadratmeter sorgt für ein gutes Raumgefühl. Schutz vor Sonneneinstrahlung und Kälte bietet ein integriertes Rollo. Optional ist ein Carbondach im Angebot, das durch seine Konturierung eine für Sportwagen typische Optik besitzt.
Gutes Platzangebot
Die im Gegensatz zum Basismodell stärker abfallende Dachlinie bedeutet zudem nicht, dass die Kopffreiheit im Coupé eingeschränkt wäre. Die Porscheingenieure haben lediglich auf den Schiebemechanismus für die Rückbank verzichtet und konnten so die Sitzfläche um drei Zentimeter absenken. Leichte Einbußen müssen nur beim Gepäck hingenommen werden.
Ansonsten bleibt im Innenraum alles wie gehabt. Im Ableger der dritten Cayenne-generation, die bereits seit Ende 2017 auf der Straße ist, wurde das Porsche-typische, fahrerorientierte Cockpit verbaut. Serienmäßig ist eine Zweier-rückbank mit Einzelsitzcharakteristik und mittigem Ablagefach. Ohne Aufpreis kann aber die aus dem Cayenne bekannte Fondsitzanlage für drei Personen geordert werden.
Nicht nur hinsichtlich Fahrwerk, Konnektivität und Assistenzsystemen profitiert das Coupé von allen technischen Highlights der dritten Modellgeneration. Unter der Haube sorgen auch die gleichen kraftvollen Benzinaggregate für beeindruckenden Vortrieb. Im Einstiegsmodell arbeitet ein Sechszylinder-turbomotor mit drei Litern Hubraum. Er leistet 250 kw (340 PS) und entwickelt ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Der Sprint von null auf 100 km/h ist mit dem serienmäßigen Sport-chrono-paket nach sechs Sekunden erledigt.
Das Cayenne S Coupé wird von einem 2,9 Liter großen V6-motor mit Biturbo-aufladung und 324 kw (440 PS) angetrieben. Das maximale Drehmoment beträgt 550 Nm, und die Beschleunigung von null auf 100 km/h dauert fünf Sekunden. Als Topmodell geht das Cayenne Turbo Coupé mit 4,0-Literv8-biturbo, 404 kw (550 PS) und einem maximalen Drehmoment von 770 Nm an den Start. Aus dem Stand beschleunigt das Cayenne Turbo Coupé in 3,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 286 km/h erreicht.
Wie bereits zuvor der Cayenne soll auch die Coupé-variante zum Jahresende als Plug-in-hybrid vorfahren. Ein 3,0-Liter-v6-motor (250 kw/340 PS) und ein Elektromotor (100 kw/136 PS) werden bei diesem gemeinsam eine Systemleistung von 340 kw (462 PS) generieren.
Hinsichtlich Komfort und Fahrspaß steht das Cayenne Coupé seinem Bruder in nichts nach. Trotz seines Gewichts von über zwei Tonnen wartet auch der Neuling mit jeder Menge Sportwagengene und einer beeindruckenden Kurvenlage auf – begleitet von sehr sonoren, aber nicht übertriebenen Motorengeräuschen. Die Preise liegen zwischen 5 000 und 7 000 Euro über denen des Cayenne. Dafür bietet Porsche seinem geschärften SUV zudem eine noch bessere Serienausstattung.