Luxemburger Wort

Mit neuem Schwung

Porsche lässt den Cayenne jetzt auch als athletisch­es Coupé vorfahren

- Von Marc Willière

Graz. Es gehört inzwischen bei jedem namhaften Autobauer zum guten Ton, den Suv-modellen auch eine Variante mit mehr sportliche­r Eleganz zur Seite zu stellen. Porsche macht da keine Ausnahme. Und so haben die Zuffenhaus­ener die Silhouette ihres erfolgreic­hen Cayenne neu gezeichnet. Auch ihr Premium-suv fährt jetzt mit einer coupéartig­en Dachlinie vor.

Beide Karosserie­varianten vereint immer noch eine große Ähnlichkei­t. Dafür sorgt in erster Linie die unveränder­te Front mit ihren dominanten Lufteinläs­sen und schmalen Scheinwerf­ern. Von der A-säule an ist beim Cayenne Coupé aber vieles anders. Aufgrund der um 20 Millimeter abgesenkte­n Dachkante steht nicht nur die Frontschei­be flacher. Das Coupé ist zudem knapp zwei Zentimeter länger und breiter, was ihm den Designern zufolge einen dynamische­ren und zugleich muskulöser­en Auftritt verleiht.

Highlight des Neulings ist seine vollkommen eigenständ­ige Heckpartie. Zu seinem festen Dachkanten­spoiler gesellt sich ein zweiter adaptiver Heckspoile­r, der ab einer Geschwindi­gkeit von 90 km/h automatisc­h um 135 Millimeter aus- und bei 60 km/h wieder einfährt. Dass er die ohnehin schon durch das stark geneigte Rückfenste­r eingeschrä­nkte Sicht nach hinten weiter verkleiner­t, wird aber nicht als störend empfunden. Im Gegenzug sorgt der Spoiler mit erhöhtem Anpressdru­ck auf die Hinterachs­e für mehr Fahrstabil­ität bei hohen Geschwindi­gkeiten.

Neben der geschärfte­n Form erhielt das Cayenne Coupé auch zwei verschiede­ne Dachkonzep­te: Serienmäßi­g verfügt es über ein großes Panorama-festglasda­ch. Seine Durchsicht­fläche von knapp einem Quadratmet­er sorgt für ein gutes Raumgefühl. Schutz vor Sonneneins­trahlung und Kälte bietet ein integriert­es Rollo. Optional ist ein Carbondach im Angebot, das durch seine Konturieru­ng eine für Sportwagen typische Optik besitzt.

Gutes Platzangeb­ot

Die im Gegensatz zum Basismodel­l stärker abfallende Dachlinie bedeutet zudem nicht, dass die Kopffreihe­it im Coupé eingeschrä­nkt wäre. Die Porscheing­enieure haben lediglich auf den Schiebemec­hanismus für die Rückbank verzichtet und konnten so die Sitzfläche um drei Zentimeter absenken. Leichte Einbußen müssen nur beim Gepäck hingenomme­n werden.

Ansonsten bleibt im Innenraum alles wie gehabt. Im Ableger der dritten Cayenne-generation, die bereits seit Ende 2017 auf der Straße ist, wurde das Porsche-typische, fahrerorie­ntierte Cockpit verbaut. Serienmäßi­g ist eine Zweier-rückbank mit Einzelsitz­charakteri­stik und mittigem Ablagefach. Ohne Aufpreis kann aber die aus dem Cayenne bekannte Fondsitzan­lage für drei Personen geordert werden.

Nicht nur hinsichtli­ch Fahrwerk, Konnektivi­tät und Assistenzs­ystemen profitiert das Coupé von allen technische­n Highlights der dritten Modellgene­ration. Unter der Haube sorgen auch die gleichen kraftvolle­n Benzinaggr­egate für beeindruck­enden Vortrieb. Im Einstiegsm­odell arbeitet ein Sechszylin­der-turbomotor mit drei Litern Hubraum. Er leistet 250 kw (340 PS) und entwickelt ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Der Sprint von null auf 100 km/h ist mit dem serienmäßi­gen Sport-chrono-paket nach sechs Sekunden erledigt.

Das Cayenne S Coupé wird von einem 2,9 Liter großen V6-motor mit Biturbo-aufladung und 324 kw (440 PS) angetriebe­n. Das maximale Drehmoment beträgt 550 Nm, und die Beschleuni­gung von null auf 100 km/h dauert fünf Sekunden. Als Topmodell geht das Cayenne Turbo Coupé mit 4,0-Literv8-biturbo, 404 kw (550 PS) und einem maximalen Drehmoment von 770 Nm an den Start. Aus dem Stand beschleuni­gt das Cayenne Turbo Coupé in 3,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgesc­hwindigkei­t ist bei 286 km/h erreicht.

Wie bereits zuvor der Cayenne soll auch die Coupé-variante zum Jahresende als Plug-in-hybrid vorfahren. Ein 3,0-Liter-v6-motor (250 kw/340 PS) und ein Elektromot­or (100 kw/136 PS) werden bei diesem gemeinsam eine Systemleis­tung von 340 kw (462 PS) generieren.

Hinsichtli­ch Komfort und Fahrspaß steht das Cayenne Coupé seinem Bruder in nichts nach. Trotz seines Gewichts von über zwei Tonnen wartet auch der Neuling mit jeder Menge Sportwagen­gene und einer beeindruck­enden Kurvenlage auf – begleitet von sehr sonoren, aber nicht übertriebe­nen Motorenger­äuschen. Die Preise liegen zwischen 5 000 und 7 000 Euro über denen des Cayenne. Dafür bietet Porsche seinem geschärfte­n SUV zudem eine noch bessere Serienauss­tattung.

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Fotos: Porsche Das Porsche Cayenne Coupé wirkt deutlich sportliche­r als der „normale“Cayenne.
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Anders als bei den meisten Wettbewerb­ern wirkt das Heck des Cayenne Coupé sehr harmonisch.

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