Die Reportage
Der Qarachogh erscheint mit jedem zurückgelegten Kilometer mächtiger. Rauchwolken steigen rund um den Berg in den Himmel. Ein Militärposten taucht hinter Sandsäcken in einer Kurve auf. Ein Kämpfer der Peschmerga, der bewaffneten Kräfte der autonomen Kurdenregion, winkt das Auto durch ein Tor hinein in die Festung der Kurden. Seine Kameraden dösen im Schatten. Der Dämon ist tagsüber in Höhlen und Felsspalten gebannt.
Oberstleutnant Abdullah Mutadib reibt sich den Schlaf aus den Augen. Er empfängt seine Gäste auf einer Matte. Seit April sind die Peschmerga in einer wenig komfortablen Lage. Der eigentlich schon besiegt geglaubte „Islamische Staat“(IS) setzte sich in dem Gebirgsmassiv fest.
Auf der anderen Seite des Bergs sind die Haschd asch-scha’bi auf der irakischen Seite der Demarkationslinie zwischen der Kurdenregion und dem Rest des Landes stationiert. Die irakischen „Volksmobilmachungskräfte“haben derzeit noch andere Sorgen als die Dschihadisten. Die von den USA geführten Koalitionstruppen operieren auch in der Gegend um den Qarachogh.
Hoffnung auf goldene Zeiten
Seit Beginn der Krise zwischen den USA und dem Iran vor einigen Wochen stehen sich die Amerikaner im Irak und die pro-iranischen Haschd asch-scha'bi als mögliche Feinde gegenüber. Die Amerikaner und die mit ihnen verbündeten Kurden auf der einen Seite, die Haschd asch-scha’bi auf der anderen Seite und mittendrin gibt es mit dem Berg nun ein Versteck für den IS. Oberstleutnant Abdullah Mutadib stellt klar, dass es so gut wie nie Absprachen zwischen den Peschmerga und den schiitischen Verbänden gibt.
Die Peschmerga sehen sich als Teil der westlichen Allianz gegen den IS. Etwas anderes sei wichtiger für den Kampf gegen den IS als die Zusammenarbeit mit den Schiiten im Irak, meint der Geheimdienstler Hamid Mohamed. „Wir danken den Deutschen, dass sie das Training unserer Kämpfer in Erbil wieder aufgenommen haben“, sagt Mohamed. Die deutsche Bundesregierung hatte Mitte