Luxemburger Wort

„Gebt ihr ihnen zu essen“

Kommentar zum Hochfest des Leibes und Blutes Christi (Fronleichn­am)

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das Brot, dankt, bricht und verteilt es. Die Speisung der 5 000 kann in Beziehung zu der Speisung der 100 durch Elischah in 2 Kön 4 gesetzt werden. Dort speist der Prophet 100 Männer mit 20 Broten. Das Verhältnis 20:100 ist recht bescheiden, nämlich 1:5. Die Tag über bei ihm waren, hungrig wegzuschic­ken, so wie die Zwölf es ihm raten. Er fordert sie auf, ihnen zu essen zu geben. So wenige wir auch sind und so wenig wir auch haben – dafür stehen die fünf Brote und die zwei Fische – dürfen wir uns als Kirche auch heute nicht unserer Verantwort­ung entziehen, unseren Mitmensche­n den Schatz, den wir in zerbrechli­chen Gefäßen tragen – so Paulus – zu vermitteln. Dass es hierbei um mehr geht als um Sättigung mit Nahrung, zeigt der Anfang dieses Evangelium­s: Das Volk verschling­t zuerst Jesu Worte vom Reich Gottes und alle, die eine Hilfe brauchen, werden geheilt. So ist heute ebenfalls der Hunger der Menschen vielfältig. Es geht hier um Hunger nach Wahrheit und Sinn, wie auch nach Heilung und Heil. Die Menschen im Evangelium werden nicht im Weggehen und Kaufen von Essen gesättigt, sondern dadurch dass sie in der Gemeinscha­ft mit Jesus bleiben.

Verantwort­ung Sowohl im Lukasevang­elium als auch im Markusevan­gelium steht die Brotvermeh­rung nach der Aussendung der Zwölf und ihrer Rückkehr. Im Johannesev­angelium nimmt Jesus den Apostel Philippus in die Verantwort­ung für die Speisung der 5 000. Die Brotvermeh­rung kündigt so gesehen

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Foto: Shuttersto­ck

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