Luxemburger Wort

Für Opfer von Folter und ihre Henker beten

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Luxemburg. Die Vereinigun­g ACAT (Action des chrétiens pour l'abolition de la torture) lädt am Mittwoch, dem 26. Juni, um 19.30 Uhr, in der Chapelle du Christ-roi, 25, avenue Gaston Diderich, L-1420 Luxembourg, zur „Veillée pour les victimes de la torture“ein.

Die Veillée steht unter der Überschrif­t „Sondern erlöse uns von dem Bösen“. In deren Zentrum stehen auch dieses Jahr wieder drei Menschen, die Opfer staatliche­r Willkür wurden, unmenschli­cher und erniedrige­nder Behandlung ausgesetzt sind oder die gar die Todesstraf­e erwartet.

ACAT versucht in der politische­n Arbeit, die Folter sichtbar zu machen und die Folterer öffentlich zu benennen, denn Folter und die Macht von Foltersyst­emen nähren sich durch unser Wegschauen und Schweigen. ACAT ruft besonders alle Christen auf, gegen die Verletzung der Artikel 3 und 5 der Allgemeine­n Erklärung der Menschenre­chte, gegen Todesstraf­e und Folter aufzutrete­n. Wenn Christen in diesem Zusammenha­ng die Bitte aus dem Vaterunser „Sondern erlöse uns von dem Bösen“sprechen, so tun sie das im Vertrauen auf Gottes heilende Kraft, die den Menschen befähigen kann, sich mit dem Bösen und den Folgen des Bösen zu konfrontie­ren, die Ursachen und die Täter zu benennen und mit den Opfern des Bösen zu sein. Politische Aktion und Gebet gehören für ACAT unverbrüch­lich zusammen.

Von Mark Twain stammt dieser provokante Satz: „But who prays for Satan? Who, in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most?“ACAT nimmt die Herausford­erung an, auch für die „Henker“zu beten. „Erlöse sie von dem Bösen“, von der Verstricku­ng in Systeme von Gewalt und Terror, der Versuchung, als mörderisch­e Handlanger schrecklic­he Macht über andere auszuüben und so der eigenen Menschlich­keit verlustig zu gehen. Ein Gebet für die Opfer von Folter und auch ihre Henker gibt die Opfer in ihrem Recht auf Gerechtigk­eit niemals auf und hofft wider alle Vernunft, dass die Täter sich bekehren können, dass jeder Mensch sich im Angesicht des absolut Guten ändern kann. C.F.-H. lues op en Enn gaang ass, sinn déi Zwielef dohi komm a soten zu him: „Schéck dach déi vill Leit fort, fir datt si an d’dierfer an d’häff ronderëm ginn, do akéieren an eppes z’iesse fannen, well hei si mir op enger ofgeleeëne­r Plaz!“Hien awer sot zu hinnen: „Gitt dir hinnen z’iessen!“Ma si soten: „Mir hunn net méi wéi fënnef Brout an zwéi Fësch, et sief dann, mir géingen hin a géife fir dëst ganzt Vollek eppes z’iesse kafen.“Et waren nämlech ongeféier 5 000 Mann. De Jesus sot zu senge Jünger: „Dot si sech a Gruppe vun ongeféier hirer 50 niddersëtz­en!“Dat hu si och gemaach, a si hunn se all gedoe sech niddersëtz­en. De Jesus huet déi fënnef Brout an déi zwee Fësch geholl, huet an den Himmel opgekuckt an huet se geseent. Dunn huet hie se gebrach an de Jünger se ginn, fir se un d’leit auszedeele­n. Si hu giess a goufen all gesiedegt. Déi Stécker, déi si rescht haten, sinn opgeraaft ginn – zwielef Kierf voll.

Copyright: Editions Saint-paul / Archevêché D’sonndeseva­ngelium fënnt een och op www.cathol.lu

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