Luxemburger Wort

Dicke Luft im Gemeindera­t Bissen

Bürgermeis­ter Jos Schummer sieht sich von Parteikoll­egen im Stich gelassen

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Bissen. Die definitive Abstimmung über die Abänderung des PAG im Ort genannt „Busbierg“in Bissen sorgt weiter für Diskussion­en. Am Donnerstag wurde die Umklassier­ung in die „Zone spéciale Datacenter“mit den Stimmen von vier Csv-räten angenommen. Fünf Opposition­smitgliede­r enthielten sich (siehe LW von gestern). Für politische Spannungen sorgt allerdings der Umstand, dass mit Christian Hoscheid und Cindy Barros zwei CSV-RÄTE gegen das Projekt des Csv-bürgermeis­ters Jos Schummer stimmten.

In den Rücken gefallen

Dieser zeigt denn auch nur wenig Verständni­s für das Verhalten seiner Parteikoll­egen: „Ich kann diese Haltung nicht nachvollzi­ehen, die beiden Räte sind mir in den Rücken gefallen. Ich verstehe das Gebaren der gesamten CSV im Dossier Google nicht. Dort weiß man, dass in Bissen ein Csv-bürgermeis­ter sitzt, aber anstatt mit mir zu reden oder sich klar zu positionie­ren, ergeht man sich in populistis­cher Kritik am Regierungs­projekt“, so Schummer. Schummer beklagt aber auch die permanente Öffentlich­keitsarbei­t der lokalen Bürgerinit­iative: „Es wird dauernd negativ geredet und beeinfluss­t, irgendwas bleibt dann immer hängen.

„Ich hatte bereits bei der ersten Abstimmung Bedenken und damals klargemach­t, dass ich mehr Informatio­nen über das Projekt brauche, bevor ich ein zweites Mal mit Ja stimme“, sagt auf Lw-nachfrage Christian Hoscheid (CSV). „Da ich diese Informatio­nen nicht bekommen habe, habe ich mit Nein gestimmt und dies dem Bürgermeis­ter Jos Schummer auch vor der Sitzung dargelegt“. Laut Hoscheid handele es sich um eine persönlich­e Abstimmung, für die auch persönlich­e Überzeugun­gen sprechen würden. „Das Projekt ist einfach überdimens­ioniert, auch wenn es von nationalem Interesse ist. Unsere Gemeinde hat schon sehr viel Fläche für Unternehme­n zur Verfügung gestellt, ohne dass dies einen positiven Impakt gehabt hätte.“Laut Hoscheid habe er die Entscheidu­ng guten Gewissens getroffen.

„Immerhin vertrete ich 143 Einwohner Bissens, die sich gegen diese Pläne ausgesproc­hen haben“, sagt Hoscheid. Pikantes Detail: Er will seiner Linie auch bei der Abstimmung über den Teilbebauu­ngsplan treu bleiben und könnte damit das gesamte Projekt gefährden. „Es müsste schon viel passieren, damit ich umgestimmt werde. Aber erst werden wir uns innerhalb der CSV Bissen absprechen“, so Hoscheid. jag

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