Griff in die Rathauskasse
Schöffenrat Hesperingen führt Klage gegen Unbekannt
Hesperingen. Die Verantwortlichen der Gemeinde Hesperingen haben wegen Urkundenfälschung und Veruntreuung Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Der Grund: Möglicherweise wurden Gelder, die für die Gemeinde bestimmt waren, auf ein privates Konto abgezweigt. Der Fall wurde gestern bei der Staatsanwaltschaft Luxemburg zur Anzeige gebracht, wie der Schöffenrat in einem Communiqué mitteilte.
Laut Bürgermeister Marc Lies hat die Finanzabteilung der Gemeinde vor wenigen Tagen festgestellt, dass ein Schuldner seine Rechnung bei der Kommune noch nicht beglichen hatte. Der Debitor versicherte jedoch, das Geld gezahlt zu haben.
Fremdes Bankkonto schon mehrmals genutzt
Im Zuge der Nachforschungen habe sich allerdings herausgestellt, dass der Bürger die Beträge auf ein Bankkonto überwiesen hatte, das nicht der Gemeinde zuzuordnen ist.
Bislang sei nicht bekannt, wer dem Schuldner die geänderten Kontodaten mitgeteilt habe. Brisant ist in diesem Zusammenhang, dass dieselbe (falsche) Kontonummer in der Vergangenheit auch von zwei Lieferanten der Gemeinde Hesperingen benutzt worden war.
Offenheit gegenüber Gemeinderat und Angestellten
„Wir setzen auf 100 Prozent Transparenz“, erklärte Marc Lies dem „Luxemburger Wort“gegenüber. „Sowohl die Gemeinderatsmitglieder als auch das Personal wurden über den Vorfall informiert.“
Angesichts des Untersuchungsgeheimnisses und der Unschuldsvermutung könne man derzeit keine weiteren Informationen zu dem Fall bekannt geben, schreibt der Schöffenrat von Hesperingen in seiner Pressemitteilung. jt/rr