Luxemburger Wort

Hype um den Koloss

Basketball­er Zion Williamson wird in den Nba-drafts als Erster ausgewählt

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New York. Der Koloss weinte hemmungslo­s, die Tränen liefen Zion Williamson über die Wangen und tropften auf den weißen Anzug. „Ich danke meiner Mama“, sagte der kommende Basketball­star mit brüchiger Stimme.

Williamson, 18 Jahre alt, 2,01 Meter groß, 130 Kilogramm schwer, wurde soeben als Nummer eins im Nba-draft ausgewählt – als er dann auf der Bühne des Barclays Center in Brooklyn neben seiner Mutter Sharonda stand, brach es aus ihm heraus. „Ohne sie wäre ich nicht hier“, sagte das Supertalen­t, das in der kommenden Saison für die New Orleans Pelicans auf Korbjagd gehen wird, vor einem Millionenp­ublikum bei ESPN: „Sie hat ihre Träume für meinen aufgegeben.“

An diesem Traum nimmt längst ganz Amerika teil. Einen Hype wie um Williamson, der in der vergangene­n, seiner Premierens­aison am College für die Duke Blue Devils 22,6 Punkte im Schnitt erzielte, hatte es bei der stets von großem Tamtam begleitete­n Talentezie­hung seit dem Nba-einstieg von Lebron James 2003 nicht mehr gegeben.

Genesungsw­ünsche von Obama

Als sich der hochbegabt­e Forward im Februar wegen eines gebrochene­n Schuhs am Knie verletzte, fiel die Aktie des Us-sportausrü­sters Nike zwischenze­itlich um mehr als zwei Prozent. Und selbst Ex-präsident Barack Obama, damals als Fan Augenzeuge in der Halle, sendete Genesungsw­ünsche. Reichlich Vorschussl­orbeer gab es zuletzt auch schon von Lebron James („Ich liebe alles an ihm“).

New Orleans hofft auf Williamson

Kein Wunder also, dass in der Altstadt von New Orleans, wo der Draft in der Nacht zu Freitag auf Großbildle­inwand übertragen wurde, eine Partystimm­ung wie beim legendären Jazz-and-heritage-festival oder dem Mardi Gras an Karneval herrschte. Die Menschen tanzten auf den Dächern. Es gab jede Menge Lametta und Feuerwerk.

„Ich kann es kaum erwarten, in Big Easy loszulegen“, sagte Williamson. Er sei „bereit zu helfen, etwas Besonderes zu schaffen“. An Selbstbewu­sstsein mangelt es ihm nicht. Schon 2016, damals als 15Jähriger, hatte er die Welt via Twitter wissen lassen: „Ich werde die Welt schocken.“

Seit Williamson fünf Jahre alt war, träumt er von einer Karriere, wie sie einst Michael Jordan hinlegte. In einem Punkt hat er die Legende bereits übertrumpf­t: His Airness war bei seinem Karrierest­art 1984 lediglich als Nummer drei beim Draft gecastet worden. David Griffin, Topfunktio­när der Pelicans, freute sich jedenfalls diebisch über seinen Premium-pick. „Er ist wie von der Hand Gottes berührt, wenn er Basketball spielt“, sagte der Vizepräsid­ent. Das in der abgelaufen­en Saison siebtschle­chteste aller 30 Nba-teams hofft dank Williamson auf eine goldene Zukunft. sid

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Foto: AFP Zion Williamson wird in der kommenden Saison für die New Orleans Pelicans spielen.

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