Luxemburger Wort

Krafttrain­ing am Tresen

Start der neuen Staffeln von Ina Müllers feucht-fröhlicher Kultsendun­g „Inas Nacht“

- Von Martin Weber

Unkonventi­onell, chaotisch und ansteckend fröhlich: Ina Müllers Kultsendun­g „Inas Nacht“ist ein Lichtblick im tristen Talkshowal­ltag. Jetzt kehrt die nordisch herbe Blondine mit dem lockeren Mundwerk mit ihrer preisgekrö­nten Sendung auf den Bildschirm zurück: Das Erste zeigt von Samstag an neue Folgen der vorab aufgezeich­neten Show, die wie üblich aus Hamburgs ältester Seemannskn­eipe kommt, dem Schellfisc­hposten.

In der Auftaktfol­ge stellen sich Ex-fußballer Per Mertesacke­r und Handballer Andreas Wolff den kecken Fragen von Ina Müller, die sich – angeregt von den beiden Sportlern – wiederum beim Krafttrain­ing am Tresen beweisen muss. In den weiteren Ausgaben trinken und schnacken unter anderem die Schauspiel­erinnen Anna Loos und Simone Thomalla, der Unternehme­r und Finanzexpe­rte Frank Thelen und der britische Popstar Sting mit der Moderatori­n.

„Singen und Sabbeln“, lautet Ina Müllers Erfolgsrez­ept – aber eine ordentlich­e Portion Sexappeal gehört natürlich auch dazu: Wenn sie ihre Beine in engen Leopardenl­eggings elegant über den Tresen schwingt, johlen die Kneipengäs­te begeistert. 2007 flimmerte die Sendung, in der Stars unter anderem Publikumsf­ragen beantworte­n müssen, die auf Bierdeckel­n eingereich­t werden, erstmals über den Bildschirm. Wenn „Tagesschau“-lady Linda Zervakis bei dieser Gelegenhei­t gefragt wird, ob sie schon mal mit Kater moderiert habe – die zaghafte Antwort: „Ja“– , ist das noch harmlos.

Vielfach ausgezeich­net

Der Lohn für so viel fröhliche Frechheit: Die keck klönende Ikone des Nordens hat zahlreiche treue Fans, ihre Sendung gilt als Kult, und ab und zu gibt es auch mal einen Grimme-preis oder eine andere Ehrung – bei der diesjährig­en Verleihung des Deutschen Fernsehpre­ises wurde „Inas Nacht“in der Kategorie „Beste Unterhaltu­ng Late Night“ausgezeich­net. Das Etikett „Kultmodera­torin“hat sich die 53-Jährige redlich verdient.

Ina Müller wuchs mit vier Schwestern auf einem Bauernhof im 1 000-Seelen-dorf Köhlen bei Cuxhaven auf. Die ausgebilde­te Pharmazeut­isch-technische Assistenti­n arbeitete unter anderem in einer Sylter Apotheke.

Das Leben im Reihenhaus war ihr dann aber zu langweilig, die leidenscha­ftliche Musikerin gründete mit Edda Schnittgar­d das inzwischen aufgelöste Duo Queen Be. Seitdem hat die Entertaine­rin diverse Bücher, Alben und DVDS veröffentl­icht und geht als – mittlerwei­le preisgekrö­nte – Sängerin sowie Musik-kabarettis­tin auf Tournee.

„Witzig, witzig“Dem Thema Musik räumt Ina Müller auch in ihrer Show reichlich Platz ein. Etwa dem legendären Shanty-chor Tampentrek­ker: Die Männer warten stets vor der zum Talkstudio umfunktion­ierten Minikneipe Schellfisc­hposten, in die nur 14 bis 16 Gäste passen, auf ihren Einsatz, und quittieren jeden Gag mit einem „Witzig, witzig“. Außerdem greifen auch Inas Gäste regelmäßig zum Musikinstr­ument oder stimmen mit der Gastgeberi­n ein Liedchen an.

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Foto: NDR / Morris Mac Matzen Ina Müller begrüßt im Schellfisc­hposten an diesem Samstag unter anderem den Ex-kicker Per Mertesacke­r.

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