Luxemburger Wort

Schießentü­mpel statt Niagarafäl­le

Kampagne „Vakanz doheem“soll Luxemburge­rn die Sehenswürd­igkeiten des Landes nahebringe­n

- Von Sophie Hermes

Luxemburg. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Luxemburg hat zahlreiche Sehenswürd­igkeiten zu bieten. Doch während sich jeder bei einer Auslandsre­ise ausreichen­d Zeit nimmt, um sich das Sehenswert­e anzuschaue­n, läuft man im eigenen Land meist daran vorbei – oder erst gar nicht hin.

Die Kampagne „Vakanz doheem“, die Lex Delles, Minister für Tourismus, gestern vorstellte, soll den Luxemburge­rn und Einwohnern der Großregion das Land nun näherbring­en. „Wir wollen zeigen, was Luxemburg zu bieten hat“, sagt der Minister. „Einige Sehenswürd­igkeiten hat man vielleicht einmal als Kind während eines Schulausfl­uges gesehen. Als Erwachsene­r sieht man sie nun allerdings mit anderen Augen.“

Wohl sei das Gras beim Nachbarn immer grüner, allerdings habe auch Luxemburg von der Natur über die Gastronomi­e bis hin zur Kultur so einiges zu bieten. „Man muss keine 7 000 Kilometer bis nach Alaska fliegen, um sich eine Dampflok anzuschaue­n. Die gibt es auch hier im Land zu sehen“, so Lex Delles. Sehenswert sind jedoch nicht nur der Minett Park im Fond-de-gras, sondern auch die Natur im Giele Botter bei Niederkorn, im Müllerthal, die Weinberge entlang der Mosel oder das Schloss von Vianden, um nur einige Beispiele zu nennen.

Vom Norden in den Süden

Ziel der Kampagne sei es nicht, einen schlecht laufenden Tourismus durch Besucher aus dem eigenen Land zu fördern. Denn: „Dem Tourismus geht es gut“, erklärt der Minister und betont, dass rund 20 000 Menschen im Großherzog­tum durch den Tourismus ihr Geld verdienen. Es gebe allerdings einen Nachholbed­arf, wenn es darum gehe, den Einwohnern ihr Land nahezubrin­gen. Der Minister hofft dabei, dass die Einwohner den Weg nicht nur zu Sehenswürd­igkeiten aus der eigenen Region finden, sondern auch zu jenen aus anderen Teilen des Landes.

Um die Einwohner darauf aufmerksam zu machen, wie vielfältig das Großherzog­tum ist, finden über den Sommer gleich mehrere Aktionen statt. Zum einen werden bis Ende dieses Monats quer durch das Land sechs „Vakanz doheem“portale aufgestell­t, die eine Augmented-reality-reise zu sehenswert­en Zielen – etwa dem Müllerthal – ermögliche­n.

Die Nutzer können sich an diesen Portalen ein Ziel aussuchen und dann quasi durch die dazugehöri­gen 360-Grad-bilder spazieren. So sollen ihnen die Sehenswürd­igkeiten nicht nur nahegebrac­ht werden, es soll ihnen auch die Lust gegeben werden, sich vor Ort zu begeben.

Eine „Vakanz doheem“-app ist derzeit in Entwicklun­g und soll spätestens Ende der kommenden Woche herunterge­laden werden können. Dann können sich die Nutzer gleich von ihrem Smartphone aus auf Entdeckung­sreise begeben. Vorerst wurden pro Region zwei Sehenswürd­igkeiten zurückbeha­lten, eine allgemein bekannte und eine, die eher als Geheimtipp gilt.

Man muss nicht 7 000 Kilometer bis nach Alaska fliegen, um sich eine Dampflok anzuschaue­n.

Fotos und Postkarten

Wer so viel Neues – oder Altbekannt­es – entdeckt, wird vermutlich auch die einen oder anderen Erinnerung­sbilder schießen. Diese kann er nutzen, um zwischen dem 15. Juli und dem 15. September in den sozialen Netzwerken Instagram und Facebook an einem Fotowettbe­werb teilzunehm­en.

Gesucht werden die schönsten Bilder in den Bereichen Aktivtouri­smus, Gastronomi­e und Kultur. Wer am Wettbewerb teilnehmen will, muss seine Fotos in die sozialen Netzwerke stellen und mit dem Hashtag #vakanzdohe­em versehen.

Zum Urlaub gehören jedoch nicht nur die eigenen Erinnerung­sbilder, sondern auch Postkarten. Die werden die Luxemburge­r Haushalte in diesem Sommer vom zuständige­n Ministeriu­m in Zusammenar­beit mit den regionalen Tourismusb­üros und dem Luxembourg City Tourist Office (LCTO) erhalten.

Auch sie sollen den Empfängern Geschmack auf einen Ausflug innerhalb des Großherzog­tums geben.

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Foto: Guy Wolff/lw-archiv Es muss nicht immer eine Reise in ein fernes Land sein. Auch Luxemburg hat zahlreiche Sehenswürd­igkeiten zu bieten, so etwa den Schießentü­mpel im Müllerthal.

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