Schießentümpel statt Niagarafälle
Kampagne „Vakanz doheem“soll Luxemburgern die Sehenswürdigkeiten des Landes nahebringen
Luxemburg. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Luxemburg hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Doch während sich jeder bei einer Auslandsreise ausreichend Zeit nimmt, um sich das Sehenswerte anzuschauen, läuft man im eigenen Land meist daran vorbei – oder erst gar nicht hin.
Die Kampagne „Vakanz doheem“, die Lex Delles, Minister für Tourismus, gestern vorstellte, soll den Luxemburgern und Einwohnern der Großregion das Land nun näherbringen. „Wir wollen zeigen, was Luxemburg zu bieten hat“, sagt der Minister. „Einige Sehenswürdigkeiten hat man vielleicht einmal als Kind während eines Schulausfluges gesehen. Als Erwachsener sieht man sie nun allerdings mit anderen Augen.“
Wohl sei das Gras beim Nachbarn immer grüner, allerdings habe auch Luxemburg von der Natur über die Gastronomie bis hin zur Kultur so einiges zu bieten. „Man muss keine 7 000 Kilometer bis nach Alaska fliegen, um sich eine Dampflok anzuschauen. Die gibt es auch hier im Land zu sehen“, so Lex Delles. Sehenswert sind jedoch nicht nur der Minett Park im Fond-de-gras, sondern auch die Natur im Giele Botter bei Niederkorn, im Müllerthal, die Weinberge entlang der Mosel oder das Schloss von Vianden, um nur einige Beispiele zu nennen.
Vom Norden in den Süden
Ziel der Kampagne sei es nicht, einen schlecht laufenden Tourismus durch Besucher aus dem eigenen Land zu fördern. Denn: „Dem Tourismus geht es gut“, erklärt der Minister und betont, dass rund 20 000 Menschen im Großherzogtum durch den Tourismus ihr Geld verdienen. Es gebe allerdings einen Nachholbedarf, wenn es darum gehe, den Einwohnern ihr Land nahezubringen. Der Minister hofft dabei, dass die Einwohner den Weg nicht nur zu Sehenswürdigkeiten aus der eigenen Region finden, sondern auch zu jenen aus anderen Teilen des Landes.
Um die Einwohner darauf aufmerksam zu machen, wie vielfältig das Großherzogtum ist, finden über den Sommer gleich mehrere Aktionen statt. Zum einen werden bis Ende dieses Monats quer durch das Land sechs „Vakanz doheem“portale aufgestellt, die eine Augmented-reality-reise zu sehenswerten Zielen – etwa dem Müllerthal – ermöglichen.
Die Nutzer können sich an diesen Portalen ein Ziel aussuchen und dann quasi durch die dazugehörigen 360-Grad-bilder spazieren. So sollen ihnen die Sehenswürdigkeiten nicht nur nahegebracht werden, es soll ihnen auch die Lust gegeben werden, sich vor Ort zu begeben.
Eine „Vakanz doheem“-app ist derzeit in Entwicklung und soll spätestens Ende der kommenden Woche heruntergeladen werden können. Dann können sich die Nutzer gleich von ihrem Smartphone aus auf Entdeckungsreise begeben. Vorerst wurden pro Region zwei Sehenswürdigkeiten zurückbehalten, eine allgemein bekannte und eine, die eher als Geheimtipp gilt.
Man muss nicht 7 000 Kilometer bis nach Alaska fliegen, um sich eine Dampflok anzuschauen.
Fotos und Postkarten
Wer so viel Neues – oder Altbekanntes – entdeckt, wird vermutlich auch die einen oder anderen Erinnerungsbilder schießen. Diese kann er nutzen, um zwischen dem 15. Juli und dem 15. September in den sozialen Netzwerken Instagram und Facebook an einem Fotowettbewerb teilzunehmen.
Gesucht werden die schönsten Bilder in den Bereichen Aktivtourismus, Gastronomie und Kultur. Wer am Wettbewerb teilnehmen will, muss seine Fotos in die sozialen Netzwerke stellen und mit dem Hashtag #vakanzdoheem versehen.
Zum Urlaub gehören jedoch nicht nur die eigenen Erinnerungsbilder, sondern auch Postkarten. Die werden die Luxemburger Haushalte in diesem Sommer vom zuständigen Ministerium in Zusammenarbeit mit den regionalen Tourismusbüros und dem Luxembourg City Tourist Office (LCTO) erhalten.
Auch sie sollen den Empfängern Geschmack auf einen Ausflug innerhalb des Großherzogtums geben.