Luxemburger Wort

Schnellste Niederlage seit 2003

Roger Federer wird böse vom Russen Andrey Rublev überrascht

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Cincinnati. Roger Federer kassierte die schnellste Niederlage auf der ATP-TOUR seit 16 Jahren – und zuckte doch nur mit den Achseln. „Viele fragen nach einer solchen Niederlage: Was war los? Ist er verletzt oder krank? Aber so war es nicht“, sagte der Schweizer und schob die zwei Hauptgründ­e für die überrasche­nde Achtelfina­lpleite in Cincinnati (USA) hinterher: „Ich war nicht gut genug, und er war einfach besser.“

Rublevs Sahnetag

Er, das war der Russe Andrey Rublev. Der Weltrangli­sten-70. erwischte einen Sahnetag und besiegte den Grand-slam-rekordsieg­er in nur 62 Minuten mit 6:3, 6:4. Seit seinem Erstrunden­aus 2003 in Sydney (AUS) gegen den Argentinie­r Franco Squillari war Federer in einem Atp-turnier nicht so schnell besiegt worden.

„Ich bin beeindruck­t“, sagte Federer (38 Jahre) über den 17 Jahre Das Schweizer Tennisass ist nicht in Bestform. jüngeren Rublev, der ihm im ersten Aufeinande­rtreffen überhaupt sichtlich überrascht hatte. „Wenn ich gegen Rafael Nadal oder Novak Djokovic spiele, weiß ich mehr oder weniger, was sie tun und was sie können. Das ist der Unterschie­d zu Spielern, gegen die man zum ersten Mal antritt“, sagte Federer.

Diesen Vorteil habe sein Bezwinger perfekt genutzt: „Er hat sehr sauber gespielt, defensiv wie offensiv, und er hat super aufgeschla­gen. Er hat mir nichts angeboten und war damit in jeder Hinsicht besser.“Und Federer? Der Maestro spielte unkonzentr­iert, hatte Probleme mit dem Aufschlag und auch sein gefürchtet­er One-two-punch saß selten. „In diesen Momenten brauchst du einen Gegner, der diese Schwächen nicht nutzt, aber den Gefallen hat er mir nicht getan“, sagte Federer, der die Niederlage aber nicht als böses Omen für die anstehende­n US Open (26. August bis 8. September) sieht: „Für mich ist sehr wichtig, dass ich verletzung­sfrei bin und dass ich mich gut fühle. Unabhängig vom Resultat bin ich froh, dass ich hierher gekommen bin.“

Federer wird sich nun ein paar Tage Erholung gönnen und bis zum Start der US Open, die er erstmals seit 2008 wieder gewinnen will, trainieren. Fehlende Spielpraxi­s lässt er als Ausrede nicht gelten: „Ich habe in dieser Saison bereits 45 Matches bestritten, das sollte okay sein.“sid

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Foto: AFP

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