Sommerspaß auf der Fouer
Hohe Temperaturen und viel Sonne locken am Wochenende zahlreiche Besucher auf das Glacisfeld
Luxemburg. Ob mit der Tram aus Richtung Kirchberg, zu Fuß durch den Stater Park oder mit dem Auto oder Bus aus anderen Ecken des Landes: Am ersten Wochenende der Fouer fanden Tausende Besucher den Weg nach Limpertsberg. Das gute Wetter – nachmittags rund 30 Grad und strahlende Sonne – lud dazu ein, die Sommerkleidung wieder auszupacken und eine Runde über das Glacisfeld zu drehen.
Für Abkühlung und reichlich Spaß sorgen am Samstagnachmittag denn auch Attraktionen wie das Fahrgeschäft „Le petit Canyon“, bei dem Kinder mit Kanus über das Wasser gleiten. Ein kleiner Junge mit blonden Haaren versteckt sich jedoch zögerlich hinter den Beinen seiner Mutter. „William traut sich nicht alleine auf das Spiel, wir versuchen ihn gerade davon zu überzeugen“, witzelt sein Vater Bart und spricht seinem Sohn ein wenig Mut zu. Mutter Valérie fügt schmunzelnd hinzu: „Wir schauen, ob er sich nun traut. Wenn nicht, dann finden wir bestimmt ein anderes Spiel, das er mag.“
Der Zweijährige sei schließlich nicht zum ersten Mal auf dem größten Volksfest des Landes, so die Eltern: „Vielleicht kann er sich nicht mehr daran erinnern, aber William war auch schon im vergangenen Jahr ein paar Mal hier.“Vater Bart erklärt weiter: „Wir kommen gerne auf die Fouer, da es immer wieder ein tolles Erlebnis ist. Und heute stimmt wirklich alles – tolles Wetter, nicht zu viele Menschen, dafür genug Attraktionen und reichlich Leckereien zum Essen.“
Beliebt bei Jung und Alt
Neben den vielen Familien mit Kleinkindern, deren Augen vor allem wegen der Zuckerwatte- und Popcornstände leuchten, sind am Samstagnachmittag aber auch zahlreiche Jugendliche auf dem Jahrmarkt unterwegs. Darunter Bernardo (14), Chiara (15), Melissa (16) und Kiara (15), die nach einer Runde auf dem Fouer-neuzugang „Transformer“mit einem großen Lächeln aussteigen.
„Mir gefällt dieses neue Fahrgeschäft sehr. Ich war jetzt bereits zum zweiten Mal darauf“, beschreibt Chiara die Fahrt mit der Messeattraktion. Ihre Freunde stimmen zu: „Die Drehungen und das Kopfüber-sein sind einfach cool.“Der „Transformer“ist allerdings nicht das einzige Fahrgeschäft, das die vier Freunde an diesem Nachmittag testen wollen. „Wir machen jetzt noch einen Rundgang und gehen dann noch auf ein, zwei oder drei Attraktionen. In den kommenden Tagen geht es dann weiter, schließlich gibt es dieses Fest ja nur einmal im Jahr“, erzählt Bernardo und gibt zu, dass die Fouer-zeit auch einige Kosten mit sich bringt: „Ich spare immer im Voraus, etwas extra Taschengeld gibt es aber auch von den Eltern. An einem Nachmittag hat man nämlich schnell mal 50 Euro ausgegeben.“
Geld muss man auf der Schobermesse aber nicht immer nur ausgeben, man kann es auch – wenngleich kein echtes – an den Glücksspielautomaten der insgesamt acht Luna-parks gewinnen.
Ein Fan davon ist der 22-jährige Maxime. Der Franzose aus Thionville ist zum ersten Mal in seinem Leben auf der Fouer und spricht bereits sichtlich begeistert von seiner jüngsten Erfahrung: „Ich bin seit einer halben Stunde hier und habe schon einen grünen Stern und mehrere Goldmünzen gewonnen. Damit kann ich mir nachher einen Preis aussuchen.“
Der junge Mann hofft aber auf weitere Glückstreffer – noch sind ein paar Jetons zum Weiterzocken übrig. „Natürlich ist es toll, etwas mit nach Hause zu nehmen. Der heutige Ausflug dient vor allem aber dazu, der Routine zu entgehen und einen unterhaltsamen Nachmittag zu verbringen“, sagt Maxime und gibt an, in den kommenden Tagen noch einmal mit Freunden oder der Familie auf die Schobermesse zurückzukehren.
Altbekannte Klassiker
Einige Meter weiter befindet sich dann ein bei den jungen Kirmesgästen sehr beliebtes Traditionsspiel: das Entenfischen. Die siebenjährige Irina zeigt ihrer Familie ganz stolz ihren Gewinn. „Kuck, et ass Jelly“, sagt das kleine Mädchen und knetet dabei sichtlich zufrieden mit ihren Fingern die schleimige, neongelbe Substanz.
Mutter Susy fasst zusammen: „Unsere Tochter liebt das Entenfischen, da es hier keine Verlierer gibt und sie immer einen Preis mit nach Hause nimmt. Und wir Eltern sind natürlich froh, wenn die Kinder glücklich sind.“Alles in allem sei der jährliche Gang zur Schobermesse immer wieder ein tolles Familienerlebnis. „Da jeder etwas davon hat“, so Susy: „Meine älteste Tochter und ihr Freund gehen auf die Fahrgeschäfte, die Kleine spielt um ein Krönchen oder ein Spielzeug und mein Mann und ich freuen uns über das leckere Essen der Imbissbuden.“
Treffpunkt der Jugend
Etwas weniger sanft und bei vielen Fouer-gästen wohl noch nicht so bekannt wie der altbewährte Entenstand ist in diesem Jahr der Neuzugang „Alpina Bahn“. Die weltweit größte transportable Achterbahn ohne Looping zieht dennoch viele Blicke auf sich. Zahlreiche Besucher – vor allem Jugendliche – tummeln sich erwartungsvoll vor dem Eingang des neuen Fahrgeschäfts, um dieses zum ersten Mal zu testen.
Drei junge Männer – Pedro (15), Alessandro (14) und Dylan (15) – haben die aufregende Fahrt bereits hinter sich gebracht und scheinen von dem ganzen Trubel um die Mega-achterbahn nur bedingt etwas zu halten. „Die Runde ist viel zu kurz und eigentlich ist die Bahn gar nicht mal so hoch. Es war zwar cool, für mich bleibt es aber eine normale Achterbahn ohne Looping“, betont Dylan. Wichtig sei es aber trotzdem, das neue Fahrgeschäft einmal getestet zu haben, denn nur so könne man sich auch mit anderen darüber austauschen.
„Auf der Fouer begegnet man Freunden, die man schon länger nicht gesehen hat. Beispielsweise aus anderen Schulen oder sogar aus der Grundschule. Dann ist es natürlich cool, über die spektakulären Fahrten auf dem Glacisfeld berichten zu können. Außerdem ist es immer wieder ein tolles Gefühl, diese Leute wiederzusehen, weil man sonst oft keine Gelegenheit dazu hat“, erklärt Pedro.
Dazu will Alessandro dann noch etwas hinzufügen: „Ich wünschte, die Schueberfouer wäre das ganze Jahr über geöffnet. Dann hätten wir Jugendliche immer einen Ort, wo wir uns treffen könnten. Und auch in der Hauptstadt wäre dann einfach stets etwas los. Ich denke, das würde nicht nur mir, sondern vielen Luxemburgern gefallen.“
Ich wünschte, die Schueberfouer wäre das ganze Jahr über geöffnet. Alessandro, 15 Jahre