Trennung mit Bedacht
Gemeinden organisieren Abfallverwertung autonom
Luxemburg. Das Großherzogtum soll Spitzenreiter in Sachen Abfallvermeidung und -verwertung werden. So das Ziel einer Motion, welche die Abgeordnetenkammer am 16. Mai dieses Jahres annahm und in der sie die Regierung auffordert, diesbezüglich alles Nötige in die Wege zu leiten. Am selben Tag war eine Motion der Piraten abgelehnt worden, die eine landesweite Einführung der grünen Tonne vorsah. Deren Abgeordneter Marc Goergen erkundigte sich nun via parlamentarische Anfrage über besagte Tonnen sowie das Sammeln von organischem Abfall.
Der gemeinsamen Antwort von Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) und Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) ist zu entnehmen, dass im Jahr 2017 insgesamt 47 Gemeinden ihren Bürgern eine Tonne für Bioabfall anboten.
Ob grün oder braun ...
Nicht immer aber seien die Biotonnen grün, sondern oft braun. Mit grünen Behältern werde nämlich vielerorts der Grünschnitt entsorgt. Und neun Gemeinden stellen den Ministerinnen zufolge ihren Einwohnern solche Tonnen für Grasschnitt und Gartenabfälle zur Verfügung. 43 Kommunen betreiben hingegen Haus-zu-haussammlungen, um Hecken- und Strauchschnitt zu entsorgen, während wiederum andere Sammelstellen, etwa in Recyclingzentren, eingerichtet hätten.
Dass Kommunen die Abfallverwertung unterschiedlich handhaben, sie entweder über Hol- oder über Bringsysteme verfügen, liegt an der Gemeindeautonomie, gemäß der sie ihre Dienste eigenständig organisieren können. Laut dem Abfallwirtschaftsgesetz von 2012 sind sie jedoch dazu verpflichtet, eine Bioabfallsammlung zu gewährleisten. Erst kürzlich haben die Abfallsyndikate Sigre und Sidec ihre Sammlungen angepasst, sodass damit zu rechnen ist, dass die meisten Gemeinden bis 2020 Biotonnen anbieten. Außerdem arbeitet das Umweltministerium an einer Null-abfall-strategie und plant, bis Jahresende das Abfallgesetz zu überarbeiten. mc