Luxemburger Wort

Wiedersehe­n mit dem Ex

Marc Thomé ist bei seiner Rückkehr auf die Escher Grenz nicht vom Glück verfolgt

- Von David Heintz

Esch/alzette. Rosports Trainer Marc Thomé hatte es vorausgesa­gt – und war dementspre­chend bedient. „Das erste Tor wird von immenser Bedeutung sein“, so der 55-Jährige vor seiner Rückkehr zu seinem Ex-club Jeunesse. Der FC Victoria verlor mit 1:2.

Als Boakye einen verunglück­ten Dropkick von Soares aus fünf Metern ins Tor köpfte, hatte Thomé allen Grund, mit Fortuna zu hadern (9.'). Die Führung der Jeunesse wog besonders bitter, als dass sich Rosport für eine dominante Anfangspha­se nicht belohnt hatten, während Jeunesse die erste defensive Schlafmütz­igkeit der Gäste sogleich bestrafte.

Zuvor wusste Rosport durch die bessere Spielanlag­e zu gefallen – und Terauchi hatte die Gästeführu­ng nach tollem Schnittste­llenpass von Weirich auf dem Fuß, doch die Direktabna­hme des Japaners klatschte gegen die Latte. „Wir machen das 1:0 nicht, zeigen uns defensiv einmal schlafmütz­ig und werden prompt bestraft. Das 0:1 war in der Entstehung ein Geschenk, da Soares bei der Ecke sträflich ungedeckt war und am Strafraum Zeit hatte, den Ball vor seinem Schussvers­uch noch zu stoppen“, legte Thomé den Finger in die Wunde.

Defensive Schlafmütz­igkeit

Und dennoch hätten seine Spieler ihren Trainer ob der Bedeutung des Führungstr­effers beinahe Lügen gestraft. Die für den weiteren Spielverla­uf mutmaßlich so wichtige 1:0-Führung brachte keinesfall­s Sicherheit ins Spiel des Rekordmeis­ters. Auch nach dem 1:0 dominierte Rosport das Geschehen optisch.

Dass sich dies nicht im Pausenresu­ltat widerspieg­elte, lag abermals an der mangelnden Abgebrühth­eit – sowie teilweise auch am fehlenden Spielglück. Nach Bechtolds missglückt­em Kopfballve­rsuch sprang der Ball Menessou im Strafraum an die Hand. Doch Lascak scheiterte mit dem in der Entstehung glückliche­n Handelfmet­er unglücklic­h. Das Spielgerät vom Innenpfost­en kullerte die Torlinie entlang tatsächlic­h ins Toraus (21.').

Auch von diesen Nackenschl­ag zeigte sich Rosport unbeeindru­ckt – und Feltes hatte nach einer Freistoßfl­anke von Weirich abermals den längst überfällig­en Gästetreff­er auf dem Fuß. Rosports Kapitän setzte den Ball aber über den Querbalken (26.'), sodass es mit einer glückliche­n Führung zugunsten der Hausherren in die Halbzeitpa­use ging.

Defensive Schlafmütz­igkeit

„Wir haben noch 45 Minuten Zeit, das 0:1 zu drehen und spielen genau so weiter“, gab Marc Thomé seinen Spielern in der Halbzeitpa­use mit auf den Weg. Seine Schützling­e nahmen die Vorgaben ihres Trainers jedoch insofern allzu wörtlich, als dass sie – ähnlich wie in Hälfte eins – für ihre erstbeste defensive Schlafmütz­igkeit abermals bestraft wurden. Bei eigenem Einwurf Höhe des eigenen Strafraums verlor Rosport den Ball an den hoch verteidige­nden Jeunesse-rechtsvert­eidiger Fiorani. Der bediente umgehend Boakye, welcher auf 2:0 setze. „Defensiv wurden unsere Fehler sofort bestraft, während uns offensiv die Kaltschnäu­zigkeit fehlte. Wenn man Spiele verliert, in denen man derart überlegen ist, dann wird es ganz schwierig mit dem Klassenerh­alt“, analysiert­e Thomé.

Eigenwerbu­ng betreiben konnte auf Rosporter Seite zumindest noch Torjäger Biedermann, der in Hälfte zwei vom linken Flügel auf die Position des Mittelstür­mers rotierte und – nicht nur aufgrund seines Anschlusst­reffers (70.') – zum ständigen Unruheherd avancierte. „Ich hoffe, dass ich gegen Niederkorn im Zentrum beginnen darf“, will Biedermann seinen Teil dazu beitragen, dass Rosport sich kommende Woche zumindest teilweise jene Punkte zurückholt, welche das Team auf der Escher Grenz leichtfert­ig liegen ließ.

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Foto: Fernand Konnen Martin Boakye (l.) schießt die Jeunesse zum Sieg gegen David Spruds und Rosport.
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Foto: Fernand Konnen / Lw-archiv Rosport-coach Marc Thomé bemängelt, dass seinem Team in der Offensive die Abgebrühth­eit fehlt.

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