Luxemburger Wort

Geduld gefragt

Laurent Jans wartet auf sein Bundesliga­debüt

- Von Bob Hemmen (Paderborn) Köln Mainz Augsburg Dortmund Freiburg Bremen Bayern Frankfurt Wolfsburg

„Erfolg ist kein Glück“, schallt es am Samstag kurz vor 15 Uhr aus den Lautsprech­ern der Paderborne­r Benteler-arena. „Sondern nur das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen“, führt Rapper Kontra K fort. Laurent Jans und seine Teamkolleg­en betreten das Spielfeld. Der 27-Jährige ist motiviert, brennt auf einen Einsatz, doch er muss gegen den SC Freiburg erneut auf der Bank Platz nehmen. Bei der 1:3-Niederlage darf Jans nur vor dem Spiel, in der Pause und nach dem Abpfiff auf den Platz.

Von den mehr als 14 000 Zuschauern, die das Bundesliga­duell sehen, laufen am Abend viele durch die Innenstadt. „Es gibt einige gute Bars und Restaurant­s, viele Parks und in der Umgebung auch Seen“, erzählt Jans. Er selbst sitzt eine Stunde nach dem Abpfiff auf der Terrasse eines Paderborne­r Lokals. Hinter, vor und neben ihm sind zahlreiche Fans des Bundesligi­sten. Erkannt wird Luxemburgs Nationalma­nnschaftsk­apitän nicht – noch 29.' Drexler 18.' Quaison 59.' Vargas 1:3 1:3 1:1 1:3 1:3 21.' Waldschmid­t (Elfm.) 40.' Petersen 90.' Kwon 3:2 0:3 20.' Lewandowsk­i (Elfm.) 50.', 75.' Lewandowsk­i 2:1 0:3 70.' Sancho 86.' Hakimi 90.' Alcacer 42.' Füllkrug 81.' Osako 89.' Paciencia 9.' Weghorst (Elfm.) 82.' Brekalo 90. + 1.' Roussillon nicht. Um sich ein Bild von Jans zu machen, hätten sie sich die erste Runde des Dfb-pokals ansehen müssen, als Paderborn bei Regionalli­gist Rödinghaus­en im Elfmetersc­hießen gewann.

Derzeit hat Mohamed Dräger, der in der vergangene­n Spielzeit mit Paderborn in die Bundesliga aufgestieg­en ist, im Kampf um die Rechtsvert­eidigerpos­ition die Nase vorn. „Ich wollte zum Saisonauft­akt in Leverkusen (2:3, Anmerkung der Redaktion) unbedingt spielen. Jeder weiß, wie wichtig die ersten Begegnunge­n sein können“, meint Jans. Im Einzelgesp­räch erklärt ihm Trainer Steffen Baumgart vor dem ersten Spieltag, warum er aktuell das Nachsehen hat: „Er sagte mir, ich solle das nicht als Niederlage sehen. Der Trainer gab mir zu verstehen, dass er zufrieden mit meinen Leistungen in der Vorbereitu­ng war. Die Entscheidu­ng fiel ihm schwer, weil er uns auf Augenhöhe sieht, letztlich waren Details entscheide­nd.“

Es geht darum, nicht jede Woche Blumen zu kriegen, sondern auch Punkte. Trainer Steffen Baumgart

Streich: „Nerven, nerven, nerven“

Unter anderem, so erklärt es Jans, würde Dräger davon profitiere­n, dass er das Baumgart-system verinnerli­cht hat. Die Taktik des Coaches lässt sich leicht zusammenfa­ssen: Paderborn riskiert viel, erzwingt Fehler und will mit Offensivfu­ßball den Klassenerh­alt schaffen. Oder wie es Freiburgs Trainer Christian Streich erklärt: „Vollgas! Drauf! Aggressivi­tät! Und den Gegner nerven, nerven, nerven.“Diese Ausrichtun­g stößt auch auf Kritik. „Wenn jemand nicht weiß, wie wir spielen, denkt er sich vielleicht, wo steht der Spieler da? Doch das ist vom Trainer so gewollt. Wir haben alles einstudier­t“, so Jans.

Gegen Freiburg tritt Paderborn gewohnt mutig auf, der Aufsteiger verliert aber auch das zweite Saisonspie­l: „Wir müssen lernen, nicht mehr so viele Fehler zu machen“, sagt Baumgart und fügt hinzu: „Es geht darum, nicht jede Woche Blumen zu kriegen, sondern auch Punkte.“ 1. Dortmund 2. Freiburg 2. RB Leipzig 4. Wolfsburg 5. Leverkusen 6. Bayern 7. Mönchengla­dbach 8. Düsseldorf 9. Frankfurt 10. Hoffenheim 11. Hertha BSC 12. Schalke 13. Augsburg 14. Union Berlin 15. Bremen 15. Paderborn 17. Köln 18. Mainz 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 2 0 2 0 2 0 2 0 2 0 2 0 2 0 2 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 8:2 6:1 6:1 5:1 6:3 5:2 3:1 4:4 2:2 3:3 2:5 0:3 2:6 1:5 3:6 3:6 2:5 1:6 6 6 6 6 6 4 4 3 3 3 1 1 1 1 0 0 0 0

Punkte sammeln will Jans ebenfalls, und zwar zunächst bei seinem Trainer. Der vom FC Metz für ein Jahr ausgeliehe­ne Nationalsp­ieler möchte jetzt über das Training zurück in die Startelf. „Wenn ich weiß, dass ich alles gegeben habe, kann ich mir nichts vorwerfen.“

Nach einer schwierige­n Saison in Frankreich, in der Jans in der Ligue 2 nur auf neun Einsätze kam, ist er positiv ins neue Abenteuer gestartet. Obwohl er noch auf sein Bundesliga­debüt wartet, lässt sich der Fußballer nicht unterkrieg­en. Jans strahlt, wenn er über seinen neuen Club und die Bundesliga spricht: „Hier ist es anders, als ich das bislang kannte. Jeder ist mit eingebunde­n. Die Ersatzspie­ler feuern das Team an und es wird mitgefiebe­rt. In Metz war das weniger der Fall.“

Die Saison 2018/2019 hat ihm geholfen: „Ich habe vieles gelernt. Beispielsw­eise, dass es mir nichts bringt, zu viel nachzudenk­en.“Das Jahr hinterläss­t aber auch seine Spuren. Jans muss lernen, sich nicht alles zu Herzen zu nehmen: „Nach meiner Karriere könnte ich ein Buch über die Dinge schreiben, die Außenstehe­nde nicht über den Profifußba­ll wissen. Der mentale Aspekt ist im Sport enorm wichtig. Auch wenn die Leute das kleinreden, wir haben permanent Druck. Ich musste viel an mir arbeiten. Als

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