Luxemburger Wort

Ein komplizier­tes Puzzle

Ursula Von der Leyen plant ihre Eu-kommission – und sucht Frauen für Brüssel

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Brüssel. Sechs Wochen nach ihrer Wahl zur Eu-kommission­schefin beginnt Ursula von der Leyen mit der Auswahl ihrer Kommissare. Dabei behält sich die Deutsche vor, einzelne Kandidaten aus den Eustaaten zurückzuwe­isen. Nicht jeder Nominierte „wird letztlich im Team der gewählten Präsidenti­n sein“, sagte eine Kommission­ssprecheri­n am Montag in Brüssel. Von der Leyen arbeite im übrigen sehr hart daran, mindestens 50 Prozent Frauen in der künftigen Kommission zu haben.

Die Eu-kommission ähnelt einer Regierung mit verteilten Ressorts; sie schlägt Eu-gesetze vor und überwacht deren Einhaltung. Jeder Eu-staat ist mit einer Person vertreten. Von der Leyen soll mit ihrem Team am 1. November starten.

Italien bittet um Aufschub

Die Eu-staaten hatten nach einer inoffiziel­len Vorgabe bis Montag Zeit für die Nominierun­g. Fast alle Hauptstädt­e sind dem nachgekomm­en und haben Namen öffentlich gemacht. Tschechien benannte noch am Montag die derzeitige Ursula von der Leyen arbeitet sehr hart daran, mindestens 50 Prozent Frauen in der künftigen Eu-kommission zu haben. Justiz-kommissari­n Vera Jourova für eine zweite Amtszeit.

Italien will nach einem Bericht der Nachrichte­nagentur Ansa wegen der Regierungs­krise in Rom Aufschub. Auch aus Frankreich war zunächst kein offizielle­r Bewerber bekannt. Großbritan­nien verzichtet auf eine Nominierun­g, da es die EU am 31. Oktober verlassen will. Luxemburg hat Nicolas Schmit (LSAP) als Kommission­smitglied vorgeschla­gen.

Zu früh für Zwischenbi­lanz

Seit heute prüft von der Leyen in Bewerbungs­gesprächen die Eignung der Kandidaten und mögliche Aufgaben. Die Nominierte­n müssen sich dann von Ende September an Anhörungen im Euparlamen­t stellen, das die gesamte neue Kommission letztlich billigen muss. Von der Leyen will nicht öffentlich machen, wie der letzte Stand der Bewerberli­ste ist und wann sie sich mit wem unterhält – auch um bei Bedarf bei den Staaten gesichtswa­hrend um Ersatzkand­idaten bitten zu können.

Man werde öffentlich nicht über Namen spekuliere­n und sich erst äußern, wenn das Team beisammen sei, sagte die Kommission­ssprecheri­n. Sie sagte auch nichts über den jüngsten Stand bei der Zahl nominierte­r Frauen. Weil das Verfahren noch laufe, sei es zu früh für eine Zwischenbi­lanz. dpa

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