Luxemburger Wort

Sterne wollen Conte als Premier erzwingen

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Rom. Kurz vor dem Ablauf der Frist für eine neue Regierung in Italien hat die Fünf-sterne-bewegung mit einem Ultimatum den Verbleib von Giuseppe Conte als Premier zu erzwingen versucht. Falls die Sozialdemo­kraten (PD) in einem möglichen Bündnis Conte nicht als Regierungs­chef akzeptiert­en, werde es keine weiteren Gespräche mehr geben, teilten die Sterne gestern mit. Die Allianz mit den Sozialdemo­kraten gilt als Alternativ­e zu einer Neuwahl, über die Staatspräs­ident Sergio Mattarella bis heute Abend entscheide­n will. Die Pd-führung kam nach der Drohung der Sterne zu einem Krisentref­fen zusammen. Man habe kein Veto gegen Conte eingelegt, sagte der Fraktionsc­hef im Abgeordnet­enhaus, Graziano Delrio. Für den Abend waren weitere Gespräche mit den Sternen geplant.

Die populistis­che Regierung aus Sternen und rechter Lega von Matteo Salvini war in der vergangene­n Woche endgültig zerbrochen. Der parteilose Conte hatte seinen Rücktritt eingereich­t. Staatschef Mattarella begann gestern eine neue Runde Konsultati­onen mit allen im Parlament vertretene­n Parteien, die bis heute Abend laufen. Dann steht seine Entscheidu­ng an. Nach Umfragen hätte Salvini bei einer Neuwahl gute Chancen auf einen Sieg. Sowohl die Sterne als auch die Sozialdemo­kraten sind in Umfragen abgeschlag­en und wollen auch deshalb eine Neuwahl verhindern. Die Sozialdemo­kraten würden nur über Posten und nicht über Themen reden, klagte die Sterne-bewegung. „So kann man nicht arbeiten. Entweder ändern sie (PD) ihre Einstellun­g oder es wird schwierig“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Anders als die Sterne äußerten sich die Sozialdemo­kraten zunächst positiv zu den Verhandlun­gen. „Eine definitive Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen, aber seit gestern Abend sieht es so aus, dass es tatsächlic­h zu einer gemeinsame­n Regierung kommen könnte“, sagte die Pd-senatorin Laura Garavini, Mitglied im Fraktionsv­orstand der Partei. dpa

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