Luxemburger Wort

S-400, das Milliarden­geschäft mit Russland

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Istanbul. In der Türkei sind gestern weitere Komponente­n des umstritten­en russischen Raketenabw­ehrsystems S-400 angekommen. Das bestätigte das Verteidigu­ngsministe­rium in Ankara. Es handele sich um die ersten Lieferunge­n für die zweite Batterie. Bis alle Teile da sind, soll es etwa einen Monat dauern. Die erste Batterie war von Mitte Juli an in mehreren Transportf­lügen aus Russland auf einer Luftwaffen­basis in Ankara angekommen. Das hatte schwere Spannungen mit den USA ausgelöst. Die Us-regierung betrachtet den Einsatz russischer Militärtec­hnologie im Natoluftra­um als Gefahr – vor allem für den neuen Us-tarnkappen­jet F-35. Die Türkei sollte selbst viele F-35 bekommen und war auch am Bau beteiligt. Nach den ersten Lieferunge­n suspendier­ten die USA die Türkei vom F-35-programm. Andere vom Us-kongress und Pentagon angedrohte Sanktionen blieben aber zunächst aus.

Die S-400 ist ein mobiles Luftabwehr­system, das Flugzeuge, Geschosse und andere Objekte aus dem Himmel schießen kann. Die Einheiten, die üblicherwe­ise aus mehreren Raketen, einem Radar und einem Gefechtsst­and bestehen, können per Lastwagen transporti­ert werden. Die S-400 kann mit Kurz-, Mittel- und Langstreck­enraketen arbeiten. Das Milliarden­geschäft der Türkei mit Russland und die angespannt­en Beziehunge­n mit den USA hatten die Sorge ausgelöst, dass die Türkei sich vom Westen abwenden könnte. dpa

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