Ulflingen statt Côte d'azur
Von und nach Luxemburg fahren seit 2016 nur noch nationale Nachtzüge
Luxemburg. Zug statt Flug. Was im Ausland als alternative Reiseart zwischen Städten gelten mag, erweist sich in Luxemburg als recht schwierig. Denn wie Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) in seiner Antwort auf eine parlamentarische Frage des Abgeordneten Marc Goergen (Piraten) erklärt, fahren seit dem 26. Juni 2016 keine internationalen Nachtzüge mehr ab oder nach Luxemburg. Bis dahin verkehrten regelmäßig Züge zwischen Luxemburg und Nice respektive Port-bou in Südfrankreich.
„Mit der Einführung der Tgvverbindungen in Richtung Marseille und Montpellier im Jahr 2016 haben sich die Eisenbahngesellschaften aus wirtschaftlichen Gründen dazu entschieden, die Zirkulation der klassischen Züge nicht aufrecht zu erhalten“, so Bausch.
Sicher durch Luxemburg
Der Minister erklärt weiter: „Um wirtschaftsfähig zu sein, müssen Nachtzüge große Städte mit hohem Potenzial verbinden, dies über eine lange Distanz und ohne Konkurrenz von Hochgeschwindigkeitszügen.“Züge von und nach Luxemburg hätten dabei nur wenig Anziehungskraft.
Um Nachtschwärmer sicher nach Hause zu bringen, wurden am 12. Dezember 2016 unterdessen nationale Nachtzüge eingeführt. Demnach zirkulieren an Wochenenden sowie an den Vortagen eines Feiertages auf den Linien 10 (Luxemburg – Ulflingen) und 60 (Luxemburg – Esch – Rodange) jeweils zwei Züge pro Richtung. Hinzu kommen Sonderfahrten am Vorabend des Nationalfeiertags sowie an Silvester.
Insgesamt fuhren 2017 insgesamt 875 nationale Nachtzüge, im vergangenen Jahr waren es deren 883. Eine Erweiterung des Angebots ist nicht geplant. „Die Nacht ist die einzige Zeitspanne, in der Wartungsarbeiten durchgeführt werden können“, so Bausch. SH