Luxemburger Wort

Ende in Sicht

Nach Enteignung sind Grundstück­e für Umgehung von Dippach-gare nun in Staatsbesi­tz

- Von Raymond Bonaria und Luc Ewen

Dippach-gare. Täglich staut sich der Verkehr auf der Dreikanton­sstraße an der Bahnschran­ke bei Dippach-gare. Dies zum Leidwesen vieler Autofahrer, die manchmal lange vor der Schranke warten müssen. Dann etwa, wenn Züge im Bahnhof Passagiere aufnehmen und die Schranke so lange geschlosse­n bleibt. Diese Situation beeinträch­tigt aber auch die Lebensqual­ität der Anwohner, die ebenso unter dem täglichen Stau leiden. Damit könnte nun in zwei bis drei Jahren Schluss sein, denn: Eine seit Langem laufende Enteignung­sprozedur ist seit Mitte Juli abgeschlos­sen.

Schon lange gibt es Pläne, eine Umgehungss­traße um Dippachgar­e herum zu bauen. Blockiert wurde das Vorhaben bisher durch Grundeigen­tümer, die ihr Land nicht für den Bau der Straße hergeben wollten. Am Rande der vergangene­n Gemeindera­tssitzung in Reckingen/mess (siehe Artikel links) gab es hierzu jedoch Neuigkeite­n zu vermelden.

Baubeginn vielleicht schon 2020

Erst nachdem die eigentlich­e Tagesordnu­ng abgeschlos­sen war, teilte Bürgermeis­ter Carlo Muller in der besagten Sitzung mit, dass laut einem Schreiben von Mobilitäts­minister François Bausch die Enteignung­sprozedur der Umgehungss­traße von Dippach-gare abgeschlos­sen ist und im kommenden Jahr mit den Arbeiten begonnen werden soll.

Dem war eine Frage in einer vorherigen Gemeindera­tssitzung von Ratsmitgli­ed Esther Schortgen vorausgega­ngen. Schortgen wollte wissen, inwieweit die Enteignung­sprozedur fortgeschr­itten ist. Eine Antwort auf diese Frage wurde daraufhin beim Minister Bausch eingeforde­rt und erfolgte prompt.

So teilte François Bausch in seinem Schreiben vom 29. Juli mit, dass die juristisch­e Prozedur seit dem 12. Juli abgeschlos­sen ist. Mit diesem Datum sind die enteignete­n Grundstück­e demnach in Staatseige­ntum übergegang­en. Weiterhin teilte der Mobilitäts­minister mit, dass die Arbeiten voraussich­tlich im Jahr 2020 beginnen werden. Auf Lw-nachfrage wurde dieser Zeitrahmen bestätigt, ebenso die Informatio­n, dass die enteignete­n Grundstück­e mittlerwei­le als Staatseige­ntum eingetrage­n sind.

Verkehr könnte 2023 rollen

Bereits in der Juni-sitzung des Dippacher Gemeindera­ts hatte es geheißen, das Projekt befinde sich kurz vor der Ausschreib­ung, die Pläne und die Ausschreib­ungsunterl­agen lägen vor. Damals war die Rede von einer Bauzeit von zweieinhal­b Jahren. Demnach könnte der Verkehr also theoretisc­h bereits 2023 auf der neuen Strecke rollen.

Beim Plan, die Umgehung zu bauen, handelt es sich um eine unendlich anmutende Geschichte. Solange die Straße nicht gebaut ist, können auch die Umbauarbei­ten am Bahnhof nicht abgeschlos­sen werden. Seit Jahren befindet sich zum Beispiel die Unterführu­ng für Rollstuhlf­ahrer und Radfahrer in unfertigem Zustand und sorgt so für Unmut bei Zugreisend­en und Radfahrern (das LW berichtete).

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Foto: R. Bonaria Wie ein Mahnmal steht die Eisenbahnb­rücke, unter der die Umgehung von Dippach-gare hätte hindurchfü­hren sollen, im Nirgendwo. Nun soll die Straße doch noch Realität werden.

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