Ende in Sicht
Nach Enteignung sind Grundstücke für Umgehung von Dippach-gare nun in Staatsbesitz
Dippach-gare. Täglich staut sich der Verkehr auf der Dreikantonsstraße an der Bahnschranke bei Dippach-gare. Dies zum Leidwesen vieler Autofahrer, die manchmal lange vor der Schranke warten müssen. Dann etwa, wenn Züge im Bahnhof Passagiere aufnehmen und die Schranke so lange geschlossen bleibt. Diese Situation beeinträchtigt aber auch die Lebensqualität der Anwohner, die ebenso unter dem täglichen Stau leiden. Damit könnte nun in zwei bis drei Jahren Schluss sein, denn: Eine seit Langem laufende Enteignungsprozedur ist seit Mitte Juli abgeschlossen.
Schon lange gibt es Pläne, eine Umgehungsstraße um Dippachgare herum zu bauen. Blockiert wurde das Vorhaben bisher durch Grundeigentümer, die ihr Land nicht für den Bau der Straße hergeben wollten. Am Rande der vergangenen Gemeinderatssitzung in Reckingen/mess (siehe Artikel links) gab es hierzu jedoch Neuigkeiten zu vermelden.
Baubeginn vielleicht schon 2020
Erst nachdem die eigentliche Tagesordnung abgeschlossen war, teilte Bürgermeister Carlo Muller in der besagten Sitzung mit, dass laut einem Schreiben von Mobilitätsminister François Bausch die Enteignungsprozedur der Umgehungsstraße von Dippach-gare abgeschlossen ist und im kommenden Jahr mit den Arbeiten begonnen werden soll.
Dem war eine Frage in einer vorherigen Gemeinderatssitzung von Ratsmitglied Esther Schortgen vorausgegangen. Schortgen wollte wissen, inwieweit die Enteignungsprozedur fortgeschritten ist. Eine Antwort auf diese Frage wurde daraufhin beim Minister Bausch eingefordert und erfolgte prompt.
So teilte François Bausch in seinem Schreiben vom 29. Juli mit, dass die juristische Prozedur seit dem 12. Juli abgeschlossen ist. Mit diesem Datum sind die enteigneten Grundstücke demnach in Staatseigentum übergegangen. Weiterhin teilte der Mobilitätsminister mit, dass die Arbeiten voraussichtlich im Jahr 2020 beginnen werden. Auf Lw-nachfrage wurde dieser Zeitrahmen bestätigt, ebenso die Information, dass die enteigneten Grundstücke mittlerweile als Staatseigentum eingetragen sind.
Verkehr könnte 2023 rollen
Bereits in der Juni-sitzung des Dippacher Gemeinderats hatte es geheißen, das Projekt befinde sich kurz vor der Ausschreibung, die Pläne und die Ausschreibungsunterlagen lägen vor. Damals war die Rede von einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren. Demnach könnte der Verkehr also theoretisch bereits 2023 auf der neuen Strecke rollen.
Beim Plan, die Umgehung zu bauen, handelt es sich um eine unendlich anmutende Geschichte. Solange die Straße nicht gebaut ist, können auch die Umbauarbeiten am Bahnhof nicht abgeschlossen werden. Seit Jahren befindet sich zum Beispiel die Unterführung für Rollstuhlfahrer und Radfahrer in unfertigem Zustand und sorgt so für Unmut bei Zugreisenden und Radfahrern (das LW berichtete).