Luxemburger Wort

Der Blick geht weiter nach vorne

Mandy Minella verliert ihr Erstrunden­spiel bei den US Open gegen Belinda Bencic

- Von David Thinnes

New York. Mandy Minella (Weltrangli­stenpositi­on: 142) nahm sich nach der Erstrunden­niederlage bei den US Open gegen Belinda Bencic (CH/12) Zeit, um einige Autogramme zu schreiben. Die Luxemburge­rin war zwar nach dem 3:6 und 2:6 gegen die Nummer 13 der Setzliste „enttäuscht“, aber: „Die Kinder können ja nichts dafür, dass ich verloren habe.“

Die 33-Jährige war gut ins Match gestartet: Sie nahm ihrer Gegnerin auf Platz fünf den Aufschlag ab und führte kurz danach 2:0. Bencic fand dann aber besser ins Match und glich ihrerseits mit einem Break zum 2:2 aus. Es war eine offene Begegnung – bis zum 3:4 aus der Sicht der Luxemburge­rin. Minella führte bei eigenem Aufschlag 40:0, musste aber dennoch das Break hinnehmen. „Dieses Spiel hat mir wehgetan. Bencic gibt dir überhaupt keinen Rhythmus. Sie spielt sehr unorthodox, das ist ihre Stärke. Ich konnte meine Punkte nicht wie gewohnt aufbauen“, analysiert die Spielerin des Tennis Spora.

3:6 lautete das Resultat im ersten Satz aus der Sicht von Minella, die ihr letztes Match vor den US Open am 15. Juli gespielt hatte: „Ich habe mich wohlgefühl­t auf dem Platz. Der Rhythmus war sofort vorhanden und ich habe nicht gespürt, dass mir Spielpraxi­s fehlen würde.“

Bencic, Finalistin der BGL BNP Paribas Luxembourg Open 2018, erhöhte dann das Tempo, aber Minella blieb noch dran. Beim 1:0 bot sich der Flt-spielerin dann eine Breakchanc­e: „Ich spürte, dass sie etwas nervös war. Aber ich habe es nicht geschafft, die Möglichkei­t zu nutzen. Ich hatte meine Chancen in diesem Match, aber ich habe sie nicht genutzt.“

Karriereen­de: Komplexe Frage

So holte sich Bencic, die 2014 im Alter von 17 Jahren im Viertelfin­ale der US Open stand, das Break zum 2:1 und kurz darauf ein weiteres zum 4:1. Die Entscheidu­ng war gefallen und nach 67 Minuten zog die Schweizeri­n in die zweite Runde ein, in der sie auf Alizé Cornet (F/64) trifft. Für Minella war es die Erkenntnis, dass „mein Tennis präsent ist. Diesbezügl­ich gab es keinen großen Unterschie­d. Ich muss mehr an mich glauben und einfach Punkt für Punkt spielen“.

In Wimbledon war die Rechtshänd­erin an der Nummer vier der Welt, Kiki Bertens (NL), gescheiter­t. Auch in London hatte sie ein gutes Match abgeliefer­t. „Ich muss einfach das ganze Jahr über ein höheres Basisnivea­u an den Tag legen.“

Das Ziel in den kommenden Wochen und Monaten wird es sein, dieses Niveau zu erreichen, um ausreichen­d Punkte für die Australian Open zu sammeln. In Wimbledon hatte die 33-Jährige gesagt, dass man nie wisse, wann es der letzte Auftritt bei einem Turnier war. Minella will weiterspie­len: „Ich weiß, dass ich das Niveau für die Top 200 habe. Die Frage lautet: Wie lange will man die Qualifikat­ion bei Grand-slam-turnieren spielen? Inwiefern rechnet es sich finanziell? Ich habe viel in diesen Sport investiert und ich kann nicht einfach so aufhören. Die Frage des Karriereen­des ist sehr komplex, für jede Spielerin. Ich blicke aber immer nach vorne.“

Auf die Frage, ob sie auch 2020 bei den US Open spielt, antwortete Minella dann zum Abschluss mit einem Lächeln: „Ja, aber nicht mehr gegen solch eine starke Spielerin.“Dann könnte Minella auch wieder Autogramme schreiben.

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Fotos: Hugues Dumont Mandy Minella will auch 2020 wieder bei den US Open spielen.
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Mandy Minella und Belinda Bencic (r.) vor ihrer Begegnung.

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