„Habe mir einige Projekte angehört“
Talentierter Kletterer Michel Ries wird in der kommenden Saison Radprofi bei Trek-segafredo
Luxemburg. Michel Ries hat sich zur Hoffnung der Luxemburger Radsportfans gemausert. Das Potenzial ist vorhanden, damit aus dem 21-Jährigen mal ein richtig guter Bergfahrer wird – das hat er zuletzt mehrfach bewiesen. Nun folgt die Belohnung: Ries wird in der kommenden Saison Radprofi in der Worldtour.
„Ich hatte Kontakt zu mehreren Teams und habe mir die Projekte angehört. Am Ende ist die Entscheidung aber für Trek-segafredo gefallen. Trek hat regelmäßig junge Fahrer hervorgebracht und ist keine Mannschaft, die diese zu früh zu sehr belastet. Man hat Zeit, sich zu entwickeln, und das ist sehr wichtig“, erklärt Ries seine Wahl.
Es ist immer das Ziel, einmal große Rennen gewinnen zu können.
Schon 2018 fuhr er einige Wochen als Stagiaire für die Us-amerikanische Mannschaft, doch für den Schritt ins Profigeschäft wäre es damals noch zu früh gewesen. „Wir waren von seinen Fähigkeiten überzeugt, wollten ihm aber noch ein Jahr geben, um sich auf Kontinentalniveau weiterzuentwickeln. Schaut man sich nun seine Ergebnisse an, erkennt man, dass es die richtige Entscheidung war“, erklärt Treks Teamchef Luca Guercilena.
Bekannte Gesichter
Auch Ries selbst wollte nichts überstürzen: „Es bestand nie der Wille, 2019 schon Radprofi zu werden. Im ersten U23-jahr habe ich mein Abitur gemacht und nicht viele Rennen bestritten – deshalb wollte ich unbedingt noch ein Jahr auf diesem Level fahren, um Erfahrung zu sammeln.“
Ries schließt sich für die kommenden zwei Jahre einer Mannschaft an, in der er schon einige Gesichter kennt. Dass mit Fahrer Alex Kirsch und Mechaniker Glen Leven zwei Luxemburger bei Trek sind, war bei seiner Entscheidung aber nicht der ausschlaggebende Punkt, wenngleich Ries betont: „Es ist natürlich kein Nachteil, wenn man schon einige Leute in der Mannschaft kennt.“
Den Traum eines jeden jungen Radfahrers hat sich Ries nun also erfüllt. „Ich bin wirklich glücklich, es endlich geschafft zu haben.“Ganz konkrete Ziele für seine Karriere setzt sich der 21-Jährige, der in seiner Altersklasse zu den besten Bergfahrern zählt, allerdings noch nicht. „Dafür ist es noch zu früh. Ich begebe mich nun auf ein ganz anderes Niveau als das, was ich bisher gewohnt war. Aber eigentlich ist es immer das Ziel, einmal große Rennen gewinnen zu können.“
Neben Bob Jungels (Deceuninck), Jempy Drucker (Bora), Kevin Geniets (Groupama), Ben Gastauer (Ag2r), Tom Wirtgen (Wallonie-bruxelles) und Kirsch ist Ries der voraussichtlich siebte Luxemburger Radprofi im Jahr 2020. Mit Pit Leyder, aktuell Stagiaire bei Cofidis, steht ein weiteres Talent kurz vor dem Sprung ins Profigeschäft.