Luxemburger Wort

„Habe mir einige Projekte angehört“

Talentiert­er Kletterer Michel Ries wird in der kommenden Saison Radprofi bei Trek-segafredo

- Von Daniel Wampach

Luxemburg. Michel Ries hat sich zur Hoffnung der Luxemburge­r Radsportfa­ns gemausert. Das Potenzial ist vorhanden, damit aus dem 21-Jährigen mal ein richtig guter Bergfahrer wird – das hat er zuletzt mehrfach bewiesen. Nun folgt die Belohnung: Ries wird in der kommenden Saison Radprofi in der Worldtour.

„Ich hatte Kontakt zu mehreren Teams und habe mir die Projekte angehört. Am Ende ist die Entscheidu­ng aber für Trek-segafredo gefallen. Trek hat regelmäßig junge Fahrer hervorgebr­acht und ist keine Mannschaft, die diese zu früh zu sehr belastet. Man hat Zeit, sich zu entwickeln, und das ist sehr wichtig“, erklärt Ries seine Wahl.

Es ist immer das Ziel, einmal große Rennen gewinnen zu können.

Schon 2018 fuhr er einige Wochen als Stagiaire für die Us-amerikanis­che Mannschaft, doch für den Schritt ins Profigesch­äft wäre es damals noch zu früh gewesen. „Wir waren von seinen Fähigkeite­n überzeugt, wollten ihm aber noch ein Jahr geben, um sich auf Kontinenta­lniveau weiterzuen­twickeln. Schaut man sich nun seine Ergebnisse an, erkennt man, dass es die richtige Entscheidu­ng war“, erklärt Treks Teamchef Luca Guercilena.

Bekannte Gesichter

Auch Ries selbst wollte nichts überstürze­n: „Es bestand nie der Wille, 2019 schon Radprofi zu werden. Im ersten U23-jahr habe ich mein Abitur gemacht und nicht viele Rennen bestritten – deshalb wollte ich unbedingt noch ein Jahr auf diesem Level fahren, um Erfahrung zu sammeln.“

Ries schließt sich für die kommenden zwei Jahre einer Mannschaft an, in der er schon einige Gesichter kennt. Dass mit Fahrer Alex Kirsch und Mechaniker Glen Leven zwei Luxemburge­r bei Trek sind, war bei seiner Entscheidu­ng aber nicht der ausschlagg­ebende Punkt, wenngleich Ries betont: „Es ist natürlich kein Nachteil, wenn man schon einige Leute in der Mannschaft kennt.“

Den Traum eines jeden jungen Radfahrers hat sich Ries nun also erfüllt. „Ich bin wirklich glücklich, es endlich geschafft zu haben.“Ganz konkrete Ziele für seine Karriere setzt sich der 21-Jährige, der in seiner Altersklas­se zu den besten Bergfahrer­n zählt, allerdings noch nicht. „Dafür ist es noch zu früh. Ich begebe mich nun auf ein ganz anderes Niveau als das, was ich bisher gewohnt war. Aber eigentlich ist es immer das Ziel, einmal große Rennen gewinnen zu können.“

Neben Bob Jungels (Deceuninck), Jempy Drucker (Bora), Kevin Geniets (Groupama), Ben Gastauer (Ag2r), Tom Wirtgen (Wallonie-bruxelles) und Kirsch ist Ries der voraussich­tlich siebte Luxemburge­r Radprofi im Jahr 2020. Mit Pit Leyder, aktuell Stagiaire bei Cofidis, steht ein weiteres Talent kurz vor dem Sprung ins Profigesch­äft.

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Foto: Serge Waldbillig Michel Ries führt das Feld bei den Landesmeis­terschafte­n in einem Anstieg an. Bergauf fahren liegt ihm besonders gut.
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Foto: Cyclingpix.lu Seit Anfang 2018 fuhr Michel Ries für Kometa, das als Farmteam von Trek-segafredo gilt.

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