Luxemburger Wort

Der Ort der Hoffnung

Beim Formel-1-rennen von Spa-francorcha­mps will Ferrari-pilot Sebastian Vettel die Wende erzwingen

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Stavelot. Manchmal fühlt er sich ein bisschen wie Tennisrüpe­l John Mcenroe. Wenn es bei Ferrari mal nicht so läuft, was in der Saison 2019 bekanntlic­h öfter der Fall war, lässt Sebastian Vettel (D) seinen Emotionen via Boxenfunk gerne freien Lauf. „Ich schreie dann, weil ich in dem Moment genervt bin“, sagte er dem Magazin „F1 Racing“: „Es ist so, als wenn ich dem Ball nicht genug Spin gegeben habe. Er geht ins Aus, und ich schreie wie Mcenroe.“

Es gab einigen Anlass zum Schreien in diesem Jahr, das bisher ganz und gar nicht nach Vettels Geschmack verlief. Kein Sieg, eine einzige Pole in Kanada, ein zickiges Auto, ein hochbegabt­er Teamkolleg­e Charles Leclerc (MON) und nicht zuletzt fast 100 Punkte Rückstand auf Wm-spitzenrei­ter Lewis Hamilton (GB). „Ich bin nicht glücklich“, sagte Vettel vor der Sommerpaus­e: „Ich habe Probleme, das Auto zu verstehen.“ Aber nun geht es ja nach Spa, und dort soll alles wieder so werden, wie es vor genau einem Jahr war. Auf einer der spektakulä­rsten und traditions­reichsten Strecken der Formel-1-geschichte holte Vettel vor einem Jahr seinen bis dato letzten Sieg. Seit jenem Tag ist Vettel sieglos, zwischenze­itlich wuchs sein Frust ins Unermessli­che. „Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass ich mentale Hilfe Sebastian Vettel ist seit einem Jahr sieglos. brauche“, sagte er: „Ich weiß, was im Cockpit passiert ist. Ich weiß, was ich gemacht habe.“

Vettel denkt noch lange nicht ans Aufhören. Sein Vertrag mit Ferrari gilt noch für die Saison 2020, dass er vorher hinschmeiß­t, hält Teamchef Mattia Binotto für ausgeschlo­ssen. „Er macht einen guten Job, er führt das Team“, sagte Binotto: „Seine Ziele haben sich nicht über Nacht geändert, er will mit uns Weltmeiste­r werden.“Dafür muss allerdings auch die Boxencrew ein bisschen etwas tun, denn unter anderem trug eine oft fehlerhaft­e Strategie dazu bei, dass es in den bisherigen zehn Saisonrenn­en nicht rund lief.

Der Hochgeschw­indigkeits­kurs Spa-francorcha­mps mit so berühmten Streckenab­schnitten wie Eau Rouge, La Source oder Pouhon liegt dem starken Motor des Ferrari, der fehlende Abtrieb in den Kurven spielt keine so große Rolle wie zuletzt in Budapest. sid

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Foto: dpa

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