Luxemburger Wort

Erwacht aus dem Dornrösche­nschlaf

- Von Jessika Maria Rauch

Als Bad Gastein im 18. und 19. Jahrhunder­t zu einem „der“Kurorte avanciert war, Monarchen, Großbürger, später Hollywood-stars zum Baden und Flanieren herkamen und etwa im Grand Hotel de l’europe residierte­n, war das malerische Dorf im Salzburger Land für lange Zeit „The Place to be“. Inmitten des Nationalpa­rks Hohe Tauern und mit seinem Wasserfall, der selbstbewu­sst durch den Ort rauscht, bleibt Bad Gastein bis heute eine Naturschön­heit. Belleepoqu­e-bauten, deren Putz, nicht aber ihre großbürger­liche Persönlich­keit abblättert, ruhen trotz Leerstand stolz im bodenständ­igen Bergidyll. Seit einigen Jahren arbeiten

Menschen mit Gespür für das Besondere an einer Renaissanc­e und man staunt nicht schlecht, was sich daraus entwickelt hat. Design-hotels wie Miramonte oder Haus Hirt locken Kreative aus aller Welt in die Alpen, ebenso das Kunstfesti­val „sommer.frische.kunst“. Junge Paare aus der Stadt feiern Hochzeit auf der Alm und machen damit auch anderen einen Freude. Die alteingese­ssene Gastronomi­e muss sich teilweise noch an Kunden gewöhnen, die auch mal nach 21 Uhr essen möchten oder zu viert zum Frühstück in der Dorfbäcker­ei auflaufen. Aber wen der Charme Bad Gasteins erst einmal erobert hat, der lässt sich nicht so schnell von weiteren Besuchen abhalten und empfiehlt es nicht nur zum Skifahren im Winter, sondern auch zum Spritz trinken im Sommer.

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Foto: Shuttersto­ck

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