Erwacht aus dem Dornröschenschlaf
Als Bad Gastein im 18. und 19. Jahrhundert zu einem „der“Kurorte avanciert war, Monarchen, Großbürger, später Hollywood-stars zum Baden und Flanieren herkamen und etwa im Grand Hotel de l’europe residierten, war das malerische Dorf im Salzburger Land für lange Zeit „The Place to be“. Inmitten des Nationalparks Hohe Tauern und mit seinem Wasserfall, der selbstbewusst durch den Ort rauscht, bleibt Bad Gastein bis heute eine Naturschönheit. Belleepoque-bauten, deren Putz, nicht aber ihre großbürgerliche Persönlichkeit abblättert, ruhen trotz Leerstand stolz im bodenständigen Bergidyll. Seit einigen Jahren arbeiten
Menschen mit Gespür für das Besondere an einer Renaissance und man staunt nicht schlecht, was sich daraus entwickelt hat. Design-hotels wie Miramonte oder Haus Hirt locken Kreative aus aller Welt in die Alpen, ebenso das Kunstfestival „sommer.frische.kunst“. Junge Paare aus der Stadt feiern Hochzeit auf der Alm und machen damit auch anderen einen Freude. Die alteingesessene Gastronomie muss sich teilweise noch an Kunden gewöhnen, die auch mal nach 21 Uhr essen möchten oder zu viert zum Frühstück in der Dorfbäckerei auflaufen. Aber wen der Charme Bad Gasteins erst einmal erobert hat, der lässt sich nicht so schnell von weiteren Besuchen abhalten und empfiehlt es nicht nur zum Skifahren im Winter, sondern auch zum Spritz trinken im Sommer.