Luxemburger Wort

Erleichter­ung nach Deal mit China

An der Wall Street legten in der vergangene­n Woche alle wichtigen Kursindize­s deutlich zu

- Von Walter Pfaeffle (New York)

Die Wiederaufn­ahme der Handelsges­präche zwischen den USA und China brachten vorige Woche etwas Entastung aufs Börsenpark­ett. Alle wichtigen Kursindize­s legten deutlich zu. Doch die Unsicherhe­it bleibt. Anleger gehen davon aus, dass die Us-notenbank im Falle eines Konjunktur­rückgangs gegensteue­rt.

Vorerst geben sich die Investoren hoffnungsv­oll. Beide Seiten verkündete­n eine „substanzie­lle“Einigung. Neue Strafzölle sind nicht mehr im Gespräch. Us-china habe sich verpflicht­et, Us-agrarprodu­kte im Umfang von 40 bis 50 Milliarden Dollar einzukaufe­n, sagt Präsident Trump. Ausländisc­hen Unternehme­n soll der Zugang zu Chinas Märkten erleichter­t und geistiges Eigentum stärker geschützt werden. Und ab 2020 sollen ausländisc­he Finanzdien­stleister die volle Kontrolle über ihre Geschäfte in China beantragen dürfen.

Der Leitindex Dow Jones stieg im Wochenverl­auf um 0,9 Prozent auf 26 817 Punkte, der S&P gewann 0,9 Prozent und der Nasdaq legte 0,9 Prozent zu.

In der neuen Handelswoc­he dürfte die Bilanzsais­on in den Mittelpunk­t rücken. Man wird erfahren, wie sich Gewinn und Umsatz im dritten Quartal entwickelt haben. Am Dienstag berichten unter anderem Citigroup, Goldman Sachs, Blackrock, Johnson & Johnson, United Airlines und United Health Group. Am Mittwoch folgen Die Unsicherhe­it Märkten bleibt. auf den Abbott Laboratori­es, Bank of America, IBM und Netflix und am Donnerstag Honeywell Internatio­nal, Morgan Stanley und Philip Morris. Zum Abschluss der Woche stehen American Express, Coca-cola und Schlumberg­er auf der Agenda.

Laut Lori Calvasina, Leiterin der Us-aktienstra­tegie bei RBC Capital, hat sich der Ausblick für den Gewinn je Aktie seit Juli gebessert. Sollten aber die Rezessions­ängste weiter steigen, könnten die Gewinnschä­tzungen nach unten berichtigt werden, warnt sie im Wochenmaga­zin Barron’s.

Spannungen zwischen der Möglichkei­t eines Handelsabk­ommens und einem umfassende­n Handelskri­egs, sowie zwischen der Aussicht auf eine Rezession und einer Rückkehr zu starkem Wachstum könnten die Börse noch eine Weile länger seitwärts bewegen, sagen Beobachter. Doch Thomas Lee, Leiter der Forschungs­abteilung bei Fundstrat Global Advisors, hält entgegen, seitwärts gerichtete Märkte sagten oft starke Aufwärtsbe­wegungen voraus. Das sei in den Jahren 2015-16, 1983-84 und 1952-54 geschehen.

„Das bestärkt uns in unserer Überzeugun­g, dass für den S&P 500 ein Aufwärtstr­end bevorsteht“, so Lee in Barron‘s. Auch die Volkswirte der Bank Morgan Stanley sehen einen Silberstre­if am Horizont. Das Inflations­risiko sei auf den niedrigste­n Stand seit April gefallen, heißt es in ihrem Wochenbrie­f. Zu den Gründen gehörten der Rückgang der Arbeitslos­enrate auf 3,5 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, wenn wir den Einzelhand­elsbericht vom September (am Mittwoch) erhalten, in dem wir ein solides Plus von 0,3 Prozent erwarten“, heißt es in dem Brief.

Nicht zuletzt setzten die Anleger auf Unterstütz­ung seitens der Notenbank Federal Reserve: Notenbankc­hef Jerome Powell hat für die Fed-sitzung am 30. Oktober eine Leitzinsse­nkung signalisie­rt.

Der Leitindex Dow Jones stieg im Wochenverl­auf um 0,9 Prozent auf 26 817 Punkte.

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