Verpasste Chance
HB Esch scheidet trotz großen Kampfes in der zweiten Qualifikationsrunde des EHF-CUPS aus
Esch-alzette. Der HB Esch hat es nicht geschafft. Eine Woche nach der knappen 28:31-Niederlage in Polen scheiterte der luxemburgische Doublégewinner am Versuch, sich im Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde des EHFCUPS gegen Azoty-pulawi noch durchzusetzen. Trotz einer phasenweise ganz starken Vorstellung mussten sich die Escher am Ende mit 25:26 geschlagen geben.
Die Szenen nach der Partie spiegelten die Gemütslagen beider Teams perfekt wider. Während die Polen die hart erkämpfte Qualifikation für die dritte Runde ausgiebig feierten, war in den Gesichtern der Escher Spieler pure Enttäuschung zu erkennen. Nicht nur über die Last-second-niederlage, sondern auch über das Ausscheiden von der europäischen Bühne.
Dazu hätte es nämlich am Samstagabend nicht kommen müssen. Das Team von Trainer André Gulbicki bot eine ganz starke Vorstellung und forderte den Favoriten bis ans Äußere. Wie so oft entscheiden Kleinigkeiten Duelle auf Augenhöhe. Diese wurden dem Fusionsverein am Ende zum Verhängnis.
Barkow tobt sich aus
„Auf dieser Ebene muss alles passen. Man muss fast schon die perfekte Partie abliefern und konsequent all seine Chancen nutzen“, brachte es Kapitän Christian Bock auf den Punkt. Und genau dies war immer der Fall. Dabei bot Azotypulawi seinem Gegner viel an. Erneut tat man sich sehr schwer, den Kreis zu verteidigen und so konnte sich Barkow wieder austoben.
Auch im Abschluss ließen die Polen viele Chancen ungenutzt. Zudem schraubte man in Sachen Tempo im Vergleich zum Hinspiel ein paar Gänge zurück. „Dies war durchaus die Taktik des Gegners. Nachdem er uns vor einer Woche noch überrennen wollte, wollte er das Geschehen nun kontrollieren. Dies hat uns natürlich auch in die Karten gespielt, leider haben wir es nicht konsequent genug ausgenutzt“, so Bock.
Die Escher lagen mehrmals mit einem Tor in Führung und hatten öfters die Chance, den Vorsprung auf zwei Einheiten auszubauen. Dies hätte die Gäste sicherlich noch etwas mehr ins Zweifeln gebracht, denn der Erfolg mit drei Treffern Unterschied aus dem Hinspiel war natürlich nur ein mageres Polster.
Doch der HB Esch wusste diese Möglichkeit nicht zu nutzen. Entweder standen Ballverluste einem gelungen Abschluss im Weg oder die Latte verhinderte einen Treffer. Auch zwei vergebene Siebenmeter in Folge halfen den Eschern bei ihrer Aufholjagd nicht weiter.
„Ich denke, dass es sehr wichtig gewesen wäre, uns diesen Zweitore-vorsprung herauszuspielen. Dies hätte beim Gegner sicherlich eine Wirkung gezeigt. Da muss ich mich auch ins Gebet nehmen, denn ich habe einige Chancen liegen gelassen“, zeigte sich Martin Muller enttäuscht und selbstkritisch.
Petiot wird gut verteidigt
Da die Deckung der Polen in der zweiten Hälfte sehr kompakt stand, wurde es für die Escher Spieler schwierig, im Angriff in gute Wurfpositionen zu kommen. Zudem hatten sich die Gäste optimal auf Petiot eingestellt. Die Deckung konzentrierte sich primär auf den groß gewachsenen Franzosen und so fand der Neuzugang zu keinem Zeitpunkt ins Spiel. So lag die Last im Rückraum vor allem auf Bock, Muller und Pucnik, was natürlich auch an den Kräften zehrte. „Es fehlte uns dadurch natürlich eine Alternative. Zudem haben wir es in einigen Phasen etwas zu sehr erzwingen wollen und dadurch zu individuell agiert“, erkannte Muller zudem.
Trotzdem war der Wille der Mannschaft exemplarisch. Zu keinem Zeitpunkt bekam die Moral einen Knacks, auch nicht als man zu Beginn der zweiten Hälfte nur zwei Treffer in den ersten zwölf Minuten erzielte. Im Gegenteil: Der HB Esch biss sich ins Spiel und hatte so in der 59.' beim Stand von 25:24 wieder eine realistische Chance aufs Weiterkommen. Es fehlten noch zwei Tore, doch die beiden letzten Treffer gelangen dem Gegner, was Trainer Gulbicki dennoch nicht von einem Lob abhielt: „Es sind eben Details die solche Spiele entscheiden und Profis nutzen dies aus. Dennoch bin ich sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft.“