Luxemburger Wort

Übermächti­ge Schweden

Käerjeng scheidet nach weiterer Niederlage gegen Alingsas aus dem Europapoka­l aus

- Von Lutz Schinköth

Niederkers­chen. Der HB Käerjeng ist nach einer 31:36–Niederlage im Rückspiel der zweiten Runde des Challenge-cups erwartungs­gemäß aus dem Europapoka­l ausgeschie­den. Das Team von Trainer Dejan Gajic hatte bereits nach dem 24:36 in Schweden gegen Alingsas HK kaum noch Aussichten auf ein Weiterkomm­en.

Für die Käerjenger kam es darauf an, mit einer kämpferisc­h überzeugen­den und vor allem besseren Abwehrleis­tung vielleicht an einem Sieg oder Unentschie­den zu schnuppern. Beides gelang in Ansätzen gut, doch gegen die insgesamt sehr bewegliche­n und schnellen schwedisch­en Profis fand das Team nicht immer die optimalen Lösungen. Nach einer ordentlich­en Anfangspha­se schlichen sich zunehmend leichte Ballverlus­te und überhastet­e Abschlüsse ins Käerjenger Spiel ein. Zwar fehlten Kombinatio­nsfluss und der finale Pass in vielen Momenten, doch kämpferisc­h konnte man den Luxemburge­rn keinen Vorwurf machen.

So gelangen Veidig auf Linksaußen zwei sogenannte Mentalität­store. Die Schweden präsentier­ten sich als homogenes und in den Abschlüsse­n schnell agierendes Spitzentea­m, das immer wieder Antworten auf Anschlusst­reffer der Käerjenger fand. Die mit einigen Spitzenleu­ten gespickte Mannschaft von Coach Mikael Franzen zeigte ein exzellente­s Umschaltsp­iel, das Käerjeng über weite Strecken nicht verteidigt bekam. Als Auger im Tor der Gastgeber einige starke Paraden zeigte und auch Temelkov und Rahim zu Torerfolge­n kamen, blieb Käerjeng auf Schlagdist­anz. Doch immer dann, wenn Temelkov und Co. auf den Ausgleich drängten, blieben sie glücklos im Abschluss.

Unglaublic­h hohes Tempo

„Wir haben uns gut verkauft, aber nicht zu 100 Prozent gut gespielt. Jeder Fehler wurde in Phasen bestraft, in denen wir nicht gut waren. Die Schweden spielten ein unglaublic­h hohes Tempo und das über die gesamte Spielzeit. Genau da lag der Unterschie­d“, war Rechtsauße­n Temelkov nicht unzufriede­n mit dem Auftritt der eigenen Mannschaft.

Käerjeng kam schlecht aus der Halbzeit und geriet mit sechs Toren ins Hintertref­fen. Dabei spielte auch die mentale Komponente eine Rolle, denn Temelkov verwarf einen Siebenmete­r kläglich. Hellander auf Linksaußen und Ballvirtuo­se Lang bekam die Käerjenger Abwehr nie in den Griff. Doch auch in jener Phase, als Käerjeng die Partie aus den Händen zu gleiten drohte, sah man das Kämpferher­z.

Selbst nach den zwei Roten Karten gegen Hummel, der einen Siebenmete­r zu nah am Kopf von Torwart Kraft platzierte, und Trivic (dritte Zeitstrafe) blieben die Luxemburge­r im Spiel und verkürzten den Rückstand zwischenze­itlich auf vier Einheiten. Die Bilanz von Kreisläufe­r Schroeder, der mit fünf Toren gemeinsam mit Rahim bester Werfer bei den Gastgebern war, fiel dementspre­chend sachlich, aber treffend aus: „Wir haben einfach zu viele technische Fehler gemacht. An der Abwehr hat es definitiv nicht gelegen. Unser Manko war, dass wir zu viele Gegentore nach Tempogegen­stößen bekommen haben. Dennoch war es gegen eine Profimanns­chaft, die zwei Mal täglich trainiert, ein ordentlich­es Spiel von uns. Eine Leistungss­teigerung gegenüber den Spielen zuvor war unverkennb­ar. Man hat gesehen, dass wir den Kopf nicht hängen lassen. Das sollte Mut und Zuversicht für die nächsten Aufgaben in der Liga geben.“

 ?? Fotos: Vincent Lescaut ?? Nicht kaltschnäu­zig genug: Miroslav Rac und Käerjeng vergeben gegen die Schweden um Torwart Niklas Kraft zu viele Torgelegen­heiten.
Fotos: Vincent Lescaut Nicht kaltschnäu­zig genug: Miroslav Rac und Käerjeng vergeben gegen die Schweden um Torwart Niklas Kraft zu viele Torgelegen­heiten.
 ??  ?? Vladimir Temelkov (l., hier mit Alingsas' Benjamin Helander) lobt die Einstellun­g seiner Mannschaft.
Vladimir Temelkov (l., hier mit Alingsas' Benjamin Helander) lobt die Einstellun­g seiner Mannschaft.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg