Baubeginn verzögert sich
Mehrere Streitpunkte um die Errichtung des Parkhauses in Mersch müssen gelöst werden
Mersch. Die Bauarbeiten am Bahnhofsgelände befinden sich seit Ende September in einer neuen Phase. Besonders im nördlichen Teil des Areals hat sich das Bild bereits grundlegend verändert. Dort, wo bis zu den Osterferien noch ein Autoparkplatz war, ist die Verlegung der unterirdischen Infrastruktur fast abgeschlossen. Nun geht es an die Gestaltung der Bussteige sowie der Zu- und Abfahrtswege. Am 20. Dezember soll schließlich der neue Busbahnhof für bis zu neun Busse in Betrieb gehen.
Im Zeitplan liegt auch die nächste Baustelle am Bahnhof: Gegenüber dem einstigen Supermarkt haben die Vorbereitungen für die zentrale Unterführung begonnen. Derzeit wird dort die Verschalung gebaut. In den Sommerferien 2020 soll die Unterführung fertig gestellt werden und nach einer dreiwöchigen Schließung des gesamten Merscher Bahnhofs für die Reisenden zur Verfügung stehen.
Beim Bau des geplanten Parkhauses hakt es hingegen. Ursprünglich war nämlich vorgesehen, dass die Bagger sofort nach den Sommerferien anrücken sollen. Bis dato hat sich auf dem Gelände jedoch noch nichts getan. Ein Zustand, der möglicherweise noch länger andauern wird – sorgen doch diverse Hürden dafür, dass die Bauarbeiten nicht aufgenommen werden können. Herausstechend ist dabei, dass die Gemeinde Mersch noch keine Baugenehmigung für dieses Projekt erteilt hat. Laut Bürgermeister Michel Malherbe liegt die Hauptursache dafür darin, dass noch nicht geregelt ist, wer für die Zufahrtswege und das Verlegen der Infrastrukturen aufkommen wird.
Um dies zu klären, wurde nun eine Konvention ausgearbeitet, die vorsieht, dass der Staat die Arbeiten übernimmt, um das Gebiet zu erschließen, in dem auch das Park & Ride-parkhaus liegt. Diese Vereinbarung werde derzeit vom Mobilitätsministerium analysiert, wie Pressesprecherin Dany Frank auf Nachfrage bestätigte. Wenn dieses grünes Licht geben wird, muss aber auch das Finanzministerium noch seine Zustimmung geben. Bis alle Unterschriften unter der Konvention stehen, dürfte demnach noch ein Weilchen vergehen. Dass der Baubeginn noch dieses Jahr erfolgt, ist somit äußerst fraglich.
Unbeantwortete Fragen
Erst recht kompliziert wird die Sache aber dadurch, dass der Privatunternehmer, der auf dem Gelände des Agrocenters das neue Wohngebiet erschließt, für genau dieses Parkhaus noch eine Landparzelle abtreten müsste. Allerdings gibt es eine Diskussion zwischen Bauträger und Staat, da man sich nicht einig wird, wer wie viele Sozialwohnungen bauen muss. Solange diese Frage nicht geklärt ist, scheint denn auch eine Einigung betreffend des Grundstückes für das Parkhaus in weiter Ferne.
Die Frage, warum diese Streitpunkte immer noch nicht gelöst sind, obwohl der Bau längst hätte beginnen sollen, bleibt unbeantwortet. Tom Braun, Verantwortlicher für Infrastrukturprojekte bei der CFL, ist aber weiterhin optimistisch, dass das Parkhaus bei einem Baubeginn nach den Weihnachtsferien trotzdem rechtzeitig zu dem ursprünglich vorgesehenen Eröffnungstermin im Dezember 2021 fertig sein wird.