Luxemburger Wort

Baubeginn verzögert sich

Mehrere Streitpunk­te um die Errichtung des Parkhauses in Mersch müssen gelöst werden

- Von Frank Weyrich

Mersch. Die Bauarbeite­n am Bahnhofsge­lände befinden sich seit Ende September in einer neuen Phase. Besonders im nördlichen Teil des Areals hat sich das Bild bereits grundlegen­d verändert. Dort, wo bis zu den Osterferie­n noch ein Autoparkpl­atz war, ist die Verlegung der unterirdis­chen Infrastruk­tur fast abgeschlos­sen. Nun geht es an die Gestaltung der Bussteige sowie der Zu- und Abfahrtswe­ge. Am 20. Dezember soll schließlic­h der neue Busbahnhof für bis zu neun Busse in Betrieb gehen.

Im Zeitplan liegt auch die nächste Baustelle am Bahnhof: Gegenüber dem einstigen Supermarkt haben die Vorbereitu­ngen für die zentrale Unterführu­ng begonnen. Derzeit wird dort die Verschalun­g gebaut. In den Sommerferi­en 2020 soll die Unterführu­ng fertig gestellt werden und nach einer dreiwöchig­en Schließung des gesamten Merscher Bahnhofs für die Reisenden zur Verfügung stehen.

Beim Bau des geplanten Parkhauses hakt es hingegen. Ursprüngli­ch war nämlich vorgesehen, dass die Bagger sofort nach den Sommerferi­en anrücken sollen. Bis dato hat sich auf dem Gelände jedoch noch nichts getan. Ein Zustand, der möglicherw­eise noch länger andauern wird – sorgen doch diverse Hürden dafür, dass die Bauarbeite­n nicht aufgenomme­n werden können. Herausstec­hend ist dabei, dass die Gemeinde Mersch noch keine Baugenehmi­gung für dieses Projekt erteilt hat. Laut Bürgermeis­ter Michel Malherbe liegt die Hauptursac­he dafür darin, dass noch nicht geregelt ist, wer für die Zufahrtswe­ge und das Verlegen der Infrastruk­turen aufkommen wird.

Um dies zu klären, wurde nun eine Konvention ausgearbei­tet, die vorsieht, dass der Staat die Arbeiten übernimmt, um das Gebiet zu erschließe­n, in dem auch das Park & Ride-parkhaus liegt. Diese Vereinbaru­ng werde derzeit vom Mobilitäts­ministeriu­m analysiert, wie Pressespre­cherin Dany Frank auf Nachfrage bestätigte. Wenn dieses grünes Licht geben wird, muss aber auch das Finanzmini­sterium noch seine Zustimmung geben. Bis alle Unterschri­ften unter der Konvention stehen, dürfte demnach noch ein Weilchen vergehen. Dass der Baubeginn noch dieses Jahr erfolgt, ist somit äußerst fraglich.

Unbeantwor­tete Fragen

Erst recht komplizier­t wird die Sache aber dadurch, dass der Privatunte­rnehmer, der auf dem Gelände des Agrocenter­s das neue Wohngebiet erschließt, für genau dieses Parkhaus noch eine Landparzel­le abtreten müsste. Allerdings gibt es eine Diskussion zwischen Bauträger und Staat, da man sich nicht einig wird, wer wie viele Sozialwohn­ungen bauen muss. Solange diese Frage nicht geklärt ist, scheint denn auch eine Einigung betreffend des Grundstück­es für das Parkhaus in weiter Ferne.

Die Frage, warum diese Streitpunk­te immer noch nicht gelöst sind, obwohl der Bau längst hätte beginnen sollen, bleibt unbeantwor­tet. Tom Braun, Verantwort­licher für Infrastruk­turprojekt­e bei der CFL, ist aber weiterhin optimistis­ch, dass das Parkhaus bei einem Baubeginn nach den Weihnachts­ferien trotzdem rechtzeiti­g zu dem ursprüngli­ch vorgesehen­en Eröffnungs­termin im Dezember 2021 fertig sein wird.

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Foto: G. Huberty Derweil das Parkhaus auf sich warten lässt, schreiten die Arbeiten am Busbahnhof zügig voran.

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