Baupläne im Überfluss
Gemeinderat Mamer genehmigt Errichtung von Brasserie, Musikschule und Lehrschwimmbad
Mamer. In Mamer stehen größere Investitionen und Bauarbeiten an. Bis 2023 sollen rund 50 Millionen Euro investiert werden. Einige davon im ehemaligen Musiksaal. Die im Volksmund als „wëlle Bau“bekannte Immobilie war jahrzehntelang das Lokal der Harmonie Union und deren Entstehung geht auf das Jahr 1918 zurück.
Das Gebäude diente als Proberaum und Vereinssaal, und seit dem Umzug der Musikgesellschaft in das Kulturzentrum Kinneksbond gab es keine sinnvolle Nutzung mehr dafür.
Nachdem die Gemeinde die Immobilie erworben hatte, wurde untersucht, welcher Nutzung man sie zuführen könne. Schließlich einigte man sich, den aus dem Jahr 1957 stammenden Anbau abzureißen und einen neuen zu errichten mit Bistro, Küche, Sanitäranlagen, Lagerflächen und Technikräumen.
Das ursprüngliche Gebäude soll so weit wie möglich erhalten bleiben und renoviert werden. Die neue Immobilie wird über einen Festsaal mit 120 Plätzen, eine Bühne, ein Bistro mit 65 Plätzen und eine Terrasse mit 40 Plätzen verfügen. Das Projekt soll rund 5,8 Millionen Euro kosten. Für die Architektur verantwortlich zeichnet das Büro Jim Clemes.
In der Sitzung vom Montag hat der Gemeinderat das Projekt, das bis 2023 fertiggestellt sein soll, einstimmig verabschiedet. Dasselbe gilt auch für die drei folgenden Projekte.
Musikschule Kinneksbond. Auf dem Vorplatz des bestehenden Kulturzentrums in Mamer wird die neue Musikschule erbaut und soll als Erweiterung des bestehenden Kulturangebots gelten. Der Eingang für Kulturzentrum und Musikschule führt durch ein Foyer, das als Aufenthaltsbereich für die beiden Einrichtungen dient.
Im Untergeschoss wird es eine direkte Verbindung zwischen Kulturzentrum und Musikschule geben, die als Transportweg dienen kann. Des Weiteren befinden sich dort Technik, Lagerräume und der Backstagebereich.
Der Baukörper wird die Form eines unregelmäßigen Fünfecks haben. Die tragende Struktur besteht aus einer Stahlbetonkonstruktion.
Die Musikschule wird über vier Solfège-räume, drei große Unterrichtsräume für die Chorprobe, elf Räume für individuellen Unterricht, ein Auditorium für 125 Personen, ein Lehrerzimmer und Büros für Verwaltung und Direktion verfügen. Das Projekt soll rund 20 Millionen Euro kosten.
Schulschwimmbad. Das geplante Schulschwimmbad auf dem Schulcampus in Mamer wird genau so breit wie die bestehende Sporthalle und liegt auf der Achse von Sportplatz und Turnhalle.
Der Neubau hat eine Fläche von rund 5 000 Quadratmetern und bietet Platz für ein Lehrschwimmbad, eine multifunktionale Sporthalle in der Größe von acht Tischtennisfeldern sowie eine Halle mit einem Airtramp. Das Lehrschwimmbad verfügt über zwei Becken unterschiedlicher Größe. Das kleinere Becken von acht mal 15 Meter ist für Nichtschwimmer gedacht und ist mit einem Hubboden ausgestattet. Das zweite Becken für Schwimmer misst 15 mal 25 Meter und verfügt über sechs Bahnen mit Springblöcken.
Die Wassertiefe reicht von 1,20 Meter bis 2,20 Meter. Des Weiteren gehören Umkleideräume, Duschen und sanitäre Anlagen zu dem ganzen Komplex, der mit 22 Millionen Euro veranschlagt ist.
Friedhof in Capellen. Der alte Friedhof in Capellen, der sich in einem ziemlich schlechten Zustand befindet, soll vollständig neu gestaltet werden und nach Fertigstellung der Arbeiten ein besseres Erscheinungsbild abgeben.
Die Wege werden neu angelegt, gepflastert und dezent beleuchtet, sodass auch in der Dämmerung oder bei Dunkelheit ein Besuch auf dem Friedhof möglich wird. Hecken aus Taxus oder Buche sollen den Friedhof begrünen.
Durch die Neugestaltung werden weitere Bestattungsmöglichkeiten geschaffen. 18 Urnengräber, 16 Doppelgräber und elf einzelne Gräber werden Platz in den neu angelegten Grabfeldern finden. Der Kostenpunkt der Arbeiten beläuft sich auf rund 500 000 Euro.