Zusammen gegen die gesellschaftliche Not

Gemeinden Kayl und Rümelingen eröffnen neuen Standort für das gemeinsame Sozialamt in der Résidence Sainte Barbe

Kayl/rümelingen. Seit Kurzem befindet sich das Sozialamt der beiden Kayltalgemeinden auf Nummer 82 an der Rue de Tétange in Kayl. Anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme sprach Präsident Romain Daubenfeld von einem Traum, der in Erfüllung gehe. Im Laufe der Jahre beherbergten das Kayler Schwesternhaus, die Kaplanswohnung und zuletzt das frühere Polizeibüro auf Widdem diese Institution. Man sei erfreut, nun endlich unter bestmöglichen Bedingungen eine gute Sozialarbeit verrichten zu können, so der Präsident.

Das Office social wird von zwei Sozialhelferinnen, einem Agent régional d'inclusion sociale (ARIS) und einer Sekretärin geführt. Die Gemeinde Rümelingen stellt den Einnehmer. Diese Besetzung sei notwendig, weil jährlich 370 bis 435 Personen im Sozialamt vorsprechen, hieß es bei der Vorstellung.

Neue Zukunft für alte Mauern

Das neue Amt ist im Erdgeschoss der Résidence Sainte Barbe untergebracht. Deren Rohbau war in den 1950er-jahren vom Minenherr Leo Berens errichtet worden, stand dann aber jahrelang als Konkursmasse leer. Nachdem die dort ansässigen Arztpraxen in das neue medizinische Zentrum in Tetingen umgezogen waren, kaufte sich die Gemeinde Kayl ein und stellte dem Sozialamt die 220 Quadratmeter großen Räumlichkeiten mit vier Büros, einem Konferenzraum und Sanitäranlagen zur Verfügung.

Dem Kayler Bürgermeister John Lorent zufolge hat sich die Investition in Höhe von 780 000 Euro für den Erwerb der Immobilie plus 140 000 Euro Instandsetzungskosten gelohnt.

Sein Amtskollege aus Rümelingen, Henri Haine, hob die gute Zusammenarbeit der beiden Gemeinden hervor. Diese gebe es seit Jahren bezüglich des Sport- und des Sozialwesens und künftig in weiteren Bereichen.

Familienministerin Corinne Cahen ging ihrerseits auf das Einkommen zur sozialen Eingliederung (REVIS) ein. Dessen Reform habe dem regionalen Sozialamt bereits 2019 einen zusätzlichen Mitarbeiter eingebracht. Ab Januar 2020 soll ein weiterer Agent hinzukommen. Luwo

Foto: L. Wolff Serge Keller, Agent régional d'inclusion sociale, sowie die Sozialhelferinnen Sigénia Rocha und Florence Steil (v.l.n.r.) stehen den Kunden des regionalen Sozialamts mit Rat und Tat zur Seite.