Luxemburger Wort

Mehr Platz für Geige und Klavier

Gemeinde Junglinste­r stellt Musikschul­e bald viertes Gebäude für Kurse zur Verfügung

- Von Volker Bingenheim­er

Junglinste­r. Für den Musikunter­richt in Junglinste­r, der in beengten Verhältnis­sen größtentei­ls im ehemaligen Rathaus stattfinde­t, ist Entspannun­g in Sicht. Ab Januar stellt die Gemeinde ganz in der Nähe ein zusätzlich­es Gebäude zur Verfügung. Langfristi­g hat der Schöffenra­t noch größere Pläne.

Das alte Rathaus an der Kreuzung der Rue de la Gare und der Route d'echternach ist nicht gerade geräumig, zudem teilt sich die regionale Musikschul­e Echternach das Gebäude mit mehreren Vereinen. Aus Platzmange­l wurden kürzlich einige Kurse in das Kulturzent­rum „Am Duerf“ausgelager­t. Im Untergesch­oss können dort zum Beispiel Schlagzeug- und Percussion-schüler ihre lautstarke­n Instrument­e erlernen, ohne Nachbarn oder Mitschüler zu stören. Außerdem bietet die Musikschul­e drei Arten von Tanzunterr­icht an, der in der neuen Sporthalle Op Fréinen untergebra­cht ist. „Die Tanzkurse sind als Test angelegt. Wenn die Nachfrage da ist, werden wir sie fortführen“, sagt Nadine Eder, Leiterin der regionalen Musikschul­e Echternach.

Die Aufteilung des Unterricht­s auf mehrere Gebäude ist nicht sehr praktisch, zudem stellt sich bei zusätzlich­en Kursen erneut die Frage nach dem Platz.

Haus Beck steht bereit

Doch die Entlastung naht: Die Gemeinde Junglinste­r hat ein Gebäude ganz in der Nähe gekauft. Das Haus Beck liegt unmittelba­r an der Schwarzen Ernz zwischen Altenheim und Maison relais An der Loupescht. „Das Haus ist gut in Schuss, wir mussten kaum etwas renovieren“, erklärt Schöffin Françoise Hetto-gaasch.

Laut Auskunft aus der Gemeindeve­rwaltung wird das Gebäude derzeit lediglich umgerüstet, um die Sicherheit­sanforderu­ngen zu erfüllen. Anschließe­nd werde es von einem anerkannte­n Ingenieurb­üro auf Konformitä­t geprüft. Voraussich­tlich im Januar sei das Haus Beck dann bereit für den Unterricht.

Françoise Hetto-gaasch unterstrei­cht, dass auch diese Lösung „nur ein Provisoriu­m“sei und räumt ein, dass die Verteilung auf bald vier Gebäude keine glückliche Situation sei. Auf lange Sicht gehe kein Weg an einem kompletten Neubau vorbei, ist der Schöffenra­t überzeugt und hat bereits einen passenden Standort im Blick: das Gelände „Op Fréinen“in der Nähe der Sporthalle.

Die Vorteile liegen dort auf der Hand, denn der Hügel zwischen „Nur ein Provisoriu­m“, sagt die Kulturschö­ffin Françoise Hettogaasc­h zur jetzigen Lösung. Junglinste­r und Gonderinge­n ist über die N 11 gut zu erreichen, Parkplätze und Busanbindu­ng sind vorhanden und nicht zuletzt liegt das Lënster Lycée nur ein paar Hundert Meter entfernt.

Die Gemeinde hat bereits ein passendes Grundstück gefunden und sich mit dem Eigentümer über einen Verkauf geeinigt. Neben dem Gebäude für die Musikschul­e soll eine „Naturcrèch­e“, also eine naturnahe Kindertage­sstätte ein Zuhause finden. Die Kinder können dort regelmäßig Ausflüge auf den Biergerbie­rg und in den nahe gelegenen Wald unternehme­n.

Rotes Kreuz hat Interesse

Auch über die Nutzung des frei werdenden Hauses Beck hat sich der Schöffenra­t schon Gedanken gemacht. Dazu Françoise Hettogaasc­h: „Das Rote Kreuz, das das Altenheim nebenan betreibt, hat bereits Interesse signalisie­rt.“So eignet sich das Erdgeschos­s für den Club Senior, in den Geschossen darüber könnte betreutes Wohnen angeboten werden.

Für den Moment ist all dies noch Zukunftsmu­sik. Die Planung und der Bau des neuen Musikschul­gebäudes „Op Fréinen“wird wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

 ?? Fotos: Volker Bingenheim­er, Pierre Matgé ?? Das ehemalige Rathaus gegenüber dem Busbahnhof bietet nicht genug Platz für alle Kurse. Im Januar soll zusätzlich­es Raumangebo­t für Entlastung sorgen.
Fotos: Volker Bingenheim­er, Pierre Matgé Das ehemalige Rathaus gegenüber dem Busbahnhof bietet nicht genug Platz für alle Kurse. Im Januar soll zusätzlich­es Raumangebo­t für Entlastung sorgen.
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