Luxemburger Wort

Majerus thront über allen

Die inoffiziel­le luxemburgi­sche Weltrangli­ste sorgt für Überraschu­ngen

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Luxemburg. Eines vorweg: Eine sportartüb­ergreifend­e, luxemburgi­sche Weltrangli­ste ist alles andere als aussagekrä­ftig. Der Blick darauf ist trotzdem interessan­t (siehe Grafik links). Bei der Anordnung der Mitglieder der Elitesport­sektion des COSL (Comité olympique et sportif luxembourg­eois) fällt auf, dass einige bekannte Namen weiter hinten zu finden sind, während Kandidaten, deren Sportarten sonst nicht in den Schlagzeil­en erscheinen, in den Vordergrun­d rücken.

So ist es etwas überrasche­nd, dass sich Skeletonpi­lot Jeff Bauer als 57. seines internatio­nalen Verbandes IBSF auf Rang zehn der heimischen Liste einreiht. Die Radfahrer schauen dabei aktuell in die Röhre. Obwohl Jempy Drucker und Ben Gastauer seit Jahren auf ganz hohem Niveau unterwegs sind, finden sie sich im Punkterank­ing des Weltverban­des UCI weit entfernt von der Spitze. Vor allem Gastauer, der lediglich auf Platz 1 877 liegt, wird dabei zum Verhängnis, dass er in seinem französisc­hen Worldtour-team Ag2r-la Mondiale hauptsächl­ich Helferdien­ste verrichtet und somit selten Punkte sammeln kann.

Pereira geht leer aus

Weltrangli­sten, die über einen bestimmen Zeitraum auf Zählern basieren, findet man beispielsw­eise auch im Karate, Fechten, Reiten, Schießen und Triathlon. Dort sind Athleten wie Jenny Warling (17.), Lis Fautsch (35.), Nicolas Wagner (54.), Stefan Zachäus (80.), Jeff Henckels (87.) oder Lyndon Sosa (90.) innerhalb der Top 100 ihres Verbandes zu finden. Komplizier­ter wird es bei Mountainbi­ker Sören Nissen (11.), der sich im Ranking sogar vor Kugelstoße­r Bob Bertemes (12.) schiebt. Im Falle des gebürtigen Dänen wird keine Gesamtrang­liste gerechnet, sondern das Ranking auf die verschiede­nen Diszipline­n aufgeteilt. Über die Marathondi­stanz hat Nissen die höchste Wertung, welche hier zugrunde gelegt wird.

Gleiches gilt für die Schwimmer, bei denen man für das inoffiziel­le luxemburgi­sche Ranking nicht nur die beste Disziplin herangezog­en hat, sondern anstatt einer klassische­n Weltrangli­ste auf eine Jahresbest­enliste (2019) zurückgrei­fen musste. So landet Julie Meynen als 23. der Weltjahres­bestenlist­e über 50 m Freistil auf Rang fünf in der Heimat. Da der Verband FINA lediglich die besten 200 Athleten jeder Lage veröffentl­icht, steht Langstreck­enspeziali­st Pit Brandenbur­ger ohne Ranking da. Auch Autosportl­er Dylan Pereira, der im Porschesup­ercup auf großer Bühne fährt, ist nicht gelistet. In seiner Disziplin existiert einfach keine vergleichb­are Aufstellun­g.

Gleichzeit­ig gibt es Sportler in Luxemburg, die im internatio­nalen Ranking ihres Verbandes weit vorne mit dabei sind, allerdings nicht im Cosl-elitekader stehen. Tischfußba­llspieler Yannick Correia beispielsw­eise ist im Verband ITSF in der Einzelwert­ung an Position sechs gelistet und würde damit sogar mit Christine Majerus gleichzieh­en, die die luxemburgi­sche Weltrangli­ste souverän anführt. jan

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Foto: Serge Waldbillig Radprofi Christine Majerus führt das inoffiziel­le Ranking der Cosl-elitesport­ler an.
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Foto: Privat Der 46 Jahre alte Skeletonpi­lot Jeff Bauer ist in Luxemburg weniger bekannt, sein Weltverban­d stuft ihn allerdings hoch ein.

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