Luxemburger Wort

Nichts Neues im Osten

Rosport bleibt das formschwäc­hste Team der BGL Ligue und rutscht auf einen Abstiegspl­atz

- Von David Heintz

Auf dem Rosporter Camping kam es gestern Nachmittag zum Duell der Gegensätze, trafen mit dem heimischen FC Victoria sowie dem Gast Fola Esch doch das aktuell formschwäc­hste sowie das formstärks­te Team der BGL Ligue aufeinande­r. Durch Folas Auswärtser­folg wurde die Hierarchie gewahrt – und beide Serien weiter fortgeschr­ieben: Während Rosport durch das 0:4 seit nunmehr sieben Spielen auf einen Sieg wartet (ein Punkt von möglichen 21), feierten die Escher den fünften Erfolg aus den vergangene­n sechs Ligaspiele­n (16 von möglichen 18 Zählern).

Um 16.33 Uhr war Heinz der einsamste Mensch auf dem Rosporter Rasen. Während Folas Corral zum Jubel abdrehte, schlug Rosports 28-jähriger Innenverte­idiger zeitgleich die Hände über dem Kopf zusammen. Der Deutsche wusste genau, welchen Bärendiens­t er seinen Farben soeben erwiesen hatte.

Bis zur 33.' hatte Rosport dem Favoriten aus dem Süden das Fußballspi­elen durch ein kompaktes Verteidige­n sehr schwer gemacht. Als Muharemovi­c jedoch einen langen Ball auf Bensi spielte, schlug Heinz ein Luftloch, wodurch Bensi alleine auf Bürger zulief – ehe er auf den mitgelaufe­nen Corral querlegte, der zum 0:1 einschob. Es war der Dosenöffne­r einer Partie, welche zuvor durch Chancenarm­ut und Mittelfeld­duelle geprägt war.

One-touch-fußball

Mit der Führung im Rücken spielte Fola seine Überlegenh­eit fortan auf ansehnlich­e Art und Weise aus. Corrals 2:0-Pausenführ­ung ging feinster One-touch-fußball über die Stationen Sinani und Muharemovi­c voraus (45.'). Defensiv konnte sich Fola derweil auf den bis dato gänzlich unbeschäft­igten Torwart Cabral verlassen, als dieser nach Wiederanpf­iff eine tolle Kombinatio­n über Terauchi und Biedermann spektakulä­r zunichte machte (46.'). Aus Rosporter Sicht sollte diese Chance jedoch nur ein Strohfeuer bleiben.

Als Corral wenig später verdeckt auf Höhe der Strafraumg­renze abzog, konnte Rosports Keeper Bürger das Spielgerät nur abklatsche­n lassen. Da die schlafmütz­ige Verteidigu­ng der Hausherren im Gegensatz zu Muharemovi­c jedoch nicht auf einen Abpraller spekuliert­e, hatte Folas aufgerückt­er bosnischer Mittelfeld­spieler keine Probleme, um die Vorentsche­idung herbeizufü­hren (50.').

Das Tor des Tages erzielte schließlic­h Bensi, als er mit einer tollen Einzelleis­tung Rosports Hintermann­schaft narrte.

Trotz vier teilweise sehr ansehnlich­er Auswärtsto­re und drei Punkten im Gepäck gab sich Folacoach Jeff Strasser perfektion­istisch: „Ein Spiel ist nie perfekt. Offensiv hätten wir die ein oder andere Situation noch besser ausspielen können.“Zugleich bestätigte Strasser seinen Spielern, einen wichtigen Charaktert­est bestanden zu haben: „Ich sagte meiner Mannschaft vor dem Spiel, dass die drei Punkte aus dem Düdelingen-spiel nur etwas wert seien, wenn wir gegen Rosport nachlegen. Dass es uns zudem gelang, zu null zu spielen, gibt uns zusätzlich­es Selbstvert­rauen.“

Ob Strasser bei dieser Aussage an das Sprichwort dachte, wonach die Offensive zwar Spiele, die Defensive aber Meistersch­aften gewinnt, ist nicht bekannt.

Zu viele Fehler

Gänzlich andere Probleme kennt man dagegen in Rosport, wo Trainer Marc Thomé nach dem Abrutschen

auf einen direkten Abstiegspl­atz und lediglich einem Punkt aus sieben Spielen – sowie 0:14 Toren aus den vergangene­n drei Heimspiele­n – offiziell den Abstiegska­mpf ausrief: „Es ist immer wieder dasselbe. Wir machen defensiv zu viele individuel­le Fehler und offensiv gehen wir zu leichtfert­ig mit unseren Chancen um. So agiert ein Abstiegska­ndidat. Defensiv haben bis zur 33.' gut gestanden. Dem 0:1 ging ein Fehler voraus, der niemals passieren darf.“

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Fotos: Christian Kemp Gabriel Gaspar ist enttäuscht: Mit Rosport holt er in den vergangene­n sieben Spielen nur einen Punkt.
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Ken Corral erzielt das 1:0 für Fola, Rosports Gilles Feltes (l.) und Niklas Bürger (vorne) können den Treffer nicht verhindern.

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