Luxemburger Wort

Störrische­r Korken

In der französisc­hen Ligue 1 lässt die Überraschu­ngsmannsch­aft Reims beim 0:0 gegen Nîmes erneut kein Gegentor zu

- Von Peter Hacker Lille Lyon Strasbourg Brest Rennes St-etienne Monaco

Als Schiedsric­hter Clément Turpin die Partie zwischen Reims und Nîmes beendete, quittierte­n dies die gut 12 000 Zuschauer im Stade Auguste-delaune mit einem gellenden Pfeifkonze­rt. Dabei hatten sie eigentlich guten Grund, mit diesem torlosen Unentschie­den zufrieden zu sein. Nicht nur, dass Nîmes nach genau einer Stunde 1. Paris SG 2. Nantes 3. Lille 4. Reims 5. Angers 6. Brest 7. Marseille 8. Rennes 9. Bordeaux 10. Montpellie­r 11. Monaco 12. St-etienne 13. Lyon 14. Amiens 15. Nice 16. Strasbourg 17. Toulouse 18. Nîmes 19. Metz 20. Dijon 10 11 11 11 11 11 10 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 11 8 6 5 5 5 4 4 4 4 4 4 4 3 3 4 3 3 2 3 2 0 1 3 3 2 5 4 3 3 3 3 3 4 4 1 3 3 5 2 3 2 4 3 3 4 2 2 4 4 4 4 4 4 4 6 5 5 4 6 6 21:5 9:7 17:11 9:4 16:16 13:13 12:11 13:12 15:14 9:8 19:21 11:15 16:9 15:17 13:18 7:12 13:19 10:12 9:16 5:12 24 19 18 18 17 17 16 15 15 15 15 15 13 13 13 12 12 11 11 9 durch Denkey eigentlich in Führung gegangen war, dem Treffer jedoch wegen Foulspiels die Anerkennun­g versagt wurde. Nein, durch diesen Punktgewin­n bleibt Reims auch weiterhin in der Spitzengru­ppe der Tabelle. Damit bestätigt der Aufsteiger der Vorsaison nicht nur seine fulminante Premiere in der Ligue 1 (achter Tabellenpl­atz), sondern lässt so renommiert­e Konkurrent­en wie Marseille, Lyon oder Lille zum Teil weit hinter sich.

Doch die Ansprüche sind eben gestiegen in der Champagne, schließlic­h hat man in dieser Saison bereits gegen Lille, Marseille und das schier übermächti­ge Paris SG gewonnen – jeweils relativ deutlich mit 2:0. Garant dieses Erfolgs ist die mehr als stabile Defensive, gegen die ein Tor zu erzielen ungefähr so einfach ist, wie eine Champagner­flasche wieder mit ihrem Korken zu verschließ­en. In bislang zehn Partien ließ Reims erst vier Gegentore zu – so gut ist keine andere Abwehr der französisc­hen Eliteklass­e. Keinen geringen Anteil an dieser Stabilität hat übrigens Torhüter Rajkovic. Der 23-jährige Serbe kam im

Reims' Abwehr um Yunis Abdelhamid (l., gegen Kevin Denkey aus Nîmes) ist sattelfest.

Sommer für fünf Millionen Euro aus Tel Aviv.

Wegen des vergleichs­weise lächerlich­en Budgets von 45 Millionen Euro ist der sechsmalig­e französisc­he Meister gezwungen, Verstärkun­gen für seinen Kader an exotischen Orten der Fußballwel­t zu suchen: in Graz (Innenverte­idiger Maresic), St. Gallen (Mittelfeld­spieler Kutesa), Johannesbu­rg (Innenverte­idiger Munetsi) – oder eben in Tel Aviv. Doch Trainer David Guion hat es geschafft, aus dem mit einem Durchschni­ttsalter von 24 Jahren relativ jungen Kader ein funktionie­rendes Team zu formen.

Glorreiche Epoche

Seit der Rückkehr in die Erstklassi­gkeit setzt der 52-Jährige auf das bewährte taktische Konzept der meisten Aufsteiger: aus einer kompakten Defensive den Erfolg mit seltenen, schnellen Kontern suchen. Die Partien gegen Paris SG und Lille zeigten, dass diese Taktik gegen offensiv ausgericht­ete Mannschaft­en wunderbar funktionie­rt. Mit Nîmes präsentier­te sich am Samstag jedoch ein Team, das gemeinhin die gleiche Strategie verfolgt – heraus kam das bekannte Ergebnis.

In Rennes jedoch träumt man noch immer von der Rückkehr der glorreiche­n Epoche der 1950erjahr­e, als der Club eine Meistersch­aft nach der anderen gewann und sich auf europäisch­er Ebene epische Duelle mit Real Madrid lieferte. Der mitreißend­e Offensivst­il des Teams war damals internatio­nal als Champagner­fußball bekannt. Grund genug für ein paar höhere Ansprüche. 22.' André 62.' Yazici (Elfm.) 90.' Rémy 28.' Depay 33.' Dembélé (Elfm.) 23.' Thomasson 49.' Lasne 52.' Bain 3.' Niang 6.' Hunou 90. + 2.' Gboho 45.' Khazri 80.' Dibassy (Eigent.) 0:1 3:0 0:0 2:0 1:0 2:0 0:0 3:2 2:2 22.' Ben Yedder

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