Freude und Frust in Frankfurt
Ben Sathre verfehlt selbstgestecktes Ziel beim Marathon, Yonas Kinde läuft Bestzeit
Bei der Zielankunft des Marathons auf dem roten Teppich in der Frankfurter Festhalle gab es gestern nicht bei allen Athleten des Luxemburger Verbandes fröhliche Gesichter. Ben Sathre lief in 2.16'02'' ein, sackte nach der extremen Anstrengung zusammen und musste medizinisch behandelt werden, eine Minute später bejubelte Yonas Kinde seine persönliche Bestzeit von 2.17'12''.
Für den Celtic-athleten wurde der Frankfurt-marathon auf dem bekannt flachen Parcours bei idealen Temperaturen von 13 Grad Celsius und Windstille zum eindrucksvollen Comeback. Die persönliche Bestzeit des Noch-äthiopiers stand seit 2015 bei 2.17'32''. Gestern verbesserte er sich um 20 Sekunden und brachte sich im
Hinblick auf eine Selektion für das Flüchtlingsteam bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr in Tokio wohl wieder ins Gespräch. Dabei war die bisherige Marathonsaison für Kinde wenig zufriedenstellend verlaufen.
Nicht übermäßig erschöpft
Zu einem früheren Zeitpunkt des Jahres hatte er in Sevilla (Magenprobleme) und in Rotterdam (Achillessehnenprobleme) nach der 30-km-marke aufgegeben. In Hamburg war er für ihn eher mittelmäßige 2.31'33'' gelaufen. „Das war endlich wieder einmal ein Chrono, wie ich es laufen wollte“, jubelte Kinde, der im Ziel nicht einmal einen übermäßig erschöpften Eindruck machte. Der 39-Jährige ging das Rennen vernünftig an.
Etwas mehr als eine Stunde lang gab ein Tempomacher die Pace vor. Als dieser ausstieg, orientierte sich Kinde weiter nach vorne und lief zeitweilig sogar zur ersten Frau auf, Valary Jemeli aus Kenia, die er schließlich hinter sich ließ.
Sathre hatte sich ebenfalls viel vorgenommen. „Ich will definitiv eine Zeit um 2.13' laufen“, hatte der Athlet mit der Us-amerikanischen und luxemburgischen Staatsbürgerschaft am Vortag erklärt. Sathre war gut im Rennen, bis auf die etwas beschwerlichere Schlussphase. Als 15. wurde er in 2.16'02'' gestoppt und verfehlte damit seine persönliche Bestzeit von Anfang des Jahres in Houston (USA) um 51''. Damit wurde Sathre Luxemburger Meister.
Bei den Frauen glückte Karin Schank in 2.55'44'' wie schon 2018 der nationale Titelgewinn. pg