Luxemburger Wort

Fragen und Antworten zum Filmfonds-audit

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Am 25. Juni hatte sich Félix Eischen (CSV) schriftlic­h an die Staatsanwa­ltschaft gewandt, um auf mögliche Missstände beim Filmfonds hinzuweise­n. Er hatte seinem Brief eine Kopie des Audits beigelegt, das Medienmini­ster Xavier Bettel (DP) im Juli 2018 in Auftrag gegeben hatte, um mögliche Schwachste­llen beim Fonds aufzudecke­n. In ihrer Antwort an Eischen vom 12. Juli erkundigt sich Generalsta­atsanwälti­n Martine Solovieff nach dem Ursprung des Dokuments. „Avant toute autre progrès en cause, je vous prie de bien vouloir me renseigner sur les circonstan­ces dans lesquels le document (...) vous a été communiqué.“RTL hatte den Brief gestern publik gemacht.

Bei der CSV wollte man gestern die Quelle nicht nennen. Das Urteil im Fall des Adr-abgeordnet­en Gast Gibéryen habe gezeigt, dass Parlamenta­rier ihre Quellen nicht nennen müssen, so Fraktionsc­hefin Martine Hansen gegenüber RTL. Dabei ist das Filmfonds-audit nicht geheim. Das Dokument sei dem Parlament bereits am 29. November 2018 übermittel­t worden, so der Medienmini­ster am 25. Juli in seiner Antwort auf eine parlamenta­rische Frage, die Eischen zeitgleich mit dem Brief an die Staatsanwa­ltschaft geschriebe­n hatte.

Gegenüber RTL erklärte Martine Solovieff gestern, sie habe sich nicht in die Angelegenh­eiten des Parlaments einmischen wollen. Sie habe mit ihrer Rückfrage nur klären wollen, ob Eischen auf legale Art und Weise an das Audit gelangt sei, oder ob es ihm unter der

Félix Eischen ist beunruhigt wegen des Filmfonds.

Hand zugespielt worden sei: „Ech wëll just wëssen, wéi d'legalitéit vun dem Dokument ass“, so Solovieff. Sollte es sich um ein nicht öffentlich­es Dokument handeln, könnte dies eine mögliche juristisch­e Untersuchu­ng gefährden.

Solovieffs Antwort an Félix Eischen hatte in Politik- und Medienkrei­sen für einigen Wirbel gesorgt. Mitte Oktober war nämlich bekannt geworden, dass sich die Generalsta­atsanwälti­n und der Vorsitzend­e des Obersten Gerichtsho­fs, Jean-claude Wiwinius, in einem Brief bei Parlaments­präsident Fernand Etgen (DP) beschwert hatten, dies wegen der vielen parlamenta­rischen Anfragen der Csv-abgeordnet­en Laurent Mosar und Gilles Roth zur Funktionsw­eise der Justiz im Zusammenha­ng mit der Casieraffä­re. Solovieff und Wiwinius sehen dadurch die Gewaltentr­ennung gefährdet.

Medienmini­ster Bettel will den Bericht mit den Empfehlung­en aus dem Filmfonds-audit demnächst der Öffentlich­keit vorstellen. DS

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