Wildschweine im Maisfeld
Landwirte reichen mehr Anträge auf Entschädigung ein als noch in den Jahren zuvor
Luxemburg. Wildschweine und andere Wildtiere haben in diesem Jahr besonders große Schäden in Maisfeldern angerichtet. Vor allem der Osten und das Zentrum des Landes scheinen betroffen – wie aus der gemeinsamen Antwort von Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) und Agrarminister Romain Schneider (LSAP) auf eine parlamentarische Anfrage von Guy Arendt und Gusty Graas (beide DP) hervorgeht.
Mehr Erstattungsanfragen
Dementsprechend sind bei der Naturverwaltung in diesem und im vergangenen Jahr mehr Anfragen für die Entschädigung von Wildschäden eingegangen. Carole Dieschbourg und Romain Schneider weisen allerdings darauf hin, dass seit 2017 Änderungen bei dem Verfahren zur Kostenerstattung dieser Schäden gelten: Mittlerweile
können bei einem solchen Antrag nämlich Verluste aus bis zu vier Jahren zusammengerechnet werden.
Der Grund für die zunehmenden Schäden ist klar: ein höherer Wildschweinbestand. Wie viele solcher Tiere es aktuell im Großherzogtum gibt, können die Minister
allerdings nicht sagen, da es keine genauen Zahlen dazu gibt. Allerdings lassen die Schäden in der Landwirtschaft und die Anzahl der erlegten Wildschweine einen Anstieg der Population erkennen: Zwischen 2014 und 2017 lag die Zahl der geschossenen Wildschweine stets um 5 000.
Während der Jagdsaison 2017/2018 wurden 6 487 Tiere erlegt, in der darauffolgenden Saison waren es sogar 7 347.
Um nun eventuelle Ernteverluste durch Wildschweine so gering wie möglich zu halten, haben manche Landwirte in diesem Jahr früher als gewöhnlich mit der Maisernte begonnen – damit die Pflanzen den Tieren nicht zum Opfer fallen. Da die Ernte allerdings noch nicht überall eingefahren wurde, sei es noch zu früh, um die Verluste in Zahlen zu fassen.
Da den Landwirten die Kosten zu zehn Prozent vom Jagdsyndikat und zu 90 Prozent von den Jagdpächtern rückerstattet werden – also nicht vom Ministerium – wollen Carole Dieschbourg und Romain Schneider keine Auskunft zu eventuellen Verspätungen bei den Zahlungen machen. sas