Wichtiger Rettungsanker für Frauen in Not
Femmes en détresse hat in 40 Jahren einen langen Weg zurückgelegt
Luxemburg. Seit nunmehr 40 Jahren ist die gemeinnützige Vereinigung Femmes en détresse (FED) Anlaufstelle für Frauen und Kinder, die vor Gewalt, Misshandlung und Diskriminierung fliehen. Mit einer akademischen Sitzung im hauptstädtischen Cercle Cité wurde das Jubiläum dieser Tage gefeiert. Zahlreiche Ehrengäste aus Regierung, Politik und Gesellschaft würdigten das Engagement der FED, das heute dringender denn je ist, da mit dem Bevölkerungswachstum auch die Zahl der Gewaltopfer gestiegen ist.
In ihrer Begrüßungsansprache blickte Fed-präsidentin Karin Manderscheid auf die 40-jährige Entwicklung zurück von der Initiative einer Arbeitsgruppe des Mouvement de la libération de la femme (MLF) im Jahre 1979 bis zu den heute angebotenen 14 unterschiedlichen Fed-diensten, die unterstützend und beratend eingreifen bei Frauen, die nicht wissen, wie sie sich oder ihre Kinder über die Runden bringen, bzw. vor Gewalt schützen sollen. Dabei wurde festgehalten, dass man heute von einer physischen und psychischen Gewaltzunahme sprechen kann, die immer häufiger lebensgefährliche Ausmaße annehme. Mit Blick auf die Politik der Chancengleichheit verwies die Präsidentin auf Mängel in der Istanbul-konvention und lud zu verstärktem Engagement gegen die Gewaltproblematik ein.
Gefällige Clips gaben einen anschaulichen Überblick über die vielfältigen Fed-angebote und Dienstleistungen. In den verschiedenen Reden wurde die FED als unentbehrlicher „Rettungsanker“für Frauen und Kinder in Notsituationen bezeichnet. Angesprochen wurden die schockierenden Ausmaße der häuslichen Gewalt sowie die fragwürdigen Rollenbilder,
aber auch die schwierige Situation auf dem Arbeits-, beziehungsweise dem Wohnungsmarkt bei der zukünftigen Lebensplanung. Anerkennende Worte gab es für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den staatlichen und kommunalen Sozialdiensten.
In einer ansprechenden Moderation führte Fed-generaldirektorin Andrée Birnbaum durch das Abendprogramm und verwies auf die Errungenschaft des Grundgesetzes, das jedem Menschen, unabhängig vom Geschlecht, das Recht auf körperliche Unversehrtheit gewährt.
Passend zu diesen Leitgedanken brachten junge Tänzerinnen der Tanzschule Sara Eden durch natürlich schöne Bewegungen in sehenswerten Liveperformances ihr individuelles Empfinden von Stimmung, Kraft, Wut, aber auch Liebe und Hoffnung zum Ausdruck. c.k.