Einer,derpasst
Viele Jahre, um genau zu sein fast zwölf Jahre, war er mein ständiger Begleiter, wenn ich mit dem Auto unterwegs war. Der viel zu große, viel zu rosafarbene und viel zu alte Papierlappen, den ich mir damals – so wie andere Gleichalterige auch – sehnsüchtig gewünscht hatte. Lange ruhte er in meinem Portemonnaie. Nun musste ich der Wahrheit aber endlich ins Auge sehen und zugeben: Mein geliebter Führerschein hatte ausgedient. Denn, seit Längerem schon waren aus dem Einzeldokument drei mit Klebestreifen aneinander befestigte Papierteile geworden. Zum Schutz hatte ich den Schein sogar in Plastikfolie gewickelt. Der Zustand meines Führerscheins
Mein geliebter Führerschein hatte ausgedient.
störte aber vor allem die zwei Polizeibeamten, die ihn kürzlich während einer Verkehrskontrolle in den Händen hielten. Höflich forderten sie mich dazu auf, beim zuständigen Amt in naher Zukunft bitte ein neues Dokument zu beantragen. Auch fragten die Polizisten mich, warum ich das Teil denn nicht schon früher aus meiner Geldbörse verbannt und umgetauscht hatte. Gute Frage, dachte ich. Soweit ich weiß, wurde das neue Kreditkartenformat des „Permis“bereits Anfang 2013 eingeführt. Zeit zum Umtauschen hätte ich ja gehabt. Irgendwie lag mir das alte Teil aber am Herzen. Trotzdem stimmte ich nun doch dem Fortschritt zu und siehe da – eine Woche nach der Beantragung hielt ich den neuen, kleinen Führerschein in der Hand. Wie sein rosafarbener Vorgänger enthält auch dieser Angaben zur Person und die Liste der Fahrzeugkategorien, die ich bedienen darf. Was mich natürlich am meisten freut, ist das aktualisierte, digitale Foto. Nur schade, dass ich mich noch nicht an die neue Form gewöhnt habe und die Karte nun öfter mal aus dem Portemonnaie ziehe, um an der Kasse zu bezahlen. Neu ist eben doch immer etwas anders. Rosa