60 Milliarden in vier Jahren
VW steckt viel Geld in E-autos und Digitalisierung
haben sich Dubai, gefolgt von Sidney und Johannesburg stark entwickelt. Auch in Mexiko fliegt Luxaviation viel. 51 Prozent des Umsatzes macht Luxaviation aber nach wie vor in Europa.
Besitzverhältnisse
„Wir sind eine Aktiengesellschaft, und gehören zu 33 Prozent der chinesischen Gruppe Minsheng Investment, die restlichen 70 Prozent gehören Investoren aus Luxemburg oder Belgien“, erklärt Hansen und schmunzelt: „Extrem ernüchternd für Leute, die Skandale suchen.“Er weist damit Berichte zurück, die von Beteiligungen von Karibikfirmen sprechen. Die chinesischen Investoren waren 2015 eingestiegen und hatten damit das Kapital mitgebracht, mit dem Luxaviation den Wettbewerber Execujet übernommen hatte und damit an die Weltspitze aufgestiegen war.
Gewachsen ist das Unternehmen durch Zukäufe, die durch Darlehen, Kapitalaufnahme auf dem Anleihemarkt oder neue Aktionäre wie die Minsheng Investment-gruppe finanziert wurden.
Im laufenden Jahr rechnet Hansen mit einem Umsatz von etwa 600 Millionen Euro, wovon rund 85 Millionen vom Wartungsgeschäft stammen, und einem Bruttogewinn von etwa 25 Millionen Euro. 2018 erwirtschaftete Luxaviation bei einem Umsatz von 558 Millionen Euro einen EBITDA (Gewinn vor Steuern und Abschreibungen) von 21,7 Millionen Euro. Die Bilanz für 2018 weist aufgrund der hohen Investitionen am Ende zwar einen Fehlbetrag von 17 Millionen Euro aus, aber Hansen betont den Cashflow: „Der ist positiv“, sagt er, „und wir haben keinerlei Probleme, unsere Verbindlichkeiten zu bedienen.“
Die Kunden von Luxaviation sind vermögende Privat- oder Geschäftsreisende oder auch die Musikbranche. Nicht zuletzt darum hat Luxaviation ein Büro in Miami eröffnet, wenn auch nur mit einem Mitarbeiter, der die Flüge organisiert. „Rockbands sind gute Kunden“, bemerkt Hansen.
Es gibt übrigens auch bei Luxaviation eine „No-flight-list“mit Namen von Kunden, die die Gesellschaft nicht mehr fliegen will. „Man kann sich in einem Flugzeug auf viele Arten falsch benehmen“, meint Hansen. „Zwischen Ticketpreis und Dummheit gibt es nicht unbedingt eine Korrelation.“
Nächstes Ziel: die Dienstleistungskette weiterspinnen bis hin zu „Amazing Trips“, Luxustourismus also, wozu geplant ist, mit einer Partnerfirma ein Joint-venture zu gründen. „Der erste Test in diesem Segment war überaus erfolgreich“, sagt Hansen.
Wolfsburg. Wenn der Vw-aufsichtsrat jedes Jahr kurz vor der Adventszeit das Füllhorn ausschüttet, sind die Begehrlichkeiten
Volkswagen macht Ernst mit der Neuausrichtung.
in den vielen Niederlassungen rund um den Globus groß. Bei der Investitionsplanung werden Milliardensummen verteilt. Nun haben die Kontrolleure des weltgrößten Autoherstellers die Entscheidungen für den Zeitraum von 2020 bis 2024 getroffen.
33 Milliarden für Elektromobilität
Mit knapp 60 Milliarden Euro ist ein großer Batzen der Gesamtsumme von rund 150 Milliarden Euro für die Zukunftsthemen Emobilität, Hybridantriebe und Digitalisierung vorgesehen – gut 40 Prozent der konzernweiten Ausgaben. Allein rund 33 Milliarden Euro fließen in die Elektromobilität im engeren Sinne. Das ist noch einmal eine deutliche Aufstockung im Vergleich zur letzten „Planungsrunde“2018. Damals hatte der Aufsichtsrat einen Betrag von 44 Milliarden Euro für den Ausbau der Elektro-flotte, autonomes Fahren, Vernetzung und Mobilitätsdienste über die bevorstehenden fünf Jahre freigegeben.
Werke werden umgebaut
Die Vw-fabrik in Zwickau macht bei der „E-offensive“den Anfang. Hier startete Anfang November die Fertigung des ersten Modells der rein elektrischen Id-serie, der ID.3. Dafür wird der komplette Standort von der Verbrenner- auf die Elektro-produktion umgerüstet. Rund 1,2 Milliarden Euro werden als Kosten für die Umstellung veranschlagt. Die „Transformation“soll nun auch in den Werken Emden und Hannover geschehen und dort mehr als 1 Milliarde Euro beziehungsweise rund 1,5 Milliarden Euro kosten. Im Motorenwerk Salzgitter entsteht ab 2020 zudem eine angeschlossene Batteriezellfertigung, in Braunschweig werden schon jetzt Batteriesysteme für die Id-reihe montiert.
In China stehen ebenfalls große Elektro-investitionen an. Mit den chinesischen Joint-venture-partnern FAW und SAIC werden die Standorte Foshan und Anting für die Elektroproduktion vorbereitet. Auch bei Skoda in Mlada Boleslav gibt es künftig eine E-auto-fertigung. Im Us-werk in Chattanooga (Bundesstaat Tennessee) entsteht eine zusätzliche E-montagelinie für etwa 800 Millionen Usdollar (circa 726,7 Millionen Euro).
Der bisher in Emden produzierte Passat soll – ebenso wie der Skoda Superb – in das geplante neue Werk verlagert werden. Möglicherweise wird dies in der Türkei gebaut, hierzu will der Konzern bis zum Jahresende eine Entscheidung treffen.
Die Gesamtzahl der Elektromodelle soll bis zum Jahr 2029 schrittweise auf etwa 75 steigen. Bisher hatte der Konzern bis 2028 mit knapp 70 Modellen kalkuliert. Hinzu kommen sollen in den nächsten zehn Jahren noch 60 Hybridversionen. In Vernetzung, Mobilitätsdienste und autonomes Fahren sollen in den kommenden zehn Jahren insgesamt rund 27 Milliarden Euro fließen. VW beteiligt sich im Bereich des assistierten Fahrens unter anderem an der Ford-tochter Argo. dpa
Das Wartungsgeschäft verkaufen wir an Dassault Aviation.