Baufällig und gefährlich
Schöffenrat der Gemeinde Contern wehrt sich gegen Vorwürfe über den Abriss eines Bauernhauses
Contern. Eigentlich verlief die jüngste Gemeinderatssitzung zu Beginn ruhig. Allerdings kam es zum Schluss dann doch zu einer hitzigen Diskussion über ein gemeinsames Schreiben der Oppositionsparteien DP und Déi Gréng an die Presse. Bürgermeisterin Marion Zovilé-braquet und Schöffe Tom Jungblut (beide CSV) wehrten sich in diesem Zusammenhang gegen die Anschuldigungen, dass der Schöffenrat „barbarisch“historische Überreste in und unter dem mittelalterlichen Schloss der Herren von der Feltz im Zentrum von Contern zerstöre.
In diesem Schreiben war unter anderem von einer Burgmauer, Fluchttunnels und Gemäuer, die während des Zweiten Weltkrieges als Versteck für Zwangsrekrutierte dienten, die Rede. Diese Zeitzeugen gehören zum Bauernhof „a Kréimesch“, der im Besitz der Gemeinde ist und nun im Zuge der Neugestaltung des Dorfkerns abgerissen werden soll. Der Schöffenrat hob hervor, dass das Gebäude drohe einzustürzen und demnach baufällig sei. Zudem sei das Haus nicht als schützenswert klassiert worden. Da dieses eine Gefahr darstelle, müsse es nun abgerissen werden, so die Bürgermeisterin. Die zuständigen Dienste würden aber den Untergrund auf historische Überreste untersuchen und dokumentieren.
Damit vertrat Marion Zovilébraquet jedoch nicht die Meinung der vier Räte von DP und Déi
Gréng, die eine fachgerechte Restaurierung und Konservierung der Überreste bevorzugt hätten. Der Schöffenrat hielt den Oppositionsräten vor, im Vorfeld nicht das Gespräch gesucht zu haben. Stattdessen hätten sie mit der Pressemitteilung ein wenig kollegiales Vorgehen gezeigt.
Forst- und Kulturplan 2020. Der Waldwirtschaftsplanes 2020 des neuen Revierförsters Gil Jacquemoth sieht vor allem Renaturierungs
und Verjüngungsaufgaben für 2020 vor. Auffallend sei, dass der Borkenkäfer dem Nadelholz an diversen Stellen stark zugesetzt habe, sodass befallene Fichten und Lärchen abgeholzt werden müssen. Sorgen bereiten zudem die anhaltende Trockenheit der vergangenen Monate und das verstärkte Aufkommen invasiver Pflanzen. Für das kommende Wirtschaftsjahr wird für das 277 Hektar große Waldgebiet mit Investitionskosten
von 300 000 Euro und Einnahmen von 80 000 Euro geplant.
Klimapakt. Die Gemeinde trat dem Klima-bündnis 2006 bei, 2013 wurde der Klimapakt mit dem Staat unterzeichnet. In diesem Jahr kam die Gemeinde nun auf ein Abschlussresultat von 65,8 Prozentpunkten. Die Zertifizierung Gold mit 75 Prozent will man nun mit einem mehrjährigen Aktionsplan erreichen.