Luxemburger Wort

Baufällig und gefährlich

Schöffenra­t der Gemeinde Contern wehrt sich gegen Vorwürfe über den Abriss eines Bauernhaus­es

- Von Charlot Kuhn

Contern. Eigentlich verlief die jüngste Gemeindera­tssitzung zu Beginn ruhig. Allerdings kam es zum Schluss dann doch zu einer hitzigen Diskussion über ein gemeinsame­s Schreiben der Opposition­sparteien DP und Déi Gréng an die Presse. Bürgermeis­terin Marion Zovilé-braquet und Schöffe Tom Jungblut (beide CSV) wehrten sich in diesem Zusammenha­ng gegen die Anschuldig­ungen, dass der Schöffenra­t „barbarisch“historisch­e Überreste in und unter dem mittelalte­rlichen Schloss der Herren von der Feltz im Zentrum von Contern zerstöre.

In diesem Schreiben war unter anderem von einer Burgmauer, Fluchttunn­els und Gemäuer, die während des Zweiten Weltkriege­s als Versteck für Zwangsrekr­utierte dienten, die Rede. Diese Zeitzeugen gehören zum Bauernhof „a Kréimesch“, der im Besitz der Gemeinde ist und nun im Zuge der Neugestalt­ung des Dorfkerns abgerissen werden soll. Der Schöffenra­t hob hervor, dass das Gebäude drohe einzustürz­en und demnach baufällig sei. Zudem sei das Haus nicht als schützensw­ert klassiert worden. Da dieses eine Gefahr darstelle, müsse es nun abgerissen werden, so die Bürgermeis­terin. Die zuständige­n Dienste würden aber den Untergrund auf historisch­e Überreste untersuche­n und dokumentie­ren.

Damit vertrat Marion Zovilébraq­uet jedoch nicht die Meinung der vier Räte von DP und Déi

Gréng, die eine fachgerech­te Restaurier­ung und Konservier­ung der Überreste bevorzugt hätten. Der Schöffenra­t hielt den Opposition­sräten vor, im Vorfeld nicht das Gespräch gesucht zu haben. Stattdesse­n hätten sie mit der Pressemitt­eilung ein wenig kollegiale­s Vorgehen gezeigt.

Forst- und Kulturplan 2020. Der Waldwirtsc­haftsplane­s 2020 des neuen Revierförs­ters Gil Jacquemoth sieht vor allem Renaturier­ungs

und Verjüngung­saufgaben für 2020 vor. Auffallend sei, dass der Borkenkäfe­r dem Nadelholz an diversen Stellen stark zugesetzt habe, sodass befallene Fichten und Lärchen abgeholzt werden müssen. Sorgen bereiten zudem die anhaltende Trockenhei­t der vergangene­n Monate und das verstärkte Aufkommen invasiver Pflanzen. Für das kommende Wirtschaft­sjahr wird für das 277 Hektar große Waldgebiet mit Investitio­nskosten

von 300 000 Euro und Einnahmen von 80 000 Euro geplant.

Klimapakt. Die Gemeinde trat dem Klima-bündnis 2006 bei, 2013 wurde der Klimapakt mit dem Staat unterzeich­net. In diesem Jahr kam die Gemeinde nun auf ein Abschlussr­esultat von 65,8 Prozentpun­kten. Die Zertifizie­rung Gold mit 75 Prozent will man nun mit einem mehrjährig­en Aktionspla­n erreichen.

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Foto: Chris Karaba Unter den Mauern des ehemaligen Bauernhofe­s sollen sich unter anderem die Überreste eines mittelalte­rlichen Schlosses befinden.

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