„Wir sind nicht die größten Köche“
Das Designduo Viktor & Rolf über Weihnachten, Geschenkverpackungen und magere Kost
Zu den niederländischen Exportschlagern zählen nicht nur Gouda und Fernsehmoderatoren: Auch die Mode des Amsterdamer Design-duos Viktor & Rolf – Viktor Horsting und Rolf Snoeren – findet weltweit Beachtung. Gleiches gilt für die Düfte, die den Namen der beiden tragen. Gemeinsam mit dem niederländischen Unternehmen Hema, das neben Kleidung und Lebensmitteln vor allem auch Dekorations- und Einrichtungsgegenstände im Sortiment führt, haben die zwei Niederländer eine Weihnachtskollektion namens „Jingle Bows“kreiert, die ab kommender Woche erhältlich ist. Das Signature-element des Hauses, die Schleife, ist bei den Stücken – von Sweatshirts über Geschenkpapier bis hin zu Weihnachtsbaumdekoration – allgegenwärtig.
Viktor Horsting und Rolf Snoeren, die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Fiebern Sie bereits jetzt der besinnlichen Zeit entgegen?
Viktor: Ja, wir freuen uns immer auf die Festzeit, die wir mit unseren Liebsten verbringen können.
Wissen Sie schon, wie Sie genau feiern werden?
Rolf: Nicht wirklich, auf jeden Fall mit Familie und Freunden – und hoffentlich auch mit süßen, knuffigen Haustieren um uns herum, mit denen wir dann knuddeln können.
Gibt es eine Tradition aus Kindheitstagen, an die Sie sich gerne erinnern?
Rolf: Ich habe einmal die Rolle von Josef in einem Schultheaterstück übernommen. Das fand ich super, schließlich ist er eine der wichtigsten Figuren der Weihnachtsgeschichte. Als ich jünger war, sind wir auch immer in die Kirche gegangen. Nach dem Gottesdienst haben wir zu Hause dann niederländische Süßigkeiten bekommen. Später, als ich Teenager war, habe ich die Kirche ausgelassen – und daher auch keine Leckereien bekommen.
Viktor: Wir saßen mit der Familie gerne auf der Couch und schauten auf den Kamin – mehr brauchten wir nicht. Und am Neujahrsmorgen haben wir immer das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Fernsehen verfolgt, mit einem Glas Champagner in der Hand. Ich liebte das Ballett und die Kostüme auch schon als kleines Kind. Ich war einfach fasziniert davon.
Viktor Horsten (l.) und Rolf Snoeren
An welche tollen Geschenke können Sie sich noch erinnern?
Viktor: Hm, an viele, etwa einen Ring, einen süßen Hund, eine Armbanduhr und ein selbst verfasstes Gedicht.
Rolf: Ich an ein tolles Paar Handschuhe und ein Konzert nur für mich.
Einige ihrer Couture-modelle scheinen von Geschenkverpackungen
inspiriert worden zu sein. War das eher Zufall oder eine bewusste Entscheidung?
Rolf: Eher ein Zufall. Die Schleife war immer ein herausragendes Element unserer Designs. Es ist ein echtes Symbol von Haute Couture, das stets ein Auspacken suggeriert und auch etwas Überraschendes in sich trägt. Als dekoratives Element überzeugt es mit seiner wundervollen Form, die auf natürliche Weise entsteht, wenn man mit einem Stoff oder einem Band spielt. Mit diesen Assoziationen im Sinn haben wir auch die Weihnachtskollektion für Hema entworfen.
Die Verpackung erhöht die Spannung und kreiert etwas Mysteriöses. Rolf Snoeren
Ist für Sie die Verpackung eigentlich genauso wichtig wie das Geschenk selbst?
Viktor: Ja, das hängt aber natürlich davon ab, wie man das Geschenk umwickelt. Die Verpackung erhöht die Spannung und kreiert etwas Mysteriöses. Was wir in diesem Jahr verschenken, bleibt aber noch ein Geheimnis.
Was ist für Sie an Weihnachten am wichtigsten? Die Geschenke?
Rolf: Das Schönste ist doch, die Zeit mit Freunden und der Familie zu verbringen und gutes Essen zu genießen … und natürlich noch besseren Wein.
Was wird denn im Hause Viktor & Rolf in diesem Jahr an den Festtagen aufgetischt?
Rolf: Wir halten es auch an Weihnachten eher einfach. Wir sind nicht die größten Köche.
Viktor: An den Festtagen wird es nur Sparkosten geben. Alle unsere Weihnachtsdinner finden nämlich vor dem 25. statt. (lacht)