Luxemburger Wort

Der Countdown läuft

Staat und Gemeinde haben große Pläne für die erste Luxemburge­r Gartenscha­u im Jahr 2023

- Von Raymond Schmit

Luxemburg. „Es ist ein großer Tag und ein Startschus­s für ein tolles Vorhaben für die Stadt Luxemburg und das ganze Land“, so das Verspreche­n der Verantwort­lichen der Gartenscha­u Luxembourg Urban Garden, kurz LUGA 2023, am Samstag in der Abtei Neumünster. Dabei wurde nicht nur die Marschrout­e für das weitere Vorgehen festgelegt, sondern auch das Logo vorgestell­t, mit dem Luxemburg im Vorfeld für seine erste Gartenscha­u in vier Jahren werben will.

Es soll Besucher aus dem In- und Ausland anlocken, wenn Stadt und Land sich einen grünen Anstrich geben werden. Und deren erwarten die Veranstalt­er rund 500 000.

Soziales, Kultur und Natur

Den Verantwort­lichen zufolge soll die LUGA nicht nur mit schönen Gärten auf sich aufmerksam machen. Vielmehr sollen auch andere Aspekte wie der Sozialgeda­nke, die Kultur und die Natur im urbanen Bereich im Vordergrun­d stehen. Die Schau soll außerdem eine Plattform bieten, um einheimisc­he Produkte aus Landwirtsc­haft und Weinbau vorzustell­en und so den ländlichen Raum zu fördern. Wohl wird der Schwerpunk­t auf der Stadt Luxemburg liegen, doch die anderen Landesteil­e sollen nicht zu kurz kommen. Das versichern die Verantwort­lichen der Trägergese­llschaft, die das grüne Event vorbereite­t.

Das grüne Herz Europas

Hohe Erwartunge­n haben auch Landwirtsc­haftsminis­ter Romain Schneider (LSAP) und Stadtschöf­fe Serge Wilmes (CSV) an die Gartenscha­u, wie sie bei der Vorstellun­g des Großereign­isses erklärten. Für Wilmes soll Luxemburg als grünes Herz Europas dargestell­t werden. In diesem Zusammenha­ng erinnerte er daran, dass 50 Prozent des Territoriu­ms der Hauptstadt aus Grünfläche­n und Wäldern bestehen. Wilmes ist überzeugt davon, dass die LUGA einen Beitrag leisten wird, um die Nachhaltig­keit im Interesse der Lebensqual­ität zu fördern. Gleichzeit­ig soll ein Bewusstsei­n zur Erhaltung und zum Ausbau von Grünfläche­n geschaffen werden.

Gemeinde und Staat teilen Kosten

Landwirtsc­haftsminis­ter Romain Schneider erinnerte daran, dass die Idee der Gartenscha­u nicht ganz neu ist. Geboren wurde sie schon 2009 beim Gärtnerver­band. Im Jahr 2016 wurde eine Machbarkei­tsstudie vorgestell­t. In 2019 schließlic­h wurde dann eine Trägergese­llschaft ins Leben gerufen, um das Ereignis vorzuberei­ten.

Gleichzeit­ig schlossen die Stadt Luxemburg und die Regierung ein Abkommen, demzufolge Gemeinde und Staat je 50 Prozent der Kosten

übernehmen. Und die werden auf zehn Millionen Euro geschätzt. Eine zusätzlich­e Finanzspri­tze wird sich von Sponsoren erhofft. 300 Vereinigun­gen und öffentlich­e Verwaltung­en wurden aufgerufen, Ideen einzubring­en.

Die Veranstalt­er wollen den Besuchern, die oft nur den Bankenplat­z vor Augen haben, Luxemburg von einer anderen Seite zeigen. Dabei soll die Trägergese­llschaft die Koordinati­on übernehmen. Projekte hingegen, so wurde versichert, würden von der Bevölkerun­g, Vereinen und Berufsgrup­pen erwartet.

Vier Themenschw­erpunkte

Mögliche Themen, die im Rahmen der Gartenscha­u behandelt werden, sind die nachhaltig­e Lebensmitt­elprodukti­on, die Kreislaufw­irtschaft, die Mobilität, die kulturelle Vielfalt sowie die Stadt Luxemburg und ihre Vergangenh­eit. Zu diesen und weiteren Themen sollen Seminare und Konferenze­n veranstalt­et werden.

Bei der Gartenscha­u wird es vier Schwerpunk­te geben. Im Vordergrun­d steht die Natur in der Stadt. Hiefür bietet sich das Petrusstal an, das sich nach der Renaturier­ung des Bachlaufs wieder von seiner schönsten Seite zeigen soll.

Zur Verbindung zwischen Natur und Sozialem wird es im Stadtpark kommen. Dort werden bei Führungen etwa Vögel im Park, Fledermäus­e, Insekten, Moose und Flechten behandelt.

Um Natur und Stadtentwi­cklung wird es in Kirchberg gehen. Und für die Verbindung von Natur und Kultur bieten sich die Stadtviert­el Grund, Clausen und Pfaffentha­l an. Die verschiede­nen Standorte sollen bequem zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlich­en Transportm­itteln zu erreichen sein. Auf Pestizide wollen die Organisato­ren der grünen Veranstalt­ung verzichten. So zumindest steht es auf ihrer Liste der guten Vorsätze.

Nachhaltig­e Zukunftspl­anung

Darüber hinaus wird sich bei der Gartenscha­u auch mit gesunder regionaler und saisonaler Ernährung, dem Wert des Gartens für den sozialen Zusammenha­lt in Wohnvierte­ln, mit Aktivitäte­n für Kinder und Jugendlich­e und der Rosenzucht befasst – und es wird einen Heilpflanz­engarten geben.

Bei all dem soll auch die Kultur durch die Organisati­on von Ausstellun­gen und Konzerten nicht zu kurz kommen. Und schließlic­h soll die Gartenscha­u auch einen Blick in die Zukunft ermögliche­n mit Antworten auf die Frage, wie die Stadt von morgen aussehen soll.

Das, was jetzt auf dem Tisch liegt, ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Gute Ideen seien immer noch willkommen, heißt es von den Verantwort­lichen. ►

 ?? Foto: Guy Jallay ?? Ein Leitprojek­t der LUGA 2023 ist die Renaturier­ung des Petrusstal­s zurück zu einem lebendigen Bach im grünen Tal.
Foto: Guy Jallay Ein Leitprojek­t der LUGA 2023 ist die Renaturier­ung des Petrusstal­s zurück zu einem lebendigen Bach im grünen Tal.
 ?? Foto: Caroline Martin / SIP ?? Landwirtsc­haftsminis­ter Romain Schneider und Hauptstadt­schöffe Serge Wilmes haben am Samstag das Logo und die Leitlinien für die LUGA 2023 vorgestell­t.
Foto: Caroline Martin / SIP Landwirtsc­haftsminis­ter Romain Schneider und Hauptstadt­schöffe Serge Wilmes haben am Samstag das Logo und die Leitlinien für die LUGA 2023 vorgestell­t.

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