Ende der Schonfrist
Matthias Geistor ist erstmals Landesmeister im Traillaufen über die Langdistanz
Matthias Geistor ist gestern in Heiderscheid zum ersten Mal Luxemburger Meister im Traillaufen über die lange Distanz geworden. Der Csl-athlet wurde beim Trail Uewersauer über die Strecke von 52 km 1'09'' hinter dem Deutschen Frank Merrbach Zweiter und gewann den nationalen Titel vor Sven Remakel (CAD) und Pitt Schneider (Fola).
Geistor läutete dabei das Ende seiner zwei Jahre langen Schonfrist über die langen Distanzen ein. 2017 war er, damals noch Deutscher, Zweiter geworden. Vor einem Jahr hatte er auf einen Start verzichtet, aus gutem familiären Grund, zu dem Zeitpunkt kam nämlich seine zweite Tochter zur Welt und die Familie bezog eine neue Wohnung. Gestern konnten seine Frau Sophie sowie die Töchter Charlotte und Anna den neuen Luxemburger Champion in der Sporthalle in Heiderscheid herzlich beglückwünschen.
„Ich habe zwei Monate lang auf dieses Ziel hin trainiert“, erklärte Geistor nach dem Lauf. An die 1 000 Trainingskilometer habe er heruntergespult. Für den 34-Jährigen verlief das gestrige Rennen optimal: „Ich habe die äußeren Bedingungen, trocken-kalt, eigentlich genossen. Während der Hälfte der Strecke habe ich mich innerhalb der Vierergruppe (außer Geistor gehörten dieser noch Merrbach, Remakel und Jeff Schaack an, Anmerkung der Redaktion) aufgehalten; nachdem Sven (Remakel) zurückgefallen war, habe ich mich an der langen
Steigung 4 km vor dem Ziel von Jeff abgesetzt. Merrbach vermochte ich nicht mehr einzufangen.“
Quesada bei fünftem Start erstmals Meisterin
Für den Neu-luxemburger, der vor acht Jahren ins Großherzogtum gekommen ist und als Feuerwehrmann in Düdelingen seinen ersten Job hatte, ehe er im März einen Kontrakt in der Hauptstadt erhielt, läuft derzeit alles wie geschmiert. Geistor ist sportlich im Cross-country, im Straßenlauf, auf der Bahn und im Trail unterwegs, wobei er eine deutliche Vorliebe für letztere Disziplin empfindet.
Schaack lief nur 24'' hinter Geistor ein. Da er keine Lizenz besitzt, konnte er den Titel eines Vizemeisters nicht in Anspruch nehmen. Der ging an Remakel, der nach 25 km auf Angriff schaltete („Bergab, das liegt mir“), sich aber nicht absetzen konnte und kurz danach eine Schwächeperiode erlebte.
„Zu Beginn war es ein mentaler Zusammenbruch, danach kamen auch noch Schmerzen in den Beinmuskeln hinzu. Ich habe mich sogar mit dem Gedanken befasst aufzugeben“, so der Titelträger von 2018. Remakel ist sich bewusst, was er falsch gemacht hat: „Vor drei Wochen bin ich im chinesischen Wuhan bei den Militärweltmeisterschaften Marathon gelaufen. Die Erholungsperiode war einfach zu kurz.“
2020 will der 30-Jährige von Juni an eine Wettkampfpause einlegen, um beim Trail Uewersauer wieder topfit zu sein. Tatiana Quesada
(CAEG) freute sich, zum ersten Mal Luxemburger Meisterin geworden zu sein und den Lauf bei den Frauen auch noch gewonnen zu haben, dies in einer Zeit (5.01'28''), die quasi identisch mit ihrem Chrono von 2018 ist (5.'01'27'').
„Mit meinem Rennen bin ich zufrieden, die letzten 10 km habe ich aber als sehr schwer empfunden, auch wegen des langen Anstiegs. Der Frankfurt-marathon vor drei Wochen steckte mir noch in den Knochen“, so die dreifache Mutter. Luxemburger Vizemeisterin wurde Véronique Hansen (CAPA, 5.34'59'').