Wasser marsch in Eschdorf
Sebes nimmt neue Wasserleitung in Betrieb und fiebert Fertigstellung der Aufbereitungsanlage entgegen
Eschdorf. Aufbereitung und Transport der lebenswichtigen Ressource Wasser stellt eine logistische Herausforderung dar, die tagtäglich vom Syndicat des eaux du barrage d' Esch-sur-sûre (Sebes) angenommen wird. Dies bereits seit 50 Jahren, was für die Verantwortlichen Grund genug war, am vergangenen Freitag zu einer Feierstunde einzuladen.
Dabei wurde im Beisein unter anderem der beiden Regierungsvertreterinnen Carole Dieschbourg (Déi Gréng) und Taina Bofferding (LSAP) auch die neue Wasserleitung zwischen Eschdorf und Grosbous offiziell in Betrieb genommen und über den Fortgang der Arbeiten an der neuen Wasseraufbereitungsanlage in Eschdorf informiert.
Produktionssteigerung auf 110 000 Kubikmeter Wasser
Nach der Grundsteinlegung am 16. Mai 2017 schritten die Arbeiten an der neuen Trinkwasseraufbereitungsanlage auf den Höhen von Eschdorf planmäßig voran. Die erste von zwei Produktionsstraßen soll bereits im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Während in Esch/sauer derzeit maximal 72 000 Kubikmeter Wasser am Tag aufbereitet werden können, werden es in der neuen Produktionsstätte 110 000 Kubikmeter sein. Dies wird ab dem Jahr 2022 Realität, wenn die Anlage in Eschdorf fertiggestellt ist.
Vor dem Hintergrund eines jährlich um zwei Prozent steigenden Wasserbedarfs stellt diese Produktionssteigerung von 53 Prozent einen sehr bedeutenden Schritt in Richtung Absicherung der Trinkwasserversorgung des Landes dar. Derzeit werden nämlich 90 Prozent der Einwohner Luxemburgs
mit Sebes-wasser beliefert. Seit der ersten Auslieferung am 19. Juni 1969 sind es bis heute schon beeindruckende 775 Millionen Kubikmeter.
Im Projekt der neuen Trinkwasseraufbereitungsanlage, für die ein Kostenanschlag von 166 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) bewilligt wurde, ist aber auch noch der Bau eines Verwlatungsgebäudes, einer neuen Wasserentnahmestation in der Sauer, einer Pumpstation, zweier Leitungen zwischen der Sauer und Eschdorf sowie einer neuen Leitung zwischen Eschdorf und Schankengraecht bei Grosbous vorgesehen.
Letztere ist 8 301 Meter lang und setzt sich aus 625 Einzelteilen zusammen. Der Leitungsdurchmesser
beträgt einen Meter. Die Leitung wurde gebaut, um flexibler zu bleiben, wenn Unterhaltsarbeiten an der alten Leitung, die nun bereits 50 Jahre im Dienst ist, anstehen. Die Arbeiten an der neuen Leitung konnten vor Kurzem abgeschlossen werden, sodass der offiziellen Inbetriebnahme am Freitag nichts im Wege stand.
Mit Genugtuung stellten während dieser Feierstunde alle Redner, von Sebes-präsident Laurent Deville über Sebes-direktor Georges Kraus bis hin zu den Regierungsvertreterinnen, fest, dass die Absicherung der Trinkwasserversorgung im Land in guten Händen ist und es in Zukunft auch bei eventuellen Engpässen noch „Wasser marsch“heißen wird.