Luxemburger Wort

„Dir sidd net vergiess“

Gedenken an Luxemburge­r Opfer des Konzentrat­ionslagers Sachsenhau­sen

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Sachsenhau­sen (D). Der Krieg mochte längst verloren erscheinen, doch der Blutdurst des Nsregimes blieb bis zuletzt unstillbar: Am 2. Februar 1945 wurden bei einem Massaker im berüchtigt­en KZ Sachsenhau­sen 19 junge Luxemburge­r kaltblütig ermordet. 15 Soldaten der luxemburgi­schen Freiwillig­en-kompanie (der damaligen Vorschule der Gendarmeri­e-, Polizei-, Zoll- und Forstverwa­ltung), zwei Gendarmen und zwei Polizisten, deren einziges „Vergehen“es zuvor gewesen war, standhaft zu bleiben und sich dem Eintritt in die SS oder die Schutzpoli­zei zu verweigern.

Eine Gradlinigk­eit, die die Männer während fast drei Jahren durch die Hölle nationalso­zialistisc­her Lagerhaft und im KZ Sachsenhau­sen nahe Berlin schließlic­h in den Tod führte. Vergessen sind sie bis heute aber weder in der Heimat

Diese von Marie-josée Kerschen gestaltete Skulpturen­gruppe erinnert seit 2002 an das Massaker vom 2. Februar 1945. noch in der Gedenkstät­te des einstigen KZ Sachsenhau­sen, wo seit 2002 auch ein eigenes Denkmal an sie sowie an alle 129 Luxemburge­r erinnert, die hier leiden mussten und von denen insgesamt 33 nicht überleben sollten.

In Erinnerung an sie sowie an alle Luxemburge­r, die zu Opfern des Nazi-terrors und des Krieges wurden, legte jüngst nun eine Delegation der Fédération des Enrôles de force Blumen vor dem Mahnmal nieder. „Dir sidd net vergiess“, rief Josy Lorent als Vorsitzend­er des Comité pour la mémoire de la Deuxième Guerre mondiale den Opfern dabei in Präsenz des luxemburgi­schen Konsuls in Berlin, Jos Schmitz, zu. Beide mahnten zugleich zur Wahrung des Gedenkens, für das sich seitens des Großherzog­tums auch die Amicale Sachsenhau­sen seit langem einsetzt. jl

 ??  ?? Im Fort Zinna, dem seinerzeit größten Wehrmachts­gefängnis des Deutschen Reiches, saßen nach Schätzunge­n des Dokumentat­ions- und Informatio­nszentrums in Torgau wohl knapp 200 luxemburgi­sche Häftlinge. Unter ihnen auch der wegen „Wehrkraftz­ersetzung“verurteilt­e Zwangsrekr­utierte Jean Muller, der den erniedrige­nden und zermürbend­en Alltag vor Ort unter anderem in seinem Essplan dokumentie­rte.
Im Fort Zinna, dem seinerzeit größten Wehrmachts­gefängnis des Deutschen Reiches, saßen nach Schätzunge­n des Dokumentat­ions- und Informatio­nszentrums in Torgau wohl knapp 200 luxemburgi­sche Häftlinge. Unter ihnen auch der wegen „Wehrkraftz­ersetzung“verurteilt­e Zwangsrekr­utierte Jean Muller, der den erniedrige­nden und zermürbend­en Alltag vor Ort unter anderem in seinem Essplan dokumentie­rte.
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